III - CCA Monatsblatt
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Zur Reduzierung der Armut in Bolivien genügen zwei Worte:<br />
Ländliche Entwicklung<br />
Am 6. Juli besuchte der Präsident der Weltbank Jim Yong Kim Bolivien. Dies war<br />
die letzte Station auf seiner einwöchigen Besuchsreise durch Chile, Peru und Bolivien.<br />
Mehr als drei Millionen Bolivianer leben auf dem Land und davon sind mehr als<br />
zweieinhalb Millionen arm. Die<br />
Armut in Bolivien und vor allem in<br />
den ländlichen Gebieten zu reduzieren,<br />
hat sich die Weltbank auf<br />
die Fahnen geschrieben. Seit den<br />
70-er Jahren unterstützt die Weltbank<br />
Bolivien. Wann das letzte Mal<br />
ein Präsident der Weltbank in Bolivien<br />
war, kann keiner genau sagen.<br />
So war es ein ganz besonderer<br />
Anlass, dass am 6. Juli diesen Jahres<br />
auf dem Wochenmarkt von<br />
Cliza (bei Cochabamba) der Weltbankpräsident Jim Yong Kim und der bolivianische<br />
Präsident Evo Morales ein Memorandum of Understanding unterschrieben,<br />
in dem die Weltbank Bolivien die Unterstützung für die nachhaltige Produktion<br />
und Vermarktung von Quinua und anderen anzestralen andinen Produkten zusichert.<br />
Der seit etwa einem Jahr im Amt stehende Präsident der Weltbank ist Südkoreaner.<br />
Geboren in Seoul, wanderte die Familie bald in die Vereinigten Staaten aus.<br />
Dort studierte er Medizin und Anthropologie. Er war an der Gründung der Organisation<br />
„Partners in Health“ mit einem ersten Krankenhaus in Haiti beteiligt und<br />
arbeitete in den 90-er Jahren in Peru gegen medikamentenresistente Tuberkulose.<br />
Daher seine Affinität mit Lateinamerika – eine ganz eigene Affinität, weil er<br />
der Weltbank nicht gerade unkritisch gegenüberstand.<br />
In seiner Rede vor den über 3000 Landwirten in Cliza betont er daher, dass die<br />
Ära in der Weltbank, in der Rezepte verteilt wurden und politische Richtungen<br />
vorgegeben wurden, vorbei sei. „Ich bin zwar Arzt, aber wir geben keine Rezepte<br />
aus,“ sagte er, „wir möchten, dass ihr uns als Partner seht, die euch ihr Know-<br />
How zur Verfügung stellen.“<br />
Das neu anlaufende Projekt der Weltbank in Bolivien möchte noch stärker die<br />
ländliche Entwicklung fördern. „Die ökonomische Entwicklung eines Landes, die<br />
nicht alle gleichermaßen begünstigt, generiert Ungleichheit und Frustration. Alle<br />
Menschen sollen die gleichen Chancen erhalten, um würdig und gut leben zu<br />
können,“ so Jim Yong Kim. So ist das Memorandum ein erneuter Auftakt für die<br />
weitere Unterstützung der landwirtschaftlichen Produzenten und deren Entwicklung.<br />
„Der Weltbankpräsident kommt nicht, um Rezepte zu verschreiben, sondern um<br />
unsere eigenen Rezepte und unsere Politik und die von unseren Ministerien ent-<br />
40 Aktuell