PDF 8.939kB - Hochschule Ulm
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Kapitel 2. Verfahren der Bildverarbeitung<br />
wobei G für das Ausgangsbinärbild und M für die Filtermaske steht. Das Zeichen ∧ steht<br />
für die logische UND-, ∨ für die logische ODER-Operation.<br />
Der Operator aus Gleichung 2.22 wird Dilationsoperator genannt. Geht man von einer Filtermaske<br />
aus, die aus Einsen besteht, bewirkt diese Gleichung, dass das Ergebnis dieser<br />
Operation eins wird, sobald ein Objektpixel innerhalb der Filtermaske den Wert eins besitzt.<br />
Das hat zur Folge, dass ein Objekt größer wird, aber auch, dass kleine Löcher oder<br />
Sprünge gefüllt werden. Dieser Operator selektiert also den maximalen Wert der Filtermaske.<br />
Der zweite Operator aus Gleichung 2.23 wird Erosionsoperator genannt. Durch das Ersetzen<br />
der Summation durch eine UND-Verknüpfung ist das Ergebnis nur eins, wenn alle Bildpunkte<br />
innerhalb der Maske gleich eins sind. Daraus folgt, dass alle Objekte die kleiner als die<br />
Filtermaske sind, aus dem Bild verschwinden bzw. Objekte, die durch einen schmalen Steg<br />
getrennt sind, getrennt werden. Im Allgemeinen werden Objekte durch diese Operation kleiner.<br />
Beide Operatoren, die als Grundoperationen der morphologischen Operationen gelten, beeinflussen<br />
die Form von Objekten innerhalb des Bildes. Dies ist der Grund, warum sie als<br />
morphologische Operatoren bezeichnet werden.<br />
Die Filtermaske wird bei den morphologischen Operatoren auch als Strukturmaske bezeichnet,<br />
da in dieser Maske meist eine gewisse geometrische Struktur abgebildet ist. An dieser<br />
Stelle ist anzumerken, dass für die Berechnung der Erosion bzw. Dilation nur die Elemente<br />
verwendet werden, die in der Strukturmaske den Wert eins besitzen.<br />
Die morphlogischen Operationen werden grundsätzlich als Mengenoperation mit Bildpunkten<br />
definiert. Deshalb findet man in der Literatur auch folgende Schreibweise<br />
G M (2.24)<br />
für die Dilation und<br />
G M (2.25)<br />
für die Erosion.<br />
Die Auswirkungen der Dilation und der Erosion sind in Abb. 2.10 dargestellt.<br />
2.5.2 Opening und Closing<br />
Erosion und Dilation bilden die Grundlage der morphologischen Operationen. Beide bieten<br />
allerdings Vor- und Nachteile. In diesem Abschnitt wird gezeigt, wie durch eine Kombination<br />
dieser Grundoperationen weitere morphologische Operatoren entstehen.<br />
Die Erosion entfernt alle Objekte im Bild, die kleiner sind als die gegebene Struktur in der<br />
Filtermaske. Allerdings bewirkt sie auch, dass alle Objekte im Bild kleiner werden, was als<br />
Nachteil anzusehen ist. Führt man allerdings anschließend eine Dilation mit derselben Filtermaske<br />
durch, so lässt sich das vermeiden. Die Kombination aus Erosion und anschließender<br />
Masterarbeit Julian Paar 17