IEKP-KA/2013-4 - Institut für Experimentelle Kernphysik - KIT
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3.8. Kosmische Höhenstrahlung 21<br />
Die geladenen Pionen (Lebensdauer 26 ns) und Kaonen (Lebensdauer 12,4 ns) zerfallen<br />
leptonisch:<br />
π + → µ + + ν µ (3.9)<br />
π − → µ − + ¯ν µ (3.10)<br />
K + → µ + + ν µ (3.11)<br />
K − → µ − + ¯ν µ (3.12)<br />
Die relativistische Zeitdilatation ermöglicht es hochenergetischen Myonen, trotz ihrer<br />
kurzen mittleren Lebensdauer von 2,2 µs, die Erdoberfläche zu erreichen. Unterhalb von<br />
10 GeV spielt der Myonenzerfall eine Rolle [KKZ97]:<br />
µ − → e − ¯ν e ν µ (3.13)<br />
µ + → e + ν e ¯ν µ (3.14)<br />
Auf Meereshöhe stellen die verbliebenen Myonen mit einem Anteil von 80 % den größten<br />
Anteil an Teilchen der sekundären kosmischen Höhenstrahlung dar. Pro Minute wird<br />
auf Meereshöhe jeder Quadratzentimeter der Erdoberfläche durchschnittlich von einem<br />
Myon pro Minute getroffen. Ihr Impulsspektrum beginnt bei weniger als 1 GeV/c, durchschnittlich<br />
haben die Teilchen einen Impuls von 4 GeV/c [Blo07]. Es kommen zwar auch<br />
Teilchen mit sehr viel größeren Impulsen vor, die Rate nimmt jedoch mit der Teilchenenergie<br />
stark ab. Abbildung 3.9 zeigt den Fluss kosmischer Myonen auf Meereshöhe.<br />
1 8<br />
1 6<br />
µ +<br />
µ -<br />
s -1 s r -1 G e V -1 )<br />
-2<br />
d Φ/d p (m<br />
1 4<br />
1 2<br />
1 0<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
1 1 0<br />
Im p u ls (G e V /c )<br />
Abbildung 3.9.: Differentieller Fluss kosmischer Myonen auf Meereshöhe. Das Spektrum<br />
beginnt bei weniger als 1 GeV/c und fällt zu hohen Energien stark ab.<br />
Negativ geladene Myonen können von Atomen in der Atmosphäre eingefangen<br />
werden, daher ist ihre Rate geringer als die der positiv geladenen<br />
Myonen. Daten des Caprice94-Experiments [K + 99].