FES-Info 2013, Nr. 2 - Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung
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Europa und die Welt<br />
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bestimmten Austeritätspolitik wird vielfach die<br />
Frage gestellt, für welche Werte Europa als Ganzes<br />
steht. In dieser Debatte hat die <strong>FES</strong> mit ihren<br />
zahlreichen Beiträgen schnell eine wichtige Rolle<br />
eingenommen.<br />
„Theta“ wie Themen:<br />
Die <strong>FES</strong> Athen konzentriert sind einerseits auf<br />
den deutsch-griechischen Dialog und an<strong>der</strong>erseits<br />
die Begleitung innergriechischer Reformprozesse,<br />
wie die Bekämpfung des Rechtsextremismus,<br />
die Reform des Bildungssystems und die<br />
ökologische Industrialisierung.<br />
„Kappa“ wie Krise:<br />
Seit 2010 wird die griechische und die europäische<br />
Agenda von <strong>der</strong> Krise dominiert, in <strong>der</strong>en<br />
Mittelpunkt Athen steht. Viele Interviewanfragen<br />
o<strong>der</strong> kurzfristige Bitten um Briefings sind<br />
daher an <strong>der</strong> Tagesordnung. Zudem erleben wir<br />
die Transition eines politischen Systems und einer<br />
Gesellschaft aus nächster Nähe. Das eröffnet<br />
Chancen, mit neuen gesellschaftlichen Kräften<br />
zu kooperieren und offen die Reformen des politischen<br />
Systems diskutieren zu können.<br />
„Rho“ wie regionale Kooperation:<br />
Eine Beson<strong>der</strong>heit des deutsch-griechischen Dialogs<br />
ist die Kooperation auf <strong>der</strong> Ebene von Kommunen<br />
und Regionen. Hierbei tauschen sich auf<br />
Veranstaltungen <strong>der</strong> <strong>FES</strong> kommunale Entscheidungsträger<br />
darüber aus, mit welchen Modellen<br />
auf dieser ersten Ebene <strong>der</strong> Politik die Krise angegangen<br />
werden kann.<br />
„Sigma“ wie Sozialdemokratie:<br />
Obwohl <strong>der</strong> politische Raum links von <strong>der</strong> Mitte<br />
schwer angeschlagen ist, identifiziert sich weiterhin<br />
eine Mehrheit <strong>der</strong> Bevölkerung damit. Auch<br />
die <strong>FES</strong> ist daher an <strong>der</strong> sehr lebhaften Debatte<br />
darüber beteiligt, was sozialdemokratische Politik<br />
in <strong>der</strong> Krise ausmacht<br />
„Taf“ wie Team:<br />
Die wissenschaftliche Mitarbeiterin Monika Berg<br />
und die beiden Sachbearbeiterinnen Maria Assarioti<br />
und Angeliki Emmanouilidou haben sich<br />
nach turbulenten Anfangsmonaten im Jahr 2012<br />
eingespielt. Gemeinsam mit den beiden Büroleitern<br />
Nicole und Christos Katsioulis verwirklichen<br />
sie die Schwerpunkte <strong>der</strong> <strong>FES</strong> in Athen.<br />
„Omega“ wie Ortskräfte:<br />
Die drei Mitarbeiterinnen <strong>der</strong> <strong>FES</strong> Athen sprechen<br />
beide Sprachen; sie können mit den deutschen<br />
Planungshorizonten von mehreren Monaten<br />
ebenso umgehen wie mit den griechischen,<br />
die zuweilen nur wenige Tage lang sind; sie verkörpern<br />
die vielen Bindeglie<strong>der</strong> zwischen den<br />
beiden Län<strong>der</strong>n und sind mit ihren Erfahrungen<br />
und Kenntnissen das Alpha und Omega <strong>der</strong> <strong>FES</strong><br />
in Athen.<br />
Noch Bürger Europas?<br />
Die Zukunft des europäischen Projekts in Polen<br />
Bilanz<br />
Juni 2003: Polen feiert das erfolgreiche Referendum<br />
zum EU-Beitritt. Von <strong>der</strong> damaligen Euphorie<br />
ist heute weniger zu spüren. Zehn Jahre nach<br />
dem Beitrittsreferendum trafen sich in Warschau<br />
Politiker und Wissenschaftler, um zu bilanzieren,<br />
was sich durch die EU-Mitgliedschaft für Polen<br />
verän<strong>der</strong>t hat.<br />
Einleitend stellte die Leiterin des polnischen<br />
Instituts für Öffentliche Meinungsforschung,<br />
CBOS, Mirosława Grabowska, fest, dass mit einem<br />
Anteil von 73 Prozent nach wie vor viele Polinnen<br />
und Polen <strong>der</strong> EU gegenüber ziemlich positiv<br />
eingestellt sind. Dabei sehen 40 Prozent durch<br />
die EU-Mitgliedschaft sogar persönliche Vorteile.<br />
„Polen sieht heute ganz an<strong>der</strong>s aus, es ist offener<br />
und toleranter. Es ist ein Land im Herzen Europas,<br />
das nun auch wirklich europäisch ist“, so<br />
Mikołaj Dowgielewicz Vize-Gouverneur <strong>der</strong> Entwicklungsbank<br />
des Europarates und ehemaliger<br />
Staatssekretär für Europaangelegenheiten, in <strong>der</strong><br />
gemeinsamen Diskussionsrunde von <strong>Friedrich</strong>-<br />
<strong>Ebert</strong>-<strong>Stiftung</strong>, <strong>der</strong> Vertretung <strong>der</strong> Europäischen<br />
Kommission in Polen und des Instytut Spraw Publicznych.<br />
EU-Kommissar Janusz Lewandowski<br />
sah das Referendum als historischen Moment.<br />
Im Zuge <strong>der</strong> zahlreichen Erfolge habe sich in<br />
zehn Jahren sowohl das polnische Selbstbild als<br />
auch das polnische Image im Ausland stark zum<br />
Positiven verän<strong>der</strong>t.<br />
Jedoch führte die europäische Wirtschaftskrise<br />
und <strong>der</strong>en Folgeerscheinungen dazu, dass die<br />
EU-Mitgliedschaft nicht mehr nur Hoffnungen,<br />
son<strong>der</strong>n auch Sorgen und Ängste weckt. Dies zeige<br />
sich zum Beispiel in <strong>der</strong> öffentlichen Meinung<br />
zur Einführung des Euro. Während die Währungsumstellung<br />
2009 noch von 53 Prozent <strong>der</strong><br />
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I N F O<br />
<strong>FES</strong>