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1 Inhalt Thema Seite In eigener Sache 3 ... - CCA Monatsblatt

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Nachruf auf Eva Schomann<br />

* 18.4.1912 Hamburg, † 28.12.2006 La Paz<br />

Wir werden uns an Eva Schomann erinnern als eine Frau, die in ihrem Leben<br />

sehr gute, aber auch sehr schwere Jahre gehabt hat, und doch immer vorwärts<br />

gegangen ist.<br />

Sie wurde am 18. April 1912 in Hamburg geboren. Aus dieser Stadt stammte<br />

auch ihr Ehemann. Hierher nach Bolivien kamen sie in den 30er Jahren. Der<br />

Anfang in diesem neuen Land war für sie in der Kriegszeit sehr schwer. Aber<br />

nach dem Krieg kamen für sie gute Zeiten. Ihr Ehemann konnte ein<br />

erfolgreiches pharmazeutisches Unternehmen aufbauen und sie hatten ein sehr<br />

schönes Haus in Obrajes. Dann adoptierten sie ihren Sohn Peter aus<br />

Deutschland. Die Beziehung zu diesem Kind erwies sich leider sehr schwierig<br />

und darunter litt Frau Schomann. <strong>In</strong> den siebziger Jahren wurde das<br />

Unternehmen Schomann verkauft und ihr Ehemann starb 1984. Es folgte eine<br />

äußerst schwere Zeit, bis der <strong>CCA</strong> begann, sie zu unterstützen. Seit 1995 lebte<br />

sie in einem Seniorenwohnheim. Dort wurde sie sehr geschätzt, denn sie half<br />

ihren Mitbewohnern, wo sie konnte.<br />

Die Schomanns waren aktive Mitglieder der deutschen Kolonie und der<br />

deutschen evangelischen Gemeinde. Frau Schomann verpasste keinen einzigen<br />

Gottesdienst und auch keine Recreaciòn. Sie kam immer elegant gekleidet, um<br />

zu zeigen, wie wichtig ihr diese Momente waren. <strong>In</strong> den Recreaciones nahm sie<br />

jedes Mal aktiv teil. Sie schaffte es noch unter Aufbietung aller ihrer Kräfte, zu<br />

unserer Weihnachtsrecreación zu kommen. Aber wir haben alle gemerkt, es<br />

sollte ihr Abschied von diesem Kreis sein.<br />

Bis vor etwa einem halben Jahr, als sie noch lesen konnte, nahm sie mit großem<br />

Vergnügen die Ausgaben des Magazins „Der Spiegel“ mit, die uns gespendet<br />

wurden. Wenn ich sie dann besuchte, diskutierte sie gerne die aktuellen<br />

politischen Themen in Deutschland und Bolivien, denn sie verfolgte mit großem<br />

<strong>In</strong>teresse die nationalen und die internationalen Nachrichten. Ich glaube, sie hat<br />

auch fast alle Bücher unserer Gemeindebibliothek gelesen.<br />

Wichtig waren für sie zwei zentrale Feiertage im Jahr – Weihnachten und<br />

Thanksgiving, die sie regelmäßig im Kreise der Familie Schmidts verbrachte.<br />

Sie hatte einen großen Freundeskreis. Das wurde besonders in den letzten Tagen<br />

im Krankenhaus deutlich. Fast immer war jemand da, der sie in den letzten<br />

Momenten begleitete, die geprägt waren von großen Schmerzen.<br />

Frau Schomann bat Gott darum, dass er ihrem Leiden ein Ende bereiten solle. <strong>In</strong><br />

der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag (27./28. 12.) war Gott ihr gnädig und<br />

nahm sie in seine Arme. Es war für sie eine Erlösung von sehr leidensvollen<br />

letzten Tagen.<br />

Heinz-Martin Krauß<br />

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