bpa. Magazin - Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste eV
bpa. Magazin - Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste eV
bpa. Magazin - Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste eV
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
19<br />
Bundestagswahl<br />
am 22. September 2013<br />
Aufmerksamkeit für die Pflege<br />
Positionen der Parteien zur Pflegepolitik<br />
Der <strong>bpa</strong> will die Zeit vor der Bundestagswahl nutzen und möglichst<br />
vielen Menschen zu einer sachkundigen Position in der<br />
Pflege verhelfen. Die Politik soll sich im Wahlkampf mit der<br />
Pflege und den Menschen, die von ihr betroffen sind, dort arbeiten<br />
oder Einrichtungsträger sind, beschäftigen. Die Sorgen,<br />
Nöte und Hoffnungen sollen Gehör finden und von der Politik<br />
aufgegriffen werden. Es sollen angemessene Lösungsstrategien<br />
entwickelt und in der nächsten Legislaturperiode umgesetzt<br />
werden. Das <strong>bpa</strong>.<strong>Magazin</strong> hat dazu Gesundheits- und<br />
Pflegepolitiker der im Bundestag vertretenen Parteien mit<br />
den sechs Fragen unse rer Steckkarte konfrontiert und diese<br />
gebeten, ihre Position bzw. die ihrer Parteidazu darzulegen.<br />
Lesen Sie bitte hier die Stellungnahmen.<br />
Jens Spahn<br />
MdB, Gesundheitspolitischer<br />
Sprecher der<br />
CDU/CSU-Bundestagsfraktion<br />
Was tun Sie, …<br />
Fotograf:<br />
Stephan Baumann<br />
1. … um die Personalnot in der<br />
Pflege zu beenden?<br />
Die Pflegeberufe müssen modernisiert<br />
werden. Wir werden die Ausbildungen<br />
zusammenlegen, die Eckpunkte liegen<br />
bereits vor, so dass wir das nach der<br />
Wahl schnell umsetzen können. Mit der<br />
„Ausbildungs- und Qualifizierungsoffensive<br />
Altenpflege“ stärken wir aktuell<br />
bereits die Aus- und Weiterbildung in der<br />
Altenpflege und finanzieren vorübergehend<br />
das dritte Umschulungsjahr weiter.<br />
Überaus wichtig ist zudem, dass auch<br />
künftig zehn Schuljahre als Zugangsvoraussetzung<br />
für einen Pflegeberuf ausreichen.<br />
In zahlreichen Verhandlungen<br />
konnten wir dies für die EU- Berufsanerkennungsrichtlinie<br />
erfolgreich beibehalten.<br />
Denn wir wollen, dass sich in<br />
Zukunft noch mehr Menschen für den<br />
Pflegeberuf qualifizieren.<br />
2. … um das Ansehen<br />
der Pflegeberufe aufzuwerten?<br />
Alle, die in der Pflege tätig sind, leisten<br />
jeden Tag Unglaubliches. Im Alltag geht<br />
es darum, diese Leistung anzuerkennen.<br />
Leider stehen oftmals Skandale im Mittelpunkt<br />
der Berichterstattung. Das zeichnet<br />
ein völlig falsches Bild. Im Rahmen<br />
eines Forschungsprojektes wollen wir<br />
Best-Practice-Ansätze zur Rekrutierung,<br />
Qualifizierung und Förderung des Berufsverbleibs<br />
von Pflegekräften erarbeiten,<br />
um die Attraktivität des Berufes zu<br />
steigern. Dazu gehört übrigens auch eine<br />
stärkere Vereinbarkeit von Familie und<br />
Beruf.<br />
3. … um qualifizierte Pflegekräfte ins<br />
Land zu holen?<br />
Mit der Initiative zur Fachkräfteanwerbung<br />
wurde auch im Bereich der Pflege<br />
die Voraussetzung geschaffen, Pflegekräfte<br />
aus anderen Staaten anzuwerben<br />
und so den Bedarf in Deutschland zu<br />
ergänzen. Hierzu haben wir im Rahmen<br />
der Berufsanerkennungsrichtlinie die<br />
Rahmenbedingungen für die Anerkennung<br />
ausländischer Abschlüsse und<br />
Qualifikationen geregelt.<br />
4. … um Pflegebürokratie<br />
wirksam abzubauen?<br />
Die Ombudsfrau für die Entbürokratisierung<br />
in der Pflege arbeitet sehr engagiert<br />
und spricht mit vielen, die in der Pflege<br />
tätig sind. Ich freue mich, dass wir bereits<br />
mit dem Pflegeneuausrichtungsgesetz<br />
erste Entbürokratisierungsschritte<br />
umsetzen konnten. Klar ist aber auch:<br />
Wir müssen Vorschriften und Regeln<br />
dauerhaft auf ihre Sinnhaftigkeit hin<br />
überprüfen.<br />
5. … um die Pflegeleistung<br />
korrekt zu vergüten?<br />
Das ist grundsätzlich eine Aufgabe der<br />
Tarifpartner. Das können die viel besser<br />
als der Staat, deshalb wollen wir, dass<br />
dies auch in Zukunft so bleibt. Wir haben<br />
im Zuge der letzten Pflegereform noch<br />
einmal klar gestellt, dass die Zahlung<br />
von Tariflohn als wirtschaftliche Leistungserbringung<br />
im Rahmen der Pflegesätze<br />
anzuerkennen ist.<br />
6. … um das Pflegesystem<br />
finanzierbar zu halten?<br />
Die Pflegeversicherung als eigenständige<br />
Säule der Sozialversicherung ist ein<br />
Erfolgsmodell. Sie ist und bleibt aber<br />
eine Teilkaskoversicherung. Deshalb<br />
wird die private Vorsorge immer wichtiger.<br />
Wir haben durchgesetzt, dass der<br />
Staat dieses Engagement finanziell unterstützt.<br />
So ist es jedem, unabhängig<br />
von Pflegerisiko und Gesundheitszustand,<br />
möglich, umfassend für den Pflegefall<br />
vorzusorgen.