bpa. Magazin - Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste eV
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Das sollten Sie wissen<br />
Kinderbetreuung<br />
erhöht Attraktivität<br />
als Arbeitgeber<br />
Das „Haus am Berg“ in Hasbergen bei<br />
Osnabrück hat in der Pflegeeinrichtung<br />
ebenfalls eine Kinderbetreuung ins<br />
Leben gerufen. Auch hier werden die<br />
Kleinen von erfahrenen Tagesmüttern<br />
betreut. Das <strong>bpa</strong>.<strong>Magazin</strong> befragte den<br />
Geschäftsführer und <strong>bpa</strong>-Landesvorstandsmitglied<br />
Heiko Langheim danach,<br />
wie es dazu kam.<br />
<strong>bpa</strong>.<strong>Magazin</strong>: Herr Langheim, was waren<br />
Ihre Beweggründe, eine Kinderbetreuung<br />
im Haus am Berg einzurichten?<br />
Heiko Langheim: Ein Grund war, für<br />
unser Personal eine Zusatzleistung zu<br />
erbringen und dadurch auch neue Mitarbeiter<br />
und Mitarbeiterinnen zu finden,<br />
die wir für die Erweiterung unseres Hauses<br />
benötigten. Eine Kindertagespflege<br />
im eigenen Haus bedeutet, keine Umwege<br />
auf dem Weg zur Arbeit und auch<br />
keine Suche nach einem Kita-Platz. Ein<br />
weiterer Grund für uns war, Alt und Jung<br />
zu verbinden. Nicht umsonst sprechen<br />
wir von „Ein Haus – Drei Generationen“.<br />
<strong>bpa</strong>.<strong>Magazin</strong>: Wie sieht das Konzept der<br />
Kinderbetreuung im Haus am Berg aus?<br />
Heiko Langheim: Seit Anfang März 2013<br />
ist es im Haus am Berg möglich, dass<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre<br />
Kinder durch freiberufliche Tagesmütter<br />
betreuen lassen. Das Konzept für die<br />
Kindertagespflege wurde mit den Tagesmüttern<br />
unter dem Motto „innovativ und<br />
vielversprechend“ gemeinsam erarbeitet.<br />
<strong>bpa</strong>.<strong>Magazin</strong>: Welche Voraussetzungen<br />
waren notwendig, um das Konzept zu<br />
realisieren?<br />
Heiko Langheim: Wir haben im zweiten<br />
Obergeschoss ein Büro in einen kindgerechten<br />
Bereich umgewandelt, der rund<br />
30 Quadratmetern groß ist. Ein kleiner<br />
Tisch mit Stühlchen steht an der hellen<br />
Fensterfront. Mehrere Holzboxen sind<br />
mit den verschiedensten Bauklötzen<br />
und anderen Spielsachen bestückt. In<br />
einer Ecke steht ein Bassin, das mit vielen<br />
bunten Bällen gefüllt ist. Durch eine<br />
Tür kommt man in einen kleinen Nebenraum,<br />
in dem sich eine extra Toilette<br />
sowie Waschmöglichkeiten und eine Wickelauflage<br />
für die Kleinsten befinden.<br />
<strong>bpa</strong>.<strong>Magazin</strong>: Wie kann man sich den<br />
Tagesablauf vorstellen?<br />
Heiko Langheim: Die Kinder werden<br />
in der Zeit von 7:30 bis 20:00 Uhr von<br />
zwei Tagesmüttern umsorgt. In unseren<br />
Wohngruppen wird gemeinsam gefrühstückt.<br />
Das Mittagessen wird auf Wunsch<br />
um 12 Uhr frisch gekocht im Café „Gute<br />
Stube“ serviert. Nach dem Essen kann<br />
weitergespielt werden oder die Kinder<br />
ruhen sich aus. Nachmittags werden zusätzlich<br />
zwei Schulkinder in der Kindergruppe<br />
betreut, was für ihre Eltern eine<br />
enorme Entlastung darstellt.<br />
<strong>bpa</strong>.<strong>Magazin</strong>: Wie kommen die Eltern an<br />
einen Kinderbetreuungsplatz?<br />
Heiko Langheim: Die Eltern schließen<br />
mit der Tagesmutter ihrer Wahl einen<br />
individuellen Betreuungsvertrag ab. Die<br />
Tagespflegekraft erhält das Betreuungsgeld<br />
entsprechend der eingereichten<br />
Stundenzettel bzw. entsprechend des per<br />
Antrag festgestellten Betreuungsumfanges<br />
von der Kommune, in der die Kindseltern<br />
leben. Eine Vertretung im Krankheitsfall<br />
ist in Planung.<br />
<strong>bpa</strong>.<strong>Magazin</strong>: Was ist das Besondere an<br />
Ihrem Konzept?<br />
Heiko Langheim: Neben der Tatsache,<br />
dass wir überhaupt eine Kinderbetreuung<br />
anbieten, beziehen wir auch unsere<br />
Bewohnerinnen und Bewohner ein. So<br />
haben die Kinder an einem Morgen vor<br />
Ostern in einer Wohngruppe zusammen<br />
mit den Bewohnern Eier gefärbt und alle<br />
hatten ihren Spaß dabei.<br />
Bei schönem Wetter steht ein mit Spielgeräten<br />
ausgestatteter Bereich zur<br />
Verfügung, der auch von den Enkeln<br />
unserer Bewohnerinnen und Bewohner<br />
bei Besuchen genutzt werden kann. Damit<br />
haben wir drei Generationen unter<br />
einem Dach: Die Senioren, die von den<br />
Mitarbeitern betreut werden und deren<br />
Kinder. Doch auch Eltern, die nicht zum<br />
Team vom „Haus am Berg“ zählen, steht<br />
die Kinderbetreuung offen. Dies alles ist<br />
in der Region einzigartig.<br />
<strong>bpa</strong>.<strong>Magazin</strong>: Ihr Konzept wird noch<br />
durch eine Ferienbetreuung der Einrichtung<br />
ergänzt. Was ist darunter zu verstehen?<br />
Heiko Langheim: Im Rahmen einer engen<br />
und vorbildlichen Kooperation mit<br />
der Gemeinde Hasbergen können die<br />
Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen vom<br />
Haus dem Berg an der Ferienbetreuung<br />
der Gemeinde teilnehmen. Die Kosten<br />
für die Ferienbetreuung werden für Mitarbeiter<br />
zu 50 Prozent durch den Arbeitgeber<br />
Haus am Berg gefördert.<br />
<strong>bpa</strong>.<strong>Magazin</strong>: Wie viele Kinder können<br />
in der Kindertagespflege untergebracht<br />
werden und nehmen Sie nur Kinder Ihrer<br />
Mitarbeiter auf?<br />
Heiko Langheim: Eine Tagespflegemutter<br />
darf maximal fünf Kinder gleichzeitig