IEKP-KA/2013-4 - Institut für Experimentelle Kernphysik - KIT
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7.3. ALiBaVa - Binäre Interpretation 57<br />
1 ,8<br />
1 ,6<br />
F T H 2 0 0 P , F = 1 x 1 0 1 5 n e q<br />
/c m ²<br />
1 ,4<br />
1 ,2<br />
1 ,0<br />
0 ,8<br />
0 ,6<br />
6 0 0 V , m ittle re C lu s te rb re ite (S tre ife n )<br />
6 0 0 V , E ffiz ie n z<br />
9 0 0 V , m ittle re C lu s te rb re ite (S tre ife n )<br />
9 0 0 V , E ffiz ie n z<br />
0 ,4<br />
0 2 0 0 0 4 0 0 0 6 0 0 0 8 0 0 0 1 0 0 0 0<br />
S c h w e llw e rt (e -)<br />
Abbildung 7.13.: Binäre Interpretation: Mittlere Clusterbreiten und Effizienz über binärem<br />
Schwellwert <strong>für</strong> einen mit F = 1 × 10 15 n eq /cm 2 bestrahlten<br />
FTH200P Sensor<br />
7.3.3. Diskussion der Ergebnisse<br />
Die vorgestellten Ergebnisse zeigen, dass <strong>für</strong> unbestrahlte Sensoren das Auslesen der Siliziumstreifen<br />
binär erfolgen kann, ohne dass dabei die Anzahl der gefundenen Cluster<br />
gegenüber dem bisherigen analogen Verfahren sinkt. Der Auslesechip muss dazu einen<br />
Schwellwert <strong>für</strong> die Signalhöhe verwenden, der zwischen 4000 und 8000 Elektronen liegt.<br />
Dies gilt bei einer Sensordicke von 200 µm und bei senkrechtem Teilcheneinfall. Innerhalb<br />
dieses Bereichs verringert sich die mittlere Clusterbreite linear mit der Erhöhung<br />
des Schwellwerts, was zur Verbesserung der Auflösung genutzt werden kann. Aufgrund<br />
des Einflusses des Magnetfeldes bewegen sich geladene Teilchen im Spurdetektor auf<br />
gekrümmten Bahnen und treffen daher selten senkrecht auf den Sensor. Der Einfluss des<br />
Einfallswinkels auf die Signale wird daher in Abschitt 7.4 näher untersucht.<br />
Der qualitative Verlauf der Effizienz des binären Verfahrens bei unbestrahlten Sensoren<br />
und Verwendung von Schwellwerten, die im angegebenen Bereich liegen, lässt darauf<br />
schließen, dass die gefundenen Cluster durch Teilchendurchgänge induziert wurden und<br />
damit auf gewünschten Signalen basieren. Der deutlichste Effekt nach der Bestrahlung<br />
der Sensoren ist die Verkleinerung des Bereichs, in dem die Effizienz gegenüber dem<br />
bisherigen analogen Verfahren gleich groß ist. Im Bereich von 4000 bis 6000 Elektronen<br />
kann der Schwellwert so eingestellt werden, dass die gewünschte mittlere Clusterbreite<br />
gemessen wird ohne dass eine signifikante Zahl von Clustern dadurch gewonnen wird<br />
oder verloren geht. Für die Konfiguration der Schwellwertoptimierung (engl. trimming)<br />
des CBC-Chips erscheint ein Schwellwert von 4000 e − bis 4500 e − sinnvoll. Hierbei werden<br />
<strong>für</strong> alle Bestrahlungsstufen wenige rauschinduzierte Cluster bei gleichzeitig relativ<br />
großen mittleren Clusterbreiten erfasst.<br />
In jedem Fall ist zu beachten, dass die Signale und das Rauschen neben der Sensorgeometrie<br />
signifikant von dem verwendeten Auslesechip abhängig sind. Daher sind mögliche<br />
Kandidaten solcher Chips umfangreich im Hinblick auf ihre Rauschcharakteristik,<br />
ihr Signalansprechverhalten und ihre Effizienz zu untersuchen. Es ist ferner zu beachten,<br />
dass <strong>für</strong> die hier verwendete binäre Interpretation Daten verwendet wurden, die mit<br />
analogem Verfahren gewonnen wurden, bei denen die Pedestal- und Common-Mode-<br />
Werte vorab herausgerechnet worden sind. Ein zukünftig verwendeter binärer Auslesechip<br />
muss auch diese Aufgaben selbst übernehmen, soweit sie hierbei relevant sind.