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FES-Info 2013, Nr. 2 - Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung

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Europa und die Welt<br />

59<br />

Vorreiter für Afrika<br />

Europa unterstützt klimaneutrale Energieversorgung<br />

Energiekonferenz<br />

In Afrika, wo sich gegenwärtig hohes Wirtschaftswachstum<br />

mit weiterhin ungebremster<br />

Bevölkerungsexplosion vereinen, kommt <strong>der</strong> Energieversorgung<br />

eine herausragende Bedeutung<br />

zu. „Die Energiezukunft Sambias“ stand deshalb<br />

im Mittelpunkt einer Konferenz des Nachhaltigkeitsprojekts<br />

<strong>der</strong> <strong>FES</strong>. Der Stellenwert des Themas<br />

wurde unterstrichen durch die Teilnahme<br />

des EU-Kommissars für Entwicklung Andris<br />

Piebalgs, Christopher Yaluma, den zuständigen<br />

sambischen Energieminister, und <strong>der</strong> ehemaligen<br />

Staatssekretärin und Bundestagsabgeordneten<br />

Karin Roth.<br />

Die Europäische Union, die das Ziel verfolgt,<br />

den Ausbau erneuerbarer Energien weltweit<br />

voranzutreiben, hat das Thema Energie zu einer<br />

ihrer Prioritäten in den künftigen Regierungsverhandlungen<br />

erklärt. Als Vorreiter <strong>der</strong><br />

Wasserkraft nimmt Sambia im Sinne einer klimaneutralen<br />

Energieversorgung bereits eine<br />

Vorbildposition ein.<br />

So könnte das kleine Sambia <strong>der</strong>einst zum Energielieferanten<br />

Südafrikas aufsteigen.<br />

Plädierte für den<br />

Ausbau erneuerbarer<br />

Energien: EU-<br />

Kommissar Andris<br />

Piebalgs<br />

Wandel ins Ungewisse<br />

Vergleiche <strong>der</strong> politischen Neuausrichtungen in Lateinamerika<br />

Tagung<br />

Die politischen Transformationsprozesse in<br />

Ecuador, Bolivien und Venezuela, oft auch als<br />

„Sozialismus des 21. Jahrhun<strong>der</strong>ts“ bezeichnet,<br />

scheinen homogen. Während einer Tagung<br />

<strong>der</strong> <strong>FES</strong> in Quito beschrieb Jonas Wolff von <strong>der</strong><br />

Hessischen <strong>Stiftung</strong> Friedens- und Konfliktforschung<br />

(HSFK) die Ähnlichkeiten: Die Wie<strong>der</strong>herstellung<br />

<strong>der</strong> Rolle des Staates, die Existenz<br />

eines starken Präsidentialismus, die Ausweitung<br />

<strong>der</strong> Demokratie auf bisher ausgeschlossene Bevölkerungsgruppen,<br />

eine Abkehr vom neoliberalen<br />

Entwicklungsmodell und die Erhöhung <strong>der</strong><br />

sozialen Investitionen.<br />

Trotz dieser Ähnlichkeiten ließen sich jedoch<br />

während <strong>der</strong> zweitägigen Veranstaltung mit dem<br />

Nationalen Sekretariat für Planung und Entwicklung<br />

und <strong>der</strong> Universität FLACSO-Ecuador,<br />

recht unterschiedliche politische Strategien und<br />

Ergebnisse <strong>der</strong> Transformationsprozesse identifizieren.<br />

So sieht Franklin Ramírez, Professor<br />

für Politikwissenschaft <strong>der</strong> Universität FLACSO-<br />

Ecuador, ein Defizit für die gesellschaftliche Entwicklung<br />

Ecuadors darin, dass die Verfassung<br />

von 2008 zwar neue Mechanismen direkter Demokratie<br />

geschaffen habe, diese allerdings noch<br />

mit Leben gefüllt werden müssten.<br />

Im Gegensatz dazu zeigen die Erfahrungen des<br />

Falls Bolivien, dass die gesellschaftlichen und<br />

staatlichen Krisen als Möglichkeit genutzt wurden,<br />

die Zivilgesellschaft zu stärken und damit<br />

den öffentlichen Raum neu zu besetzen. Jorge<br />

Viaña, Direktor des Forschungszentrums für<br />

Politik und Soziologie <strong>der</strong> bolivianischen Vizekanzlei,<br />

ergänzte, dass die politischen Eliten ausgewechselt<br />

wurden und vorher marginalisierte<br />

Gruppen, vor allem Frauen, Bauern und Indigene<br />

in den politischen Apparat integriert werden<br />

konnten.<br />

Venezuela ist das Land mit <strong>der</strong> längsten staatlichen<br />

Transformationserfahrung. Laut <strong>der</strong> venezolanischen<br />

Soziologin Vanessa Cartaya hat die<br />

Dynamik in den letzten Jahren jedoch an Kraft<br />

verloren. Eine <strong>der</strong> größten Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

sei es, das auf dem Abbau von Rohstoffen basierende<br />

Wirtschaftsmodell zu reformieren. Venezuela<br />

sei heute ein polarisiertes und durch die<br />

vielen sozialen Proteste paralysiertes Land.<br />

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I N F O<br />

<strong>FES</strong>

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