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III - CCA Monatsblatt

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60er Jahre: Deutsche und Deutschland in Bolivien<br />

Auf Initiative von Alfred Plassmann wird 1963 in Santa Cruz die Cooperativa de<br />

Teléfonos Automaticos en Santa Cruz (COTAS) gegründet. Plassmann schenkt<br />

seine 1946 importierten Anlagen (aus dem Jahr 1930) der neu gegründeten<br />

Firma.<br />

Ebenfalls im Jahre 1963 erscheint der erste Band der bolivianischen "Nationalbibliographie"<br />

von Werner Guttentag im Verlag Los Amigos del Libro.<br />

Diese nationale Bibliographie ist und bleibt auch in der Folgezeit eine rein private<br />

Initiative und Tätigkeit sowie rein privates, nicht subventioniertes Verlagsrisiko<br />

von Werner Guttentag. Das Motiv Werner Guttentags war, zu zeigen, dass Bolivien<br />

nicht nur Staatsstreiche, Korruption und Armut ist, sondern dass es in Bolivien<br />

auch viele Menschen gibt, die literarisch oder wissenschaftlich tätig sind<br />

(Aussage von W. Guttentag in einem persönlichen Gespräch).<br />

1965 - Mineralwasserabfüllfabrik La Cascada und Weinfirma Kohlberg in Tarija.<br />

Ab 1970 boomt die Nachfrage nach Kohlberg-Weinen in Tarija und Santa Cruz.<br />

Am 4. Februar 1966 wird das erste deutsche Abkommen der Finanziellen Zusammenarbeit<br />

mit Bolivien unterzeichnet. Ebenso wird im gleichen Jahr ein Kulturabkommen<br />

mit der Bundesrepublik Deutschland vereinbart.<br />

1967 - Beginn der SOS-Kinderdorfarbeit in Bolivien.<br />

Der in Püttlingen (Saarland) geborene Erzbischof von Sucre, Josef Clemens<br />

Maurer (1900, Püttlingen - 1990, Sucre) wird am 27. Juni 1967 von Papst Paul VI<br />

zum Kardinal ernannt. Er ist der erste Kardinal Boliviens.<br />

In den 1960er Jahre kamen weitere Deutsch sprechende Mennoniten aus Paraguay,<br />

Kanada und aus Mexiko, um sich im Umkreis von Santa Cruz de la Sierra<br />

anzusiedeln.<br />

In Cochabamba leben 1966 noch zweihundert Juden (zu Kriegsende waren es<br />

siebenhundert gewesen). Zehn Prozent davon leben im jüdischen Altersheim.<br />

Neben der Synagoge und einem Gemeindesaal sowie dem Friedhof gibt es noch<br />

weitere jüdische Einrichtungen aus der Kriegszeit: eine öffentliche Apotheke,<br />

einen Kindergarten und ein Sportzentrum. Leider mussten diese trotz Unterstützung<br />

der Gemeinde mit Hilfsgeldern in der Folgezeit geschlossen werden.<br />

60er Jahre: Zeit der Guerrilla<br />

Che Guevara kam 1966 unerkannt nach Bolivien. Mit 44 Guerilleros stationierte<br />

er seine Truppe in den südöstlichen Berghängen und hoffte auf die Unterstützung<br />

der Bauern. Aber kein einziger Campesino schloss sich der Bewegung an. Im<br />

Gegenteil, die Truppe wurde im Oktober 1967 von einem Bauern verraten und in<br />

der Yuro-Schlucht in der Nähe von La Higuera festgenommen. Einen Tag später,<br />

am 9. Oktober, wurde Che Guevara ohne Gerichtsverhandlung von der Armee<br />

erschossen. Obwohl damals der Revolutionsversuch in Bolivien keine Unterstützung<br />

fand, beruft man sich heute gerne auf den mythisch verklärten Revolutionär.<br />

Inzwischen werden Touristen-Touren angeboten. So führt die „Ruta del Che“ in<br />

drei Tagen von Santa Cruz via Samaipata nach Vallegrande und La Higuera.<br />

44 Serie

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