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FES-Info 2013, Nr. 2 - Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung

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INTEGRATION, BILDUNG, KULTUR 43<br />

antwortung gekommen, die sich auf den Islam<br />

berufen, o<strong>der</strong> Bewegungen, die aus europäischer<br />

Sicht als extrem-islamistisch zu bezeichnen sind.<br />

Sie führen in Tunesien die Regierung und sind im<br />

Jemen und Marokko Mitglied von Regierungskoalitionen.<br />

In Ägypten gipfelte die kurze Regierungszeit<br />

<strong>der</strong> Muslimbru<strong>der</strong>schaft in <strong>der</strong> Machtübernahme<br />

des Militärs.<br />

Bei <strong>der</strong> siebten Konferenz <strong>der</strong> Veranstaltungsreihe<br />

„Berlin Forum for Progressive Muslims“<br />

zogen rund 150 Fachleute aus Deutschland, Europa<br />

und dem arabischen Raum eine Zwischenbilanz<br />

<strong>der</strong> Entwicklungen des politischen Islams<br />

und <strong>der</strong>en Rückwirkungen auf muslimisches Leben<br />

in Europa.<br />

Der Arabische Frühling sei „die Rückkehr <strong>der</strong> Politik<br />

zum Menschen und des Menschen zur Politik“,<br />

so <strong>der</strong> syrische Philosoph Sadik Al-Azm. Er<br />

zeichnete ein durchaus optimistisches Bild von<br />

<strong>der</strong> möglichen Entwicklung eines „Business Islam“<br />

in den Län<strong>der</strong>n des Arabischen Frühlings,<br />

<strong>der</strong> von den Mittelschichten dominiert sei und<br />

Demokratie und Marktwirtschaft entwickle.<br />

Auch an<strong>der</strong>e Referenten stimmten Al-Azm zu<br />

und betonten die Heterogenität des politischen<br />

Islams. So gäbe es sowohl gewaltbereite Gruppierungen<br />

als auch eine unpolitisch-religiöse Strömung<br />

sowie eine eher konservative, aber realpolitisch<br />

orientierte Bewegung.<br />

Dieser positiven Sichtweise wi<strong>der</strong>sprach unter<br />

an<strong>der</strong>em die tunesische Professorin für Islamund<br />

Gen<strong>der</strong>studien Amel Grami. Im Zuge des<br />

Verfassungsgebenden Prozesses seien in Tunesien<br />

die Gräben zwischen Islamisten auf <strong>der</strong> einen<br />

und Liberalen sowie Säkularen auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />

Seite klar hervorgetreten.<br />

Der Bundestagsabgeordnete Günter Gloser,<br />

Staatsminister a.D. und Mitglied im Auswärtigen<br />

Ausschuss des Deutschen Bundestages, betonte<br />

Deutschlands Willen, den Transformationsprozess<br />

in <strong>der</strong> arabischen Welt zu unterstützen.<br />

Fundierte Analysen:<br />

Die Mitbegrün<strong>der</strong>in<br />

des American<br />

Islamic Congress,<br />

Zainab Al-Suwaji<br />

(Foto: Himsel)<br />

Engagement und Integration<br />

Analyse von Migrantenorganisationen<br />

Publikation<br />

Zur Neuausrichtung <strong>der</strong> Integrationspolitik<br />

gehört es, Migrantenorganisationen verstärkt<br />

in den politischen Dialog einzubinden. Die<br />

Organisationen von Einwan<strong>der</strong>erinnen und<br />

Einwan<strong>der</strong>ern verfolgen vielfältige Ziele: Es<br />

gibt zum Beispiel politische, soziale, kulturelle,<br />

sportliche und religiös orientierte Vereine. In<br />

<strong>der</strong> Vergangenheit unterschieden wissenschaftliche<br />

Untersuchungen häufig zwischen „aufnahmeland-<br />

o<strong>der</strong> herkunftslandorientierten“<br />

Migrantenorganisationen.<br />

Diese Orientierungen wurden gleichgesetzt<br />

mit „integrationsför<strong>der</strong>nd o<strong>der</strong><br />

-hemmend“. Diese Kategorisierungen<br />

erweisen sich jedoch zunehmend als<br />

inadäquat. Heute wird verstärkt die<br />

„Brückenfunktion“ von Migrantenorganisationen<br />

betont. Eine Publikation<br />

des Gesprächskreises Migration und<br />

Integration nimmt eine grundsätzliche<br />

Grafik: PUBLIX®<br />

Ethnische // // nationale Gruppe<br />

Politische Vereinigung // // Gruppe<br />

Sonstiges<br />

Analyse <strong>der</strong> Entwicklung von Migrantenorganisationen<br />

vor und stellt beispielhaft verschiedene<br />

Vereine und Communities vor, die die Vielfalt<br />

von Migrantenorganisationen verdeutlichen.<br />

Dokumentation<br />

Migrantenorganisationen: Engagement,<br />

Transnationalität und<br />

Integration<br />

Organisationsbeteiligung <strong>der</strong> türkischstämmigen<br />

Bevölkerung: Migrantenorganisationen<br />

Religiöse Organisation<br />

Kulturverein<br />

Sportverein<br />

Bildungsverein<br />

Berufsverband<br />

Freizeitverein<br />

0,90%<br />

0,40%<br />

1,50%<br />

1,30%<br />

2,40%<br />

2,10%<br />

6,80%<br />

9,10%<br />

18,30%<br />

0% 2% 4% 6% 8% 10% 12% 14% 16% 18% 20%<br />

2 / 2 0 1 3<br />

I N F O<br />

<strong>FES</strong>

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