IEKP-KA/2013-4 - Institut für Experimentelle Kernphysik - KIT
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7.3. ALiBaVa - Binäre Interpretation 55<br />
7.3. ALiBaVa - Binäre Interpretation<br />
Im Rahmen dieser Diplomarbeit sind vorhandene Daten, die mit dem ALiBaVa Auslesesystem<br />
aufgenommen worden sind, binär interpretiert worden. Es ist ein ROOT-Script<br />
verwendet worden, das im Abschnitt 6.5.1.1 beschrieben ist. Untersucht wurden Sensoren<br />
vom Typ Baby-Standard sowie Baby-Additional. Dabei sind verschiedene Dotierungsarten,<br />
Isolationstechniken, Spannungen und Bestrahlungsfluenzen betrachtet worden.<br />
Das Ziel dieser Untersuchung ist es, herauszufinden ob die Siliziumstreifensensoren des<br />
Spurdetektors während der Hochluminositätsphase des LHC binär ausgelesen werden<br />
können, ohne dass die Effizienz und die Auflösung des Detektors signifikant sinkt. Ein<br />
solches Vorgehen kann die erzeugte Datenmenge von derzeit 9 Bit auf 1 Bit pro Kanal und<br />
Ereignis verringern.<br />
Die gewonnenen Erkenntnisse sind qualitativ <strong>für</strong> alle untersuchten Sensoren gleich und<br />
werden im Folgenden exemplarisch an Sensoren vom Typ FTH200P-Baby-Additional<br />
vorgestellt.<br />
7.3.1. Unbestrahlte Sensoren<br />
Abbildung 7.11 zeigt den Verlauf der Effizienz, mit der vom binären Verfahren Cluster<br />
identifiziert werden, verglichen mit der analogen Clusteranalyse. Darüber hinaus zeigt<br />
die Abbildung die mittlere Clusterbreite über Signal-Schwellwerten von 0 Elektronen bis<br />
10 000 Elektronen. Das Schaubild lässt sich in drei Bereiche einteilen:<br />
1. Bei Schwellwerten von 0 e − bis etwa 4000 e − werden deutlich mehr Cluster identifiziert,<br />
als durch Teilchendurchgänge zu erwarten sind. Der Großteil der gefundenen<br />
Cluster ist auf Signalrauschen zurückzuführen.<br />
2. Zwischen 4000 e − und 8000 e − ist die Effizienz nahezu konstant bei 1. Das bedeutet,<br />
dass die gleiche Anzahl an Clustern identifiziert wird wie mit dem bisher verwendeten<br />
analogen Verfahren. Je höher der Schwellwert ist, desto weniger Nachbarstreifen<br />
liefern noch ausreichend hohes Signal, um zum Cluster gehören zu können.<br />
Daher sinkt die mittlere Clusterbreite mit der Erhöhung des Schwellwerts kontinuierlich.<br />
1 ,8<br />
1 ,6<br />
F T H 2 0 0 P u n b e s tra h lt<br />
1 ,4<br />
1 ,2<br />
1 ,0<br />
0 ,8<br />
0 ,6<br />
3 0 0 V , m ittle re C lu s te rb re ite (S tre ife n )<br />
3 0 0 V , E ffiz ie n z<br />
0 ,4<br />
0 2 0 0 0 4 0 0 0 6 0 0 0 8 0 0 0 1 0 0 0 0<br />
S c h w e llw e rt (e -)<br />
Abbildung 7.11.: Binäre Interpretation: Mittlere Clusterbreiten und Effizienz über binärem<br />
Schwellwert <strong>für</strong> einen FTH200P Sensor, der bei einer Biasspannung<br />
von 300 V betrieben worden ist.