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Anton Raaff (Idomeneo): „hören sie, der Raaff ist der beste, Ehrlichste<br />
Mann von der Welt, aber – auf den Alten schlendrian versessen<br />
– das man blut dabey schwitzen möchte; – folglich sehr<br />
schwer für ihn zu schreiben. – sehr leicht auch wenn sie wollen,<br />
wenn man so alle tag arien machen will. – wie par Exemple die<br />
Erste aria Vedròmi intorno Etc: wenn sie sie hören werden, sie ist<br />
gut, sie ist schön – aber wenn ich sie für Zonca geschrieben hätte,<br />
so würde sie noch besser auf den Text gemacht seyn. – er liebt die<br />
geschnittenen Nudeln zu sehr – und sieht nicht auf die Expreßion“<br />
(27.12.1780). „wegen der 2 scenen die abgekürzt werden sollen<br />
… und warum ich sogleich nemlicher Meynung war, ist, weil<br />
Raaff und del Prato das Rezitativ ganz ohne geist und feuer, so<br />
ganz Monoton herab singen – und die Elendsten acteurs, die<br />
Jemals die Bühne trug, sind“ (27.12.1780).<br />
Domenico de’ Panzacchi (Arbace): „dem Ehrlichen, alten Mann<br />
muß man doch auch etwas zu guten thun, – dieser möchte nur<br />
um etwas ein paar Verse sein Recitativ im 3:ten Ackt verlängert<br />
haben. – welches wegen dem Chiaro e scuro und weil er ein guter<br />
acteur ist, von guter wirkung seyn wird.“<br />
Zu den drei Akten<br />
AKT I: „NACH DEM ERSTEN ACKT SAGTE MIR DER CHURfürst<br />
überlaut Bravo, und als ich hingieng ihm die hand zu<br />
küssen, sagte er: Diese opera wird charmante werden; er wird<br />
gewis Ehre davon haben“ (27.12.1780). „Die Probe ist ausserordentlich<br />
gut außgefallen … Ich kann Ihnen nicht sagen, wie<br />
alles voll freüde und Erstaunen war … graf seinsheim sagte zu<br />
mir; - ich versichere sie daß ich mir sehr viel von ihnen erwartet<br />
habe – aber das hab ich wahrlich nicht erwartet … Ramm sagte<br />
mir – das kann ich Ihnen wohl gestehen, daß mir noch keine Musique<br />
solche impreßion gemacht hat – und ich versichere sie, daß<br />
ich wohl 50 mahl auf ihrem H: vatter gedacht habe, was dieser<br />
Mann für eine freüde haben muß, wenn er diese opera hört“<br />
(1.12.1780). * Leopold Mozart: „H: Becke, welcher voll der Lobes-<br />
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