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FES-Info 2013, Nr. 2 - Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung

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SCHWERPUNKT<br />

5<br />

sellschaftlich notwendigen Dienstleistungen<br />

sowie nicht zuletzt in einer gerechteren, europaweit<br />

koordinierten Steuerpolitik. Dabei wird zunehmend<br />

deutlich, dass im Unterschied zu den<br />

Ulrich Eckelmann, Generalsekretär<br />

von industriAll-Europe:<br />

„Was wir als europäische Gewerkschaftsverbände<br />

und für europäische Projekte benötigen, sind<br />

Möglichkeiten <strong>der</strong> informellen Vorabklärung,<br />

wissenschaftliche Expertise und Unterstützung<br />

bei <strong>der</strong> Konzeptentwicklung. Da macht sich die<br />

<strong>FES</strong> sehr nützlich.“<br />

<strong>der</strong>zeitigen nationalen Strategien für ein Nebeneinan<strong>der</strong><br />

von Wettbewerbsstaaten eine Strategie<br />

für ein gemeinsames Europa benötigt wird.<br />

Erste kleine Schritte auf dem Weg dorthin<br />

machte zum Beispiel die Leipziger Konferenz<br />

zur „Verteidigung des sozialen Europa“, zu <strong>der</strong><br />

gut 200 Gewerkschafter, Aufsichtsräte und Aktivisten<br />

auf Einladung von <strong>FES</strong>, Otto Brenner <strong>Stiftung</strong><br />

und Europäischem Gewerkschaftsinstitut<br />

im April <strong>2013</strong> gekommen waren.<br />

Mehr zum Thema<br />

www.umverteilen-macht-gerechtigkeit.eu/<br />

Wohlstandeffekte für viele<br />

Arbeitskreise<br />

Konzepte zur Industrie- und Dienstleistungspolitik<br />

Die Idee einer aktiven Industriepolitik in Deutschland<br />

und Teilen Europas erlebt eine „Renaissance“,<br />

so IG-Metall-Vorstandsmitglied Astrid<br />

Ziegler beim Auftakt eines deutsch-polnischen<br />

Treffens zur Industriepolitik. Allerdings musste in<br />

<strong>der</strong> Veranstaltung – ausgerichtet am 18. Juni von<br />

<strong>der</strong> <strong>FES</strong>, <strong>der</strong> IG-Metall, OPZZ Metalowcy und dem<br />

Metall-Sekretariat <strong>der</strong> NSZZ-Solidarność – auch<br />

eingeräumt werden, dass ein Wandel im Denken<br />

noch nicht gleichbedeutend ist mit praktischen<br />

Än<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Politik.<br />

Auch in an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n und Regionen wächst<br />

auf Seiten von Gewerkschaften und Politik die<br />

Erkenntnis, dass eine Revitalisierung von aktiver<br />

Industrie- und Dienstleistungspolitik überfällig<br />

ist – nicht zuletzt im Kontext des ökologischen<br />

Umbaus. Die Metallgewerkschaften Deutschlands<br />

und Polens wollen gemeinsame Vorstellungen<br />

entwickeln, denn in <strong>der</strong> Konkurrenz <strong>der</strong><br />

Standorte „dürfen wir Gewerkschaften uns nicht<br />

gegeneinan<strong>der</strong> ausspielen lassen“, hob <strong>der</strong> Leiter<br />

des IG-Metall-Bezirks Berlin-Brandenburg-Sachsen,<br />

Olivier Höbel, den selbst gesetzten Anspruch<br />

hervor.<br />

Um zukunftsfähige Wirtschaftspolitik mit guter<br />

Arbeit in Einklang zu bringen, werden auch im<br />

gemeinsam von ver.di und <strong>der</strong> <strong>FES</strong> getragenen Arbeitskreis<br />

Dienstleistungen neue Konzepte entwickelt.<br />

Schließlich ist ein zukunftsfähiger privater<br />

Industriesektor auf verlässliche und hochwertige<br />

Dienstleistungen angewiesen, die in vielen Bereichen<br />

wie Infrastruktur, Sicherheit o<strong>der</strong> Verwaltung<br />

in öffentlicher Verantwortung liegen.<br />

„Es darf europaweit nicht länger darum gehen,<br />

gesellschaftlich notwendige Dienstleistungen<br />

als möglichst zu minimierenden Kostenfaktor zu<br />

betrachten“, so Isabelle Schömann vom Europäischen<br />

Gewerkschaftsinstitut ETUI im Rahmen<br />

eines Expertengespräches. Es gehe also nicht<br />

um die Frage, ob man sich die gesellschaftlich<br />

notwendigen Dienstleistungen „leisten“ kann,<br />

son<strong>der</strong>n um die Frage, wie Ressourcen so verteilt<br />

werden können, dass daraus spürbare Wohlstandsseffekte<br />

für viele und nicht nur hohe Gewinne<br />

für wenige folgen.<br />

Harald Wiedenhofer,<br />

Generalsekretär EFFAT (European<br />

Fe<strong>der</strong>ation for Food,<br />

Agriculture and Tourism):<br />

„Unsere politische Interessenvertretungsarbeit<br />

als Gewerkschaften muss immer zweigleisig erfolgen:<br />

Einerseits müssen wir als europäischer<br />

Verband auf EU-Ebene mit einer Stimme sprechen.<br />

an<strong>der</strong>erseits ist es unverzichtbar, dass die<br />

nationalen Mitgliedsgewerkschaften die gemeinsamen<br />

Positionen teilen und parallel ihre<br />

nationalen Regierungen und Mitglie<strong>der</strong> im europäischen<br />

Parlament bearbeiten. Die <strong>FES</strong> sorgt<br />

dafür, dass Gewerkschaften in neuen EU-Län<strong>der</strong>n<br />

und Kandidatenlän<strong>der</strong>n durch Qualifizierungsmaßnahmen<br />

und Organisationsentwicklungsprojekte<br />

gestärkt werden. Wenn es die <strong>FES</strong><br />

nicht gäbe, täte dies niemand.“<br />

2 / 2 0 1 3<br />

I N F O<br />

<strong>FES</strong>

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