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bpa. Magazin - Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste eV

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23<br />

Heilsversprechen<br />

bringen die<br />

Pflege nicht<br />

voran<br />

Autor: Herbert Mauel<br />

Folgt man zahlreichen Diskussionen in<br />

der Pflegeszene, wird sehr schnell offensichtlich,<br />

dass zur Lösung der Probleme<br />

weniger an der Lösung konkreter Herausforderung<br />

wie z.B. der Verbesserung<br />

der personellen Ausstattung gearbeitet<br />

wird, sondern trügerische Hoffnungen<br />

in vermeintliche Heilsbringer gesetzt<br />

werden. Es besteht die Gefahr, dass die<br />

geschickt kanalisierte Begeisterung zu<br />

großer Ernüchterung führt.<br />

Besonders deutlich wird dies an der aufgeregten<br />

Debatte um die Notwendigkeit<br />

der Einführung einer Pflegekammer als<br />

vermeintlicher Problemlöser oder auch<br />

bei den völlig überhöhten Erwartungen<br />

an eine Änderung des Pflegebegriffs.<br />

Wer Aufwand und Nutzen vergleicht mit<br />

den skizzierten großen Versprechungen,<br />

wird wahrscheinlich ziemlich ernüchtert.<br />

Beispiel Pflegekammer<br />

Kranken- und Altenpflegeberufe sind<br />

heute typische Ausbildungsberufe, die<br />

meist in abhängiger Beschäftigung ausgeübt<br />

werden. Während die Bundesländer<br />

immer offener auf die absehbare<br />

Herausforderung der pflegerischen Unterstützung<br />

der alternden Gesellschaft<br />

mit dem Versuch der Einführung von<br />

Pflege- und Betreuungsangeboten deutlich<br />

unterhalb der heutigen Qualitätsund<br />

Preisstrukturen drängen, erfahren<br />

sie gleichzeitig hohen Zuspruch von<br />

Pflegefunktionären für das Heilsversprechen<br />

Pflegekammer.<br />

Die Frage drängt sich auf, wessen Situation<br />

sich bei dieser Entwicklung verbessern<br />

soll. Die Pflegekammer soll die<br />

Pflichtbeitrag zahlenden Pflichtmitglieder<br />

kontrollieren und ggf. sanktionieren.<br />

Die Pflegekammer wird weder über die<br />

Vergütung von Pflegeleistungen verhandeln<br />

können noch über die Gehälter. Der<br />

Zugang zu einem eigenen Versorgungswerk<br />

außerhalb der gesetzlichen Rentenversicherung<br />

wird den Zwangsmitgliedern<br />

verwehrt bleiben. Die ggf. neu<br />

zu schaffenden Strukturen inklusive des<br />

Funktionärsstabs müssten sie aber dauerhaft<br />

finanzieren.<br />

Beispiel Neuer Pflegebegriff<br />

Munter wird diskutiert, dass pflegebedürftige<br />

Menschen mit eingeschränkter<br />

Alltagskompetenz bei den Leistungen<br />

Das sollten Sie wissen<br />

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