Broschüre: Chemie im Haushalt - Initiative Sichere Gemeinden
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He<strong>im</strong>werken<br />
He<strong>im</strong>werken<br />
Fugenmassen<br />
Kalk/Zement<br />
Reizungen und allergieähnliche<br />
Erscheinungen wie Augenbrennen,<br />
Hals-/Schle<strong>im</strong>hautbeschwerden,<br />
verstopfte Nase und Hautausschläge<br />
verursachen kann.<br />
Als Treibmittel werden meist<br />
Butan- oder Propangas eingesetzt.<br />
Diese Treibgase sind zwar nicht<br />
so ozonschädigend wie die früher<br />
verwendeten FCKW, aber auch sie<br />
verstärken den Treibhauseffekt.<br />
Wann <strong>im</strong>mer es möglich ist, sollte<br />
auf den Einsatz von Schäumen<br />
verzichtet werden. Es gibt für alle<br />
Anwendungen unbedenkliche<br />
Alternativen: z. B. Wolle, Kork,<br />
Flachs oder Jute. Deren Verwendung<br />
erfordert allerdings meist<br />
etwas mehr Zeit und Geld.<br />
Sollten dennoch Montageschäume<br />
verwendet werden, muss auf eine<br />
ausreichende Belüftung während<br />
und nach der Verarbeitung geachtet<br />
werden. Zudem ist es wichtig,<br />
Arme und Hände gegen einen<br />
versehentlichen Kontakt mit dem<br />
noch weichen Schaum zu schützen.<br />
Am besten setzt man auch<br />
eine Schutzbrille auf. Einmal ausgehärtet,<br />
ist der Kontakt mit dem<br />
Schaum gefahrlos.<br />
Zementfugenmassen werden als<br />
Fugenfüller bei keramischen Belägen<br />
verwendet. Diese Fugenmassen<br />
werden mit Wasser angerührt<br />
und damit die Fugen verschlossen.<br />
Nach dem Aushärten sind sie beständig<br />
gegen Wasser und viele<br />
andere Stoffe. Fugenmassen sind<br />
in vielen Farbtönen erhältlich.<br />
Mit Dichtstoffen aus Acryl kann<br />
man Fugen schnell und einfach<br />
schließen. Das Wasser als Lösungsmittel<br />
für das Acrylat verdunstet<br />
nach dem Auftragen, dadurch<br />
wird die Masse fester. Nach<br />
etwa einem Tag kann man die Fugen<br />
dann überstreichen. Dichtstoffe<br />
aus Acryl sind fürs Badez<strong>im</strong>mer<br />
nicht geeignet.<br />
Für Fugen in Küche oder Bad werden<br />
meist Silikon-Fugenmassen<br />
eingesetzt. Diese sind zwar sehr<br />
praktisch, lassen sich jedoch nicht<br />
überstreichen. Silikon-Fugenmassen<br />
enthalten Katalysatoren,<br />
Stabilisatoren und Pilzhemmer<br />
– Zusatzstoffe, die gesundheitsschädlich<br />
oder giftig sein können.<br />
Sie sollten daher nur verwendet<br />
werden, wenn keine Alternative<br />
vorhanden ist.<br />
Überall dort, wo eine Fuge nicht<br />
regelmäßig Nässe oder hoher Luftfeuchtigkeit<br />
ausgesetzt ist, besteht<br />
wenig Gefahr der Sch<strong>im</strong>melbildung.<br />
Das gilt zum Beispiel für den<br />
Wohnbereich. Für die Anwendung<br />
dort reicht eine Acryl-Fugenmasse.<br />
Quellen und weiterführende<br />
Literatur:<br />
M.Fritsch: Handbuch gesundes<br />
Bauen und Wohnen, dtv 1996<br />
G.Zwiener: Ökologisches Baustoff-<br />
Lexikon, C.F.Müller-Verlag 1994<br />
Öko-Test Ratgeber Nr. 02, Bauen,<br />
Wohnen, Renovieren, November<br />
2001<br />
Infoblätter auf<br />
www.umweltberatung.at<br />
Gebrannter (ungelöschter) Kalk<br />
(Kalziumoxid) und gelöschter Kalk<br />
(Kalziumhydroxid) sowie Produkte<br />
daraus sind stark ätzend.<br />
Kontakt mit den Augen kann zur<br />
Erblindung führen! An der Luft<br />
bindet gelöschter Kalk mit Hilfe<br />
von Kohlenstoffdioxid wieder zu<br />
Calciumcarbonat (Kalk) ab und ist<br />
harmlos.<br />
Zement als Baustoff oder als<br />
Be<strong>im</strong>engung zu Produkten wie<br />
etwa Fliesenkleber wirkt ebenfalls<br />
reizend auf Haut und Augen. Zemente<br />
enthalten außerdem Chromate,<br />
die für die Chromatdermatitis<br />
– <strong>im</strong> Volksmund als „Maurerkrätze“<br />
oder „Zementekzem“ bekannt<br />
– verantwortlich sind.<br />
Diese allergische Hauterkrankung<br />
ist eine häufige Berufskrankheit,<br />
tritt aber auch bei He<strong>im</strong>werkerInnen<br />
<strong>im</strong>mer wieder auf.<br />
Seit 17.1.2005 darf nur noch chromatarmer<br />
Zement in Verkehr gebracht<br />
werden. Dabei wird durch<br />
die Zugabe eines Reduktionsmittels<br />
der Chromatgehalt deutlich<br />
gesenkt.<br />
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