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bpa. Magazin - Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste eV

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Das sollten Sie wissen<br />

für ein, dass das Praktikum zur Anerkennung<br />

auch in der Pflegeeinrichtung<br />

anstatt, wie von einigen Bundesländern<br />

gefordert, im Krankenhaus abgeleistet<br />

werden kann (siehe auch nebenstehenden<br />

Kasten zur Zusammenarbeit mit<br />

dem Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft).<br />

„Triple Win“-Programm der GIZ<br />

für Bosnien-Herzegowina,<br />

Serbien und die Philippinen<br />

Schon Ende 2012 und Anfang 2013 wurden<br />

außerdem auf Anregung des <strong>bpa</strong><br />

durch die ZAV einige neue sog. Vermittlungsabsprachen<br />

für Pflegefachkräfte mit<br />

den Ländern Bosnien-Herzegowina, Serbien<br />

und den Philippinen geschlossen.<br />

Hier bietet jetzt die staatliche Gesellschaft<br />

für internationale Zusammenarbeit (GIZ)<br />

mit der ZAV ein entwicklungspolitisch<br />

nachhaltiges Vermittlungsprogramm<br />

für Pflegekräfte aus diesen Ländern mit<br />

sechsmonatigem Vorbereitungskurs zum<br />

Spracherwerb und zur Vorbereitung auf<br />

die Pflege in Deutschland an (sog. Triple<br />

Win-Programm). Für die Pflegeunternehmen<br />

kostet das Programm der GIZ<br />

je erfolgreich vermittelter Pflegefachkraft<br />

3.450 Euro inkl. MwSt. zzgl. 250 Euro Verwaltungsgebühr<br />

der ZAV. Ansprechpartnerin<br />

für die deutschen Arbeitgeber ist<br />

die GIZ-Unterorganisation CIM in Frankfurt<br />

a. M. (Tel: 069/ 719121-706;<br />

E-Mail: triplewin@cimonline.de).<br />

Pilotprojekt zur Ausbildung<br />

von Altenpflegekräften aus<br />

Vietnam und Tunesien<br />

Der <strong>bpa</strong> beteiligt sich darüber hinaus<br />

durch einige Mitgliedseinrichtungen<br />

an einem Pilotprojekt des Bundeswirtschaftsministeriums<br />

in Vietnam, bei<br />

dem vietnamesische Pflege-Azubis in<br />

Deutschland ausgebildet werden und<br />

danach einige Jahre hier arbeiten sollen.<br />

Ein entsprechendes Projekt ist vom Bundesgesundheitsministerium<br />

und Auswärtigen<br />

Amt auch für Pflege-Azubis aus<br />

Tunesien gestartet worden.<br />

<strong>bpa</strong>-Charta zur Anwerbung<br />

von ausländischen Fachkräften<br />

Der <strong>bpa</strong> begrüßt die erreichten gesetzlichen<br />

Änderungen im Anerkennungsund<br />

Zuwanderungsrecht. Sie sind das<br />

richtige Signal einer Willkommenskultur<br />

in Deutschland für die dringend benötigen<br />

ausländischen Fachkräfte. Entsprechend<br />

hat die <strong>bpa</strong>-Bundesmitgliederversammlung<br />

am 13.6.2013 in Berlin für die<br />

Mitgliedseinrichtungen eine Charta zur<br />

Anwerbung von ausländischen Fachkräften<br />

als freiwillige Selbstverpflichtung<br />

beschlossen, um die richtigen Rahmenbedingungen<br />

für eine Anwerbung von<br />

ausländischen Fachkräften auch in den<br />

Unternehmen zu setzen. Diese umfasst<br />

etwa die Wertschätzung für die ausländischen<br />

Pflegekräfte, die Umsetzung einer<br />

Willkommenskultur im Unternehmen,<br />

die Unterstützung der neuen Fachkräfte<br />

bei Spracherwerb und Wohnungssuche,<br />

die soziale Integration und auch die angemessene<br />

und die vergleichbare Entlohnung<br />

der ausländischen Fachkräfte.<br />

Fachkräftesicherungsprogramm der<br />

Bundesregierung dringend erforderlich<br />

Die aktuellen gesetzlichen Bemühungen<br />

alleine sind aber längst nicht ausreichend,<br />

um den Fachkräftemangel wirksam<br />

zu bekämpfen. Oftmals scheitern<br />

die Anwerbe- und Anerkennungsbemühungen<br />

der Unternehmen und Fachkräfte<br />

an der konkreten Umsetzung, sei es<br />

an den viel zu akademischen und praxisfernen<br />

Sprachanforderungen auf B2-Niveau,<br />

sei es an dem häufig geforderten<br />

Pflichtpraktikum in einem Krankenhaus<br />

zur Anerkennung, obwohl die ausländische<br />

Fachkraft in einer Pflegeeinrichtung<br />

tätig werden will oder sei es, weil oft<br />

einfach die entsprechenden finanziellen<br />

Mittel zur Integration mit berufsbegleitenden<br />

Sprachkursen und Unterkunft für<br />

die Pflegekräfte fehlen.<br />

Die Pflege ist aber ein wahrer Wirtschaftsmotor<br />

in Deutschland, eine Branche,<br />

in der mehr Menschen beschäftigt<br />

werden als in der Automobilindustrie.<br />

Damit das zukünftige Wachstum nicht<br />

durch den Fachkräftemangel verhindert<br />

wird, bedarf es hier eines umfassenden<br />

Fachkräftesicherungsprogramms der<br />

Bun desregierung für die Pflege in Höhe<br />

von mindestens 500 Millionen Euro. Dieses<br />

muss auch die finanzielle Unterstützung<br />

bei Anwerbung, Anerkennung und<br />

Integration von ausländischen Fachkräften<br />

vorsehen.

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