1 Inhalt Thema Seite In eigener Sache 3 ... - CCA Monatsblatt
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denen hier nur die vier bedeutendsten Erwähnung finden sollen. Im Jahre 1937<br />
erscheint sein Buch „Las especies minerales de Bolivia“ (Koautor Jorge Muñoz<br />
Reyes) mit Neuauflagen 1943, 1955 und 1998 durch Salomón Rivas. Es folgt<br />
1939 die erste Auflage von „Die Minerallagerstätten Boliviens“ mit spanischen<br />
Versionen 1941, 1954 und 1964, letztere mitveröffentlicht von Albrecht<br />
Schneider-Scherbina. Sein bekanntestes Werk aber ist „Geología de Bolivia“ mit<br />
einer kolorierten geologischen Karte des Landes, publiziert im Jahre 1946 in<br />
Argentinien zusammen mit Leonardo Braniza; Neuauflagen erscheinen 1960<br />
und 1972 in La Paz. Zu erwähnen sei noch die Monografie „Zinn und<br />
Wolfram“, Stuttgart 1958, die Ahlfeld zu einem der besten Kenner dieser<br />
Minerale weltweit stempelt. Die Grundlage dafür bilden die Zinn- und<br />
Wolframlagerstätten Boliviens, gründet sich doch der Erzreichtum des Landes<br />
zu einem nicht unwesentlichen Teil auf diese Minerale. Wie wir sehen, liegen<br />
seine grundlegenden Bücher über die Geologie, die Lagerstätten und die<br />
Mineralvorkommen von Bolivien durchweg in spanischer Sprache vor, so dass<br />
sie allen Geowissenschaftlern des Landes zugute kommen.<br />
Um den Menschen Friedrich Ahlfeld zu charakterisieren, soll hier von einer<br />
Geschichte berichtet werden, die zeigt, dass er bei seinen wissenschaftlichen<br />
Studien abenteuerlichen Gegebenheiten nicht aus dem Weg gegangen ist, sie<br />
sogar mitweilen gesucht hat. Im Jahre 1925 bereist ein russischer Abenteurer<br />
namens Edgar Sanders mit zwei europäischen Genossen Bolivien um nach den<br />
Goldschätzen der Jesuiten zu graben. Im tiefen Tal des Rio Ayopaya, der die<br />
Grenze zwischen den Departamentos La Paz und Cochabamba bildet, war von<br />
den Jesuiten im Jahre 1635 das Kloster Placuela als Zentrum des dortigen<br />
Goldbergbaus gegründet worden. Wie bekannt, wurden die Jesuiten im Jahre<br />
1789 aus Bolivien vertrieben und die Mönche mussten Placuela verlassen.<br />
Sanders kam nun in den Besitz eines „Dokumentes“ mit dem Hinweis auf einen<br />
in einem Stollen vergrabenen Schatz in der Nähe des Klosters Placuela. Dieses<br />
Pergament vergräbt Sandes in einem Tunnel, der vom Rio Kazu, einem<br />
Nebenfluss des Ayopaya, ausgewaschen worden ist. Er reist danach nach<br />
London, gründet 1927 eine Aktiengesellschaft, sammelt 25 000 Pfund Sterling<br />
ein und kommt im folgenden Jahr mit einer Schar von 15 Abenteurern und einer<br />
Bergwerksausrüstung von mehreren Tonnen bei Placuela an. Ein rechteckiger<br />
Schacht gewaltigen Ausmaßes wird abgeteuft, wobei das „zufällig“ gefundene<br />
Dokument die Arbeitsmoral der Truppe gewaltig steigert. Doch es wird<br />
September, die Regenzeit naht und der Schatz bleibt aus. Da besinnt sich<br />
Sanders darauf, dass eine wissenschaftliche Begleitung des Unternehmens<br />
wünschenswert wäre und nun kommt Friedrich Ahlfeld ins Spiel. Durch die<br />
Vermittlung des Expeditionsfotografen Robert Gerstmann, bekannt geworden<br />
durch sein herrliches Bildwerk „Bolivien“ (siehe <strong>Monatsblatt</strong> 4/04), wird<br />
Ahlfeld gerufen, um die Goldvorkommen der Gegend zu bewerten. Mit einem<br />
günstigen Gutachten, das bauwürdige Goldgänge bestätigt, würden unbegrenzte<br />
Mittel aus London fließen. So macht er sich mit einer kleinen Karawane in<br />
Richtung Osten zum Cerro Sapo auf, um die geologischen und<br />
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