Ausfallmechanismen, Ausfallmodelle und ...
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92 <strong>Ausfallmechanismen</strong> <strong>und</strong> Schadensbilder<br />
Biegewechsel-Beanspruchung kommt es zu einer Verfestigung<br />
<strong>und</strong> anschließend zur Rissbildung am Rand des Lackdrahts.<br />
Gleichzeitig schnürt der Draht unter der Zugbelastung ein. Der<br />
anschließende Gewaltbruch lässt sich anhand der wabenförmigen<br />
Struktur der Restbruchfläche eindeutig als Duktilbruch<br />
identifizieren.<br />
Aufgr<strong>und</strong> der Zugspannungen von bis zu 50 % während der<br />
Wechselbelastung (1 bzw. 2 N) wurden reine Zugversuche am<br />
Lackdraht durchgeführt. Im Vergleich der Bilder zeigt sich ein<br />
ähnliches Bruchverhalten. Der dominierende Ausfallmechanismus<br />
bei den aufgebrachten Belastungen ist somit das Risswachstum.<br />
Es zeigt sich das klassische Bild eines Kurzzeitermüdungsversuchs<br />
unter Zugbelastung - die maximale Lastspielzahl der<br />
Versuche lag bei 55000.<br />
In dem von uns abgedeckten Temperaturbereich von 25 bis<br />
150 °C zeigten sich keine Veränderungen im Bruchbild. Die unterschiedliche<br />
Form der Restbruchflächen resultiert aus den<br />
variierenden Risseinleitungspunkten. Ein Erklärungsversuch ist<br />
in Abbildung 4.1.26 skizziert. Bei der 0,14-mm-SKV führte die<br />
Geometrie der Schneidklemme zu zwei Risseinleitungspunkten (1<br />
u. 2) in der Kontaktzone. Der dritte Punkt (3) ergab sich aus der<br />
mechanischen Wechselbelastung <strong>und</strong> dem damit verb<strong>und</strong>enen<br />
Spannungsmaximum am oberen Rand des Lackdrahts. Die Restbruchfläche<br />
des geklemmten Lackdrahts spiegelt die Richtung<br />
der mechanischen Wechselbelastung wider. Die Punkte höchster<br />
Spannung (1 <strong>und</strong> 2) lagen hier am Drahtrand <strong>und</strong> fallen mit den<br />
Klemmpunkten der Plättchen zusammen. Beim Zugversuch gab<br />
es keine ausgeprägten Risseinleitungspunkte, so dass sich ein<br />
radial-symmetrisches Bruchbild ergibt.