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Broschüre: Chemie im Haushalt - Initiative Sichere Gemeinden

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Wasch- und Reinigungsmittel<br />

Wasch- und Reinigungsmittel<br />

Gefahren erkennen<br />

Einerseits hat die Industrie in den<br />

letzten Jahren das Gefahrenpotenzial<br />

vieler Produkte reduziert,<br />

andererseits steigt die Anzahl von<br />

aggressiven Reinigern. Wurden<br />

zwischen 1999 und 2003 lediglich<br />

24 ätzende <strong>Haushalt</strong>sprodukte<br />

registriert, stieg die Anzahl bis<br />

2006 um mehr als das Dreifache<br />

an – 79 Produkte wurden zwischen<br />

2004 und 2006 erfasst. Auch jene<br />

Produkte, deren Zusammensetzung<br />

es notwendig macht, sie mit<br />

dem Hinweis „Gefahr ernster Augenschäden“<br />

zu kennzeichnen,<br />

werden <strong>im</strong>mer häufiger.<br />

Der „Fett-weg-mit-einem-Wisch-<br />

Effekt“ muss mit aggressiven<br />

Inhaltsstoffen erkauft werden<br />

(Chem-News XVI, 7/2007). So<br />

sind Vergiftungen bei kindlichen<br />

Notfällen neben Verkehrs- und<br />

Spielunfällen eine häufige Ursache<br />

für ernste gesundheitliche Schäden.<br />

Zwischen dem ersten und dem<br />

dritten Lebensjahr ist die Gefahr<br />

einer Vergiftung durch die kindliche<br />

Neugierde und die Phase des<br />

„Alles in den Mund Nehmens“ besonders<br />

groß (aus: Die Apotheke<br />

2/03).<br />

Die weit verbreitete Gewohnheit,<br />

Reinigungsmittel unter dem Abwaschbecken<br />

aufzubewahren,<br />

stellt eine große Gefahrenquelle<br />

dar. Chemikalien sind nicht nur<br />

be<strong>im</strong> Verschlucken gesundheitsschädlich,<br />

sondern reizen auch<br />

Haut und Augen.<br />

Reinigungsmittel dürfen niemals in<br />

Lebensmittelflaschen oder in andere<br />

Behälter umgefüllt werden.<br />

Reinigungsmittel dürfen niemals<br />

gemischt oder gemeinsam verwendet<br />

werden, denn die Chemikalien<br />

können für den Laien unerwartet<br />

reagieren, und es können<br />

giftige Dämpfe entstehen. Sollte<br />

trotz aller Vorkehrungen ein Unfall<br />

mit Reinigungschemikalien passieren,<br />

Vergiftungsinformationszentrale<br />

anrufen:<br />

01/4064343 24h Dienst oder<br />

Rettung verständigen: 144<br />

Mehr dazu <strong>im</strong> Kapitel: „Gefahren<br />

durch <strong>Haushalt</strong>schemikalien“,<br />

Seite 9.<br />

Kennzeichnung von Produkten<br />

Be<strong>im</strong> Einkaufen ist es für KonsumentInnen<br />

fast unmöglich, aus den<br />

Inhaltsstoffdeklarationen schlau zu<br />

werden. Welche/r KonsumentIn<br />

kann mit Stoffen wie z. B. Methylisothiazolinone,<br />

Citral usw. etwas<br />

anfangen?<br />

Anhaltspunkte zur Gefährlichkeit<br />

liefern die Gefahrensymbole:<br />

Orange Quadrate mit schwarzer<br />

Grafik müssen auf den Verpackungen<br />

sichtbar abgebildet sein.<br />

Auf <strong>Haushalt</strong>schemikalien finden<br />

wir häufig Gefahrensymbole mit<br />

Bezeichnungen wie „Xi“ für reizend<br />

(z. B. Kontaktallergene) oder<br />

„Xn“ gesundheitsschädlich (z. B.<br />

inhalative Allergene), „N“ für umweltgefährlich<br />

und etwas seltener<br />

„F“ für leichtentzündlich (z. B.<br />

Brennspiritus) oder „C“ für ätzend<br />

(z. B. Salzsäure, Natronlauge)<br />

Mehr dazu <strong>im</strong> Kapitel:<br />

„Chemikalienkennzeichnung“,<br />

Seite 16.<br />

Duftstoffe – Luftverbesserer<br />

Geruch ist laut Marktforschung<br />

einer der pr<strong>im</strong>ären kaufentscheidenden<br />

Faktoren.<br />

In der Werbung und in den Geschäften<br />

werden <strong>im</strong>mer mehr<br />

Produkte zur „Luftverbesserung“<br />

angepriesen: Gele, Duftreiniger,<br />

Raumsprays, WC-Beckensteine,<br />

Extrakte oder Flüssigkeiten zum<br />

Verdampfen. Die von den Luftverbesserern<br />

freigesetzten Duftstoffe,<br />

denen wir naturgemäß über lange<br />

Zeit ausgesetzt sind, können bei<br />

empfindlichen Personen verschiedene<br />

Beschwerden auslösen.<br />

Die Wahrnehmung von Düften<br />

wirkt stark auf Gefühle, daher ist<br />

die Werbung für Duftstoffe sehr erfolgreich.<br />

Beckensteine, Deosprays, etc.<br />

tragen wesentlich zur WC-Raumluftbelastung<br />

bei. Die enthaltenen<br />

Tenside, Farb- und Duftstoffe<br />

(siehe Glossar) gehen großteils<br />

24<br />

25

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