Ausfallmechanismen, Ausfallmodelle und ...
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6.1 HOCHTEMPERATURLAGERUNG 155<br />
Wasser gespült wurde. Nach beiden Polierschritten wurde die<br />
Probe mit Wasser <strong>und</strong> Ethanol gereinigt <strong>und</strong> mit einem Fön<br />
getrocknet. Im Anschluss wurden die Verbindungen in einer<br />
Kupfer(II)-ammoniumchlorid-Lösung [Pet06] angeätzt.<br />
Die in Abbildung 6.1.4 dargestellten Gefügebilder wurden jeweils<br />
an unbelasteten Verbindungen aufgenommen. Im Ausgangszustand,<br />
also bei einer frisch gefügten, unbelasteten Verbindung<br />
zeigen sich kleine, gleichmäßige Körner im Klemmendraht. Bereits<br />
in den Übersichtsbildern ist die unterschiedliche Deformation<br />
der beiden Drähte - je nach Klemmenvariante - gut zu<br />
erkennen. Die Detailaufnahmen bestätigen dieses Bild. Bei der<br />
1,5-mm-SKV-a führt der Fügevorgang nur zu Deformationen im<br />
Randbereich des Drahts. Dieser wird leicht angeschnitten <strong>und</strong><br />
verklemmt. Der deutlich engere Klemmschlitz der 1,5-mm-SKV-b<br />
hat eine massive Deformation großer Drahtbereiche zur Folge.<br />
Die Ursachen eines Festigkeitsverlusts sind Erholung <strong>und</strong> Rekristallisation.<br />
Da Kupfer kaum erholt, zeigt sich hier eine strenge<br />
Proportionalität zwischen Härteänderung <strong>und</strong> Rekristallisation.<br />
Rekristallisation ist angetrieben durch den Abbau innerer<br />
Spannungen weshalb diese vorwiegend in umgeformten Gefügebereichen<br />
stattfindet [Got01]. Eine Erklärung für den ausgeprägteren<br />
Abfall bei der 1,5-mm-SKV-b ist deren stärkere Drahtdeformation<br />
während des Fügevorgangs sein. Dieselbe Überlegung<br />
begründet die geringen Härteänderungen, die über die Versuchsdauer<br />
an den Schneidklemmen gemessen wurden. Die Körner<br />
im Messbereich der Schneidklemme sind horizontal ausgerichtet<br />
<strong>und</strong> nur schwach verformt. Die leicht gestreckte Form ist<br />
auf das Walzen bei der Herstellung der Kupferbänder zurückzuführen.<br />
Wie in Abbildung 6.1.4 deutlich sichtbar, weist der<br />
Randbereich des Klemmenschlitzes aufgr<strong>und</strong> des Umformens<br />
während des Stanzprozesses ein feinkörniges, Gefüge auf. Auf<br />
der Klemmenseite sind somit in diesem Randbereich die größten