FES-Info 2013, Nr. 2 - Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung
FES-Info 2013, Nr. 2 - Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung
FES-Info 2013, Nr. 2 - Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
I<br />
WIRTSCHAFT, ARBEIT, SOZIALES<br />
35<br />
Finanzaufsicht mit Mängeln<br />
Missbrauchskontrolle zum Schutz <strong>der</strong> Verbraucher gefor<strong>der</strong>t<br />
Expertise<br />
Juni <strong>2013</strong><br />
Diskurs<br />
Finanzaufsicht und<br />
Finanzmarktwächter<br />
Verbraucherpolitische Reform-<br />
potenziale im Finanzmarkt<br />
Gesprächskreis<br />
Verbraucherpolitik<br />
rpol<br />
ik<br />
Mehr zum Thema<br />
Finanzaufsicht und Finanzmarktwächter:<br />
verbraucherpolitische<br />
Reformpotenziale im Finanzmarkt<br />
In finanziellen Fragen haben<br />
Finanzdienstleister einen<br />
so großen <strong>Info</strong>rmationsvorsprung,<br />
dass Verbrauche-<br />
zur Wirtschafts- und Sozialpolitik<br />
Expertisen und Dokumentationen<br />
rinnen und Verbraucher<br />
regelmäßig über den Tisch gezogen<br />
werden und erhebliche<br />
Vermögensschäden erleiden.<br />
Notwendig sind deshalb effektive<br />
Finanzaufsichtsstrukturen,<br />
die das Verhalten <strong>der</strong><br />
Anbieter einer kontinuierlichen<br />
Missbrauchskontrolle<br />
unterziehen. Der GK Verbraucherpolitik<br />
hat ein Gutachten<br />
in Auftrag gegeben, das untersucht,<br />
wie es um den Verbraucherschutz im<br />
System <strong>der</strong> deutschen Finanzaufsicht bestellt ist.<br />
Der Autor <strong>der</strong> Expertise, Prof. Dr. Jürgen Keßler<br />
von <strong>der</strong> HTW Berlin, kommt dabei zu einem<br />
eindeutigen Befund: Angesichts neuer europarechtlicher<br />
Vorgaben seien<br />
die deutschen Regelungen<br />
zur Finanzaufsicht „im Kern<br />
europarechtswidrig“. Um<br />
die Position <strong>der</strong> Verbraucher<br />
auf dem Finanzmarkt<br />
zu stärken, for<strong>der</strong>t <strong>der</strong> Autor<br />
die Finanzaufsichtsbehörde<br />
mit mehr Befugnissen auszustatten,<br />
um beispielsweise<br />
Verbraucherwarnungen<br />
aussprechen zu können<br />
o<strong>der</strong> bestimmte Produkte<br />
o<strong>der</strong> Vertriebspraktiken zu<br />
verbieten.<br />
Enttäuschende Rendite<br />
Alternativen zur „Riester-Rente“?<br />
Fachgespräch<br />
Um verbraucherfreundliche Alternativen zur<br />
„Riester-Rente“ ging es in einem Fachgespräch<br />
<strong>der</strong> Gesprächskreise Sozialpolitik und Verbraucherpolitik.<br />
Hintergrund <strong>der</strong> Veranstaltung ist<br />
Vom niedriglohn zur<br />
ALTERSARMUT<br />
Der Deutsche Gewerkschaftsbund, die Wohlfahrtsverbände<br />
und auch die SPD for<strong>der</strong>n seit<br />
Jahren schon einen flächendeckenden Mindestlohn<br />
und warnen vor den Gefahren eines zunehmenden<br />
Niedriglohnsektors. Werde dieser Trend<br />
nicht gestoppt, drohten eine zunehmende Spaltung<br />
<strong>der</strong> Gesellschaft und eine katastrophale<br />
Altersarmut. Bei einer Veranstaltung des <strong>FES</strong>-<br />
Regionalbüros Mainz bezifferte Prof. Dr. Stefan<br />
Sell von <strong>der</strong> Hochschule Koblenz die Zahl <strong>der</strong><br />
Menschen im Niedriglohnsektor, mit über 8 Millionen.<br />
„Wir reden hier mittlerweile nicht mehr<br />
nur von einer Randgruppe <strong>der</strong> Gesellschaft“.<br />
die wachsende Kritik an <strong>der</strong> Riester-Rente. Die<br />
Mobilisierungseffekte – vor allem bei unteren<br />
Einkommen – sind gering, und die Rendite für<br />
die Verbraucherinnen und Verbraucher ist oft<br />
enttäuschend, weil Mitnahmeeffekte sowie Kosten<br />
für Provisionen und Verwaltung hoch sind.<br />
Altersvorsorgeexpertinnen und -experten <strong>der</strong><br />
Verbraucherzentrale Baden-Württemberg sowie<br />
<strong>der</strong> Deutschen Rentenversicherung Baden-<br />
Württemberg stellten daher mit dem „Vorsorgefonds“<br />
beziehungsweise dem „Vorsorgekonto“<br />
zwei verbraucherfreundliche Alternativen für<br />
die kapitalgedeckte Altersvorsorge vor.<br />
Mehr zum Thema<br />
Eckhard Benner; Niels Nauhauser –<br />
Zur Diskussion gestellt: Der Vorsorgefonds –<br />
ein Beispiel für sozialpolitische<br />
Verbraucherpolitik<br />
2 / 2 0 1 3<br />
I N F O<br />
<strong>FES</strong>