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III - CCA Monatsblatt

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Bolivien und die Deutschen vor 50 Jahren<br />

Zwischen Kriegen, Guerrillas, Diktaturen und Demokratie<br />

Im nächsten Jahr feiert die Deutschen Kulturgemeinschaft (<strong>CCA</strong>) ihr hundertjähriges<br />

Jubiläum. Grund genug, auf die Aktivitäten der Deutschen in Bolivien einen<br />

besonderen Blick zu werfen. So möchte ich die Leser, wie in der letzten Ausgabe<br />

mit einem Rückblick vor 25 Jahre, wieder auf eine Zeitreise mitnehmen. Heute<br />

befasse ich mich mit der Zeit vor ca. 25 bis 50 Jahren.<br />

60er Jahre: Gründungen und “Guerrilla”<br />

Die sechziger Jahre in Bolivien sind eine Dekade, die sich durch das weltweite<br />

politische Denken dieser Zeit auszeichnet. Gefärbt durch die Guerilla von Che<br />

Guevara, war sie für die deutsche Kolonie im Lande eine bedeutende Dekade für<br />

die Gründung von Bildungsinstituten, die sich der Förderung der deutschen Sprache<br />

widmen.<br />

Deutsche Schule Sucre und Colegio Santa Marta<br />

Die Schule nahm im Jahre 1957 ihre Arbeit mit zwei deutschen und zwei bolivianischen<br />

Lehrkräften und mit dreiundachtzig Kindern auf. Nach Abschluss des Aufbaus<br />

der Primaria im Jahre 1961 begann unmittelbar auch die Sekundaria ihre<br />

Arbeit. 1962 trat die Satzung des Deutschen Schulvereins in Kraft. Im gleichen<br />

Jahr wurden bis zur sechsten Klasse etwa sechzig Prozent aller Unterrichtsstunden<br />

in deutscher Sprache von deutschen Lehrern erteilt. Der Aufbau wurde 1967<br />

mit der Entlassung der ersten Bachilleres beendet.<br />

Das Internat, das zunächst Jungen und Mädchen aufnahm und ab 1961 nur noch<br />

Jungen, wurde am 16. Februar 1959 eröffnet. Ende 1961 zog das Internat in ein<br />

gemietetes Gebäude um. Es wurde nacheinander von verschiedenen Lehrern<br />

geleitet. 1964 übernahm die Leitung dann ein deutscher Sozialarbeiter. Das<br />

Gebäude konnte im Dezember 1964 für 75 000,- Pesos Bolivianos ($b) gekauft<br />

werden.<br />

Die deutschen Schwestern der christlichen Schulen von der Barmherzigkeit gründen<br />

1963 in Aiquile (ca. 5000 Einwohner) eine Schule. Sie betreiben eine<br />

gemischte Schule mit 320 Schülern, die vom Kindergarten bis zur achten Jahrgangsstufe<br />

führt. In den Klassen eins bis fünf werden drei Wochenstunden<br />

Deutsch als Pflichtfach unterrichtet, zwei Wochenstunden in den Klassen sechs<br />

bis acht können freiwillig belegt werden. Der Deutschunterricht ist für die Schüler<br />

wichtig, die anschließend auf das Colegio Aleman Santa Maria nach Cochabamba<br />

gehen, um dort das Bachillerato zu erwerben.<br />

Die deutschen Schwestern gründen im gleichen Jahr in Oruro die Schule Santa<br />

Marta für Hausmädchen, die täglich nachmittags sechs Stunden mit Alphabetisierung,<br />

Rechnen, Hauswirtschaft, Handarbeit und Religion verbringen.<br />

42 Serie

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