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Entwurf Einzelhandels- und Zentrenkonzept für die Stadt Bad Breisig

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genutzt werden. Dies ist immer an eine straffe Entwicklungshierarchie gekoppelt. Folglich grenzt<br />

sich das <strong>Stadt</strong>zentrum vom übrigen <strong>Stadt</strong>gebiet deutlich ab <strong>und</strong> schafft ein charakteristisches<br />

<strong>Einzelhandels</strong>umfeld.<br />

Auf Sonderwünsche von Investoren <strong>und</strong> Projektentwicklern kann bei <strong>die</strong>ser Optimierung nicht<br />

eingegangen werden. In der Folge können einige potenzielle Nutzungen nicht am Standort<br />

realisiert oder gehalten werden. Es kann sich daher durch <strong>die</strong> Fokussierung auf <strong>die</strong> Innenstadt ein<br />

Nachteil <strong>für</strong> <strong>die</strong> weniger integrierten Flächenpotenziale ergeben, da mögliche Ansiedlungen<br />

erschwert werden <strong>und</strong> dadurch Chancen ungenutzt bleiben <strong>die</strong> Sortimentsstruktur am Standort<br />

generell qualitativ zu verbessern. Dies beinhaltet auch, dass in den Gewerbegebieten keine<br />

Entwicklung stattfinden würde.<br />

<br />

Szenario 3 | Gezielte <strong>Einzelhandels</strong>steuerung<br />

Im Gegensatz zum vorherigen Szenario werden bei der gezielten <strong>Einzelhandels</strong>steuerung keine<br />

starren Prioritäten bei der <strong>Einzelhandels</strong>ansiedlung festgelegt. Vielmehr wird auch hier <strong>die</strong><br />

<strong>Einzelhandels</strong>entwicklung gr<strong>und</strong>sätzlich gezielt nach klaren räumlich-funktionalen Vorgaben<br />

gesteuert, was bedeutet <strong>die</strong> Konzentration des <strong>Einzelhandels</strong> auf ausgewählte Schwerpunktflächen<br />

unter Berücksichtigung der Sortiments- <strong>und</strong> Größenstrukturen sowie der funktionalen<br />

Rahmenbedingungen zu fokussieren.<br />

Darüber hinaus bestimmen <strong>die</strong> absatzwirtschaftlichen Potenziale <strong>die</strong> Marktentwicklung, d.h. <strong>die</strong><br />

sortimentsspezifischen Rahmenbedingungen legen Art <strong>und</strong> Umfang von Neuansiedlungen <strong>und</strong><br />

Erweiterungen fest. Deshalb kann „gezielt“ reagiert werden. Unterrepräsentierte Sortimente<br />

werden bevorzugt, während über eine Ansiedlung von Sortimenten, deren Kaufkraft nahezu<br />

ausgeschöpft ist, im Einzelfall zu entscheiden ist.<br />

Im Zuge bestimmter Umsiedlungs- <strong>und</strong> Ansiedlungsvorhaben gibt eine Einzelfallbeurteilung jeweils<br />

Aufschluss über <strong>die</strong> Tragfähigkeit des Vorhabens <strong>und</strong> <strong>die</strong> Verträglichkeit am gewünschten<br />

Standort. Auch <strong>die</strong> Risiken <strong>und</strong> Gefahren den vorherrschenden Sortimentsbestand <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />

derzeitige Zentrenstruktur betreffend können eingeschätzt <strong>und</strong> gezielt untersucht werden.<br />

Auf der einen Seite wird versucht <strong>die</strong> Vorgaben einer stringenten Steuerung umzusetzen, um eine<br />

zukunftsfähige räumlich-funktionale Entwicklung zu garantieren. Auf der anderen Seite wird mit<br />

Einzelfällen gerechnet, <strong>die</strong> von der Steuerungspolitik abweichen <strong>und</strong> <strong>die</strong> postulierten Leit- <strong>und</strong><br />

Gr<strong>und</strong>sätze nicht erfüllen können. Derartige Tatbestände werden nicht von vornherein<br />

ausgeschlossen, sondern durchlaufen einen Prozess der Abwägung <strong>und</strong> Entscheidungsfindung,<br />

um herauszufinden, ob sie dem Zeitgeist entsprechend das vorhandene Konzept aufwerten <strong>und</strong><br />

unterstützen können.<br />

So kann es im Gegensatz zum „Schwerpunkt-Szenario“ zu einer einmaligen Ansiedlung eines<br />

<strong>Einzelhandels</strong>betriebs mit politischer Präferenz <strong>für</strong> einen integrierten Standort an einem durch<br />

Gutachten als unschädlich belegten sonstigen Standort kommen. Der Gemeinde werden dann<br />

Möglichkeiten eröffnet, <strong>die</strong> sich den aktuellen Gegebenheiten des Marktes anpassen.<br />

<br />

Kurzbewertung:<br />

Dieses Szenario macht <strong>die</strong> Bedeutung eines Rahmenkonzeptes <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Einzelhandels</strong>entwicklung<br />

auf Ebene der gesamten Gemeinde deutlich. Mit der vorliegenden qualitativen <strong>und</strong> quantitativen<br />

Analyse können sich zukünftige Projekte an formulierten Leitbildern orientieren. Den<br />

Entscheidungsträgern wird es möglich sein, gezielt in <strong>die</strong> <strong>Einzelhandels</strong>entwicklung einzugreifen.<br />

<strong>Einzelhandels</strong>- <strong>und</strong> <strong>Zentrenkonzept</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Breisig</strong> Seite 61<br />

<strong>Entwurf</strong>

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