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IEKP-KA/2013-4 - Institut für Experimentelle Kernphysik - KIT

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72 8. Zusammenfassung und Ausblick<br />

Nach Auswertung einer Vielzahl von Messungen kann festgestellt werden, dass eine binäre<br />

Datenerfassung ohne signifikanten Verlust an Effizienz möglich erscheint. Zu beachten<br />

ist, dass die Anzahl gefundener Cluster wesentlich vom gewählten Signalschwellwert<br />

abhängt. Liegt dieser zu niedrig, so werden falsche Cluster durch Signalrauschen identifiziert.<br />

Liegt er zu hoch, so reicht das Signal von Teilchendurchgängen nicht immer, um<br />

ein binäres Signal am Chip zu erzeugen. Dazwischen liegt ein Bereich, in dem die Anzahl<br />

der gefundenen Cluster gleich hoch ist, wie mit dem bisherigen analogen Verfahren. Bei<br />

unbestrahlten Sensoren ist dieser Bereich so groß, dass der Schwellwert zusätzlich dazu<br />

benutzt werden kann, die mittlere Clusterbreite zu optimieren. Bei bestrahlten Sensoren<br />

verkleinert sich dieser Bereich in Abhängigkeit der Bestrahlungsfluenz.<br />

Aus geometrischen Betrachtungen ergibt sich eine Ortsauflösung bei binärer Datennahme<br />

von Strei f enabstand/ √ 12. Sie kann verbessert werden, indem die Clusterbreite als<br />

zusätzliche Information in die Berechnung einbezogen wird. Zwei-Streifen-Cluster erreichen<br />

eine besonders gute Ortsauflösung, da sie vorwiegend bei Teilchendurchgängen in<br />

einem schmalen Bereich zwischen den Streifen auftreten. Der Signalschwellwert sollte<br />

daher bei ungefähr 4000 e − eingestellt werden, da der relative Anteil von zwei-Streifen-<br />

Clustern bei diesem Schwellwert besonders groß, gleichzeitig die Zahl rauschinduzierter<br />

Cluster sehr gering ist. Zusätzlich muss bei hochbestrahlten Sensoren beachtet werden,<br />

dass die Versorgungsspannung möglichst hoch gewählt wird, um die Zahl von zwei-<br />

Streifen-Clustern zu vergrößern.<br />

Im Höhenstrahlungsteleskop wurden über einen Zeitraum von neun Monaten bei verschiedenen<br />

Messungen insgesamt über 8 Millionen Ereignisse erfasst und ausgewertet. Dazu<br />

wurden umfangreiche Anpassungen an der Analysesoftware EUTelescope vorgenommen,<br />

damit Daten von MSSD-Sensoren verarbeitet werden können. Besonderen Wert wurde<br />

bei der Analyse auf den Einfluss des Einfallswinkels auf die Clusterbreite, das Clustersignal<br />

sowie das Hauptstreifensignal gelegt.<br />

Es konnte gezeigt werden, in welchem Maß sich die Cluster im Mittel je nach Streifenabstand<br />

über dem Einfallswinkel verbreitern. Für dünne Sensoren mit Materialstärke<br />

200 µm dominieren <strong>für</strong> die zu erwartenden Einfallswinkel 1-Streifen-Cluster. Im Bezug<br />

auf die Frage, wie sich ein binäres Auslesesystem auswirkt, wurde die Hauptstreifenladung<br />

untersucht. Dabei wurde festgestellt, dass die Hauptstreifenladung mit zunehmendem<br />

Einfallswinkel sinkt, da sich das Signal auf mehr Streifen verteilt. Eine Steigerung<br />

des Signals aufgrund der verlängerten Wegstrecke kann <strong>für</strong> die gesamte Clusterladung<br />

festgestellt werden, spielt bei der Hauptstreifenladung jedoch nur eine untergeordnete<br />

Rolle.<br />

Über die Messergebnisse an MSSD hinaus kann festgestellt werden, dass das Höhenstrahlungsteleskop<br />

aufgrund seiner homogenen Sensorausleuchtung und seines großen<br />

Einfallswinkelbreichs eine Ergänzung zu Teststrahlmessungen darstellt. Die geringere<br />

Ereignisrate muss durch einen langfristigen Betrieb des Systems ausgeglichen werden,<br />

wobei gezeigt werden konnte, dass das vorhandene System <strong>für</strong> den Dauerbetrieb geeignet<br />

ist. Damit sind auch Langzeittests an Sensormodulen möglich. Es erscheint daher<br />

sinnvoll, zukünftige Sensor- und Modulkonzepte im Teleskop zu untersuchen.

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