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FES-Info 2013, Nr. 2 - Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung

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WIRTSCHAFT, ARBEIT, SOZIALES<br />

37<br />

Pillen gegen Burn-Out?<br />

über die „Medikalisierung“ sozialer Probleme<br />

Tagung<br />

Welchen Zusammenhang gibt es zwischen den<br />

gestiegenen Anfor<strong>der</strong>ungen und Belastungen<br />

<strong>der</strong> Arbeitswelt und dem Auftreten psychischer<br />

Erkrankungen? Werden soziale Probleme über<br />

komplexe gesellschaftliche und institutionelle<br />

Mechanismen zu medizinischen Krankheitsbil<strong>der</strong>n<br />

gemacht?<br />

In einer gemeinsamen Veranstaltung <strong>der</strong> Universität<br />

Rostock und <strong>der</strong> <strong>Friedrich</strong>-<strong>Ebert</strong>-<strong>Stiftung</strong><br />

setzten sich Prof. Dr. Dr. Wolfgang Schnei<strong>der</strong>,<br />

Leiter <strong>der</strong> Klinik für Psychosomatik und<br />

Psychotherapeutische Medizin in Rostock, und<br />

Prof. Dr. med. Dipl.-Psych. Michael Linden, Leiter<br />

<strong>der</strong> Forschungsgruppe Psychosomatische<br />

Rehabilitation an <strong>der</strong> Charité Berlin, mit den<br />

medizinischen und sozialen Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

auseinan<strong>der</strong>, die sich im Hinblick auf die mo<strong>der</strong>ne<br />

Arbeitswelt stellen. Elke Hannack, Mitglied<br />

des ver.di Bundesvorstands, wies auf die Auswirkungen<br />

<strong>der</strong> Belastungen von Beschäftigten wie<br />

prekäre und unsichere Erwerbsformen sowie Arbeitslosigkeit<br />

o<strong>der</strong> Arbeitsplatzunsicherheit hin.<br />

Von den Experten wurde aber auch diskutiert, ob<br />

psychiatrische Diagnosesysteme die Schwelle zu<br />

einer entsprechenden Diagnose nicht zu niedrig<br />

ansetzen – mit <strong>der</strong> Gefahr, tendenziell zur Verfestigung<br />

von Störungen beizutragen.<br />

Die Vorträge<br />

www.fes.de/wiso/content/veras/<br />

v_arbeit_qualifiz.php<br />

Hohe Lasten, wenige Mittel<br />

Zukunft <strong>der</strong> Kommunen in Rheinland-Pfalz<br />

Prognose<br />

Die prekäre Finanzlage vieler Kommunen in<br />

Deutschland ist bekannt. Dies gilt auch für<br />

Rheinland-Pfalz. Allerdings hat <strong>der</strong> Verfassungsgerichtshof<br />

Rheinland-Pfalz in seinem Urteil<br />

vom 14. Februar 2012 das Land aufgefor<strong>der</strong>t,<br />

eine Neuregelung des Finanzausgleichs zwischen<br />

Land und Kommunen auf den Weg zu bringen.<br />

Nun sollen vor allem die Kreise und die kreisfreien<br />

Städte wegen <strong>der</strong> steigenden Sozialausgaben<br />

deutlich mehr Geld erhalten. Eine Veranstaltung<br />

des <strong>FES</strong>-Regionalbüros Mainz widmete sich<br />

daher am 18. Juni in <strong>der</strong> Fachhochschule Worms<br />

<strong>der</strong> Zukunft <strong>der</strong> Kommunalpolitik.<br />

Der Oberbürgermeister von Worms berichtete,<br />

dass die vom Bund bereitgestellten Mittel bei<br />

Weitem nicht ausreichten, um die Sozialleistungen<br />

zu erbringen, die die Gesetzgebung den Kommunen<br />

aufbürdet. Die beson<strong>der</strong>s schwierige Situation<br />

in den größeren Städten beschrieb Michael<br />

Reitzel, Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Sozialdemokratischen<br />

Gemeinschaft für Kommunalpolitik (SGK) in<br />

Rheinland-Pfalz. So vollziehe sich vor allem dort<br />

die Spaltung <strong>der</strong> Gesellschaft in beson<strong>der</strong>s dramatischer<br />

Weise, da Menschen mit nur sehr geringen<br />

Einkommen tendenziell in die Großstädte<br />

ziehen – und dort hohe Sozialausgaben verursachen.<br />

Armut, so seine These, suche Anonymität.<br />

PATIENTENINTERESSEN wahren<br />

Wie können die Instrumente des europäischen<br />

Binnenmarktes im Sinne <strong>der</strong> Patientinnen und<br />

Patienten genutzt werden? Mit dieser Frage beschäftigte<br />

sich eine Delegation deutscher Gesundheitsfachleute<br />

bei einem Dialogprogramm<br />

im <strong>FES</strong> Europabüro Brüssel. Am Beispiel zweier<br />

aktueller EU-Regelungsvorhaben zur Genehmigung<br />

von Medizinprodukten wurden konkrete<br />

Empfehlungen formuliert. Die Balance zwischen<br />

Patienten und Pharmainteressen solle demnach<br />

durch eine starke Verankerung von Ethikkommissionen<br />

in den EU-Rechtsakten sowie auch den<br />

Ausbau unabhängiger Patientenvertretungen gewahrt<br />

werden.<br />

Kurz notiert<br />

2 / 2 0 1 3<br />

I N F O<br />

<strong>FES</strong>

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