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IEKP-KA/2013-4 - Institut für Experimentelle Kernphysik - KIT

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1. Einleitung<br />

Physik ist per Definition die Wissenschaft vom Wesen und den Prinzipien der Natur. Ein<br />

Teilgebiet davon ist die Teilchenphysik, die sich mit den Grundbausteinen der Materie<br />

sowie den fundamentalen Kräften der Natur beschäftigt. Das derzeit im wahrsten Sinne<br />

des Wortes umfangreichste Projekt in diesem Bereich ist der Betrieb des großen Speicherrings<br />

Large-Hadron-Collider (LHC 1 ) am Europäischen Kernforschungszentrum CERN 2 .<br />

Das Jahr 2012 war ein herausragendes Jahr <strong>für</strong> die Teilchenphysik. Der LHC erzeugte<br />

Proton-Proton-Kollisionen bei Schwerpunktenergien von bis zu √ s = 8 TeV und konnte<br />

den beiden großen universellen Teilchendetektoren ATLAS und CMS mit einer integrierten<br />

Luminosität von 23,3 fb −1 so viele hochenergetische Proton-Proton-Teilchenkollisionen<br />

wie niemals zuvor bereitstellen. Am 4. Juli 2012 verkündeten die beiden Kollaborationen<br />

von ATLAS und CMS die Entdeckung eines Teilchens, dessen Eigenschaften denen des<br />

Standardmodell-Higgs-Bosons entsprechen.<br />

Der Erfolg des LHC und seiner Experimente ist eine große Motivation <strong>für</strong> die Planungen<br />

zum Ausbau des Speicherrings zum HL-LHC 3 . Ab dem Jahr 2020 soll damit die Luminosität<br />

noch einmal um den Faktor 10 gesteigert werden. Dies ermöglicht neben der dadurch<br />

erhöhten Nachweisgenauigkeit von seltenen Prozessen auch die Suche nach neuer<br />

Physik.<br />

Die zu erwartenden hohen Ereignisraten verbunden mit dem Umstand, dass der Spurdetektor<br />

von CMS bis dahin das Ende seiner technischen Lebensdauer erreicht haben wird,<br />

machen einen Austausch dieses Subdetektors <strong>für</strong> den HL-LHC notwendig.<br />

Die Anforderungen an den neuen Spurdetektor beinhalten die Robustheit gegen die zu<br />

erwartende Strahlenbelastung bei einer integrierten Gesamtluminosität von 3000 fb −1<br />

über seiner Lebensdauer. Darüber hinaus sollen die verwendeten Siliziumsensoren deutlich<br />

dünner als bisher werden, was die Verarmungsspannungen und Leckströme verringert<br />

und gleichzeitig weniger Materialeinsatz erfordert. Außerdem soll der neue Spurdetektor<br />

einen Beitrag zum Trigger leisten.<br />

Daher führt die CMS-Spurdetektor-Kollaboration eine Forschungs- und Entwicklungskampagne<br />

durch, um ein geeignetes Material und Layout <strong>für</strong> den zukünftigen Spurdetektor<br />

zu finden. Die Datennahme soll in Zukunft binär erfolgen, um die erzeugte Da-<br />

1 Large Hadron Collider (engl.): Großer Hadronen Speicherring<br />

2 Conseil Européen pour la Recherche Nucléaire (franz.)<br />

3 Abkürzung (engl.): High Luminosity Large Hadron Collider<br />

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