IEKP-KA/2013-4 - Institut für Experimentelle Kernphysik - KIT
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40 6. Signalmessungen<br />
6.4.1. Aufbau und Funktion 1<br />
Kernelement des Systems ist das „ARC Board“. Die Platine in Doppel-Europakartengröße<br />
(160 mm × 233 mm) enthält den zentralen ARC-Controller zur Steuerung der APV-<br />
Chips. Darüber hinaus sind auf der Platine mehrere Analog-Digital-Umsetzer (ADCs),<br />
die Modulsteuerung „Slow Control“, die Niederspannungsregelung und Spannungsversorgung<br />
sowie die Anschlüsse <strong>für</strong> die PC-Adapterkarte und den „ARC Front End Adapter“<br />
zu finden.<br />
Der „ARC Front End Adapter“ verbindet das ARC-Board mit dem APV-Hybriden. Er<br />
enthält auf einer Platine die Signalverstärker, Leitungstreiber und einen Pegelregler <strong>für</strong><br />
den I 2 C-Bus. Auf der zweiten Platine befindet sich die Spannungsregelung <strong>für</strong> den APV-<br />
Hybriden.<br />
Eine Adapterkarte im ISA 2 -Format ermöglicht die Datennahme an einem Computer.<br />
Dort können die aufgenommenen Daten mit der Analysesoftware (ARCS) ausgewertet<br />
werden.<br />
6.5. Datenanalyse<br />
Zur Analyse der mit den verschiedenen Experimenten gewonnenen Rohdaten im Hinblick<br />
auf die Beurteilung der zu untersuchenden Sensoren ist eine umfangreiche Auswertung<br />
notwendig. Aufgrund der Datenmenge und Komplexität der Fragestellungen<br />
ist dies nur mit automatisierten Analysesystemen möglich. Die <strong>für</strong> diese Arbeit verwendeten<br />
Softwareumgebungen werden im Folgenden vorgestellt. Ferner werden die notwendig<br />
gewordenen Anpassungen an der Software beschrieben.<br />
6.5.1. ROOT<br />
ROOT ist eine Softwareumgebung zur Datenanalyse. Das in der Programmiersprache<br />
C++ geschriebene Programm verfügt über eine hierarchische, objektorientierte Datenbank,<br />
einen C++ Interpreter und Werkzeuge <strong>für</strong> die Datenanalyse und deren Visualisierung.<br />
Es kann über eine grafische Benutzeroberfläche, aber auch über die Eingabekonsole<br />
oder von anderen Programmen aus aufgerufen und genutzt werden. ROOT wurde speziell<br />
<strong>für</strong> die Analyse von großen Datenmengen, wie sie bei modernen Experimenten der<br />
Teilchenphysik entstehen, entwickelt. [BR97]<br />
6.5.1.1. Script zur binären Interpretation<br />
Im Rahmen dieser Arbeit wurde ein Root-Script erstellt, welches eine Analyse der an<br />
der ALiBaVa-Station aufgenommenen Daten im Hinblick auf eine mögliche zukünftige<br />
binäre Erfassung der Daten ermöglicht.<br />
Bei einem solchen System liefert der Auslesechip keine analogen Signalwerte sondern<br />
nur die Werte 0 oder 1, wobei letzterer einem detektierten Teilchen entspricht. Damit<br />
ergibt sich eine Reduzierung der Datenrate von derzeit 9 Bit pro Kanal und Ereignis auf<br />
1 Bit pro Kanal und Ereignis.<br />
Das Script wird mit dem Befehl „ThresholdScan(Run-Nummer)“ innerhalb von ROOT<br />
aufgerufen. Der einzige Parameter gibt die eindeutige Nummer des zu analysierenden<br />
Runs in der Datenbank des <strong>Institut</strong>s an.<br />
Jedes Ereignis wird nun wie folgt analysiert: Für jeden Signalschwellwert von 0 ADC<br />
bis 200 ADC wird überprüft, ob das Signal eines jeden Streifens über oder unter dem<br />
Schwellwert liegt. Die obere Grenze von 200 ADC wurde gewählt, da die wenigsten Teilchendurchgänge<br />
ein so hohes Signal induzieren. Es ergeben sich folgende Fälle:<br />
1 Quelle: [Axe03]<br />
2 Abkürzung <strong>für</strong> (engl.) Industry Standard Arcitecture: Ein Bus-Standard <strong>für</strong> PCs