III - CCA Monatsblatt
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Heute bewirtschaftet Kohlberg eine Fläche von 115 ha und produziert 3.2 Millionen<br />
Liter Wein. Die Unterstützung durch den DED wurde durch weitere sechs<br />
Helfer bis 1990 fortgeführt und 1996 bis 2010 mit<br />
der Entsendung von Ludwig Kiefer fortgesetzt,<br />
jetzt aber mit dem Ziel, den ökologischen Weinbau<br />
einzuführen. Dem haben sich bisher ca. 150 Weinbauern<br />
angeschlossen. Sie werden von einer NGO<br />
Agrolatina unterstützt und kontrolliert. Die Organisation<br />
vergibt auch die Zertifikate, die erst den<br />
ökologischen Anbau interessant machen, weil nur<br />
damit die Kunden von der Ökoqualität überzeugt<br />
werden können. Allerdings wird die ökologische<br />
Qualität über mehrere Jahre nur graduell wachsend in Prozenten bescheinigt, da<br />
aufgrund früherer Anbaumethoden mit chemischen Düngern und Schädlingsbekämpfungsmitteln<br />
und durch Einwirkung aus Nachbargrundstücken, die nicht ökologisch<br />
bewirtschaftet werden, die Entgiftung des Bodens und der Pflanzen nur<br />
schrittweise vorangeht. Seit den 70er Jahren ist die Weinkultur stetig angewachsen.<br />
Rückschläge gab es mehrere, besonders durch Hagelschlag, Überschwemmungen<br />
und Dürreperioden. Dem wird heute erfolgreich begegnet. Durch hagelsichere<br />
Netze werden die Reben geschützt und der Bau des Staudamms von San<br />
Jacinto reguliert den Wasserhaushalt und ermöglicht eine geregelte Bewässerung.<br />
Gegenwärtige Entwicklung<br />
Seit wenigen Jahren ist die Region im Aufbruch. Getragen von den verschiedenen<br />
Assoziationen der Weinbauern, der Kelterer, des Tourismus und FAUTAPO,<br />
einer Hilfsorganisation basierend auf einem bilateralen Vertrag zwischen dem<br />
Bolivianischen Bildungsministererium und der Holländischen Regierung, wird ein<br />
Projekt “Identificación Geográfica Valle de Cinti“ durchgeführt. Der Name Valle de<br />
Cinti soll ein Qualitätsmerkmal für die Weine und Singanis der Region werden,<br />
denen die gemeinsamen klimatischen und geologischen Bedingungen, saubere<br />
Luft und sauberes Wasser, geeignete Böden sowie die Höhenlage als Vinos de<br />
Altura eine besondere Note geben. Die Anbaugebiete liegen alle auf einer Meereshöhe<br />
zwischen 2300 und über 3000 m. Das Projekt Identificación Geográfica<br />
umfasst ein umfangreiches Ausbildungs- und Förderungsprogeramm, um eine<br />
einheitliche Qualität auf hohem Niveau zu erreichen.<br />
Projekt für Enotourismus<br />
Ein wichtiger Teil der Identificación Geográfica ist ferner ein wissenschaftliches<br />
Projekt mit dem Ziel, eine harmonische Integration der so reichlich vorhandenen<br />
historischen Substanz in die landschaftliche Umgebung und moderne Produktionswelt<br />
zu erreichen. Das Projekt wird durchgeführt von der Carrera de Arquitectura<br />
y Urbanismo der Universidad Autonoma Misael Saracho in Tarija unter der<br />
Leitung der Professorin Mechthild Kaiser, Begründerin und langjährige Leiterin<br />
dieser Studienrichtung. Zu diesem Zweck hat Frau Kaiser mit ihren Studenten<br />
eine sorgfältige Aufnahme der vorhandenen historischen Objekte, ein Studium<br />
der traditionellen Technologien sowie der typischen Landschaftsformen vorgenommen<br />
und die gesammelten Informationen und Eindrücke analysiert. Im Sep-<br />
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