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PDF 8.939kB - Hochschule Ulm

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Kapitel 6. Versuchauswertung mittels PIV- Verfahren<br />

6.4 Fazit<br />

Der große Vorteil des PIV-Verfahrens ist die Möglichkeit, ein vollständiges Verschiebungsvektorfeld<br />

aus einem Bildpaar zu ermitteln. Dies ermöglicht eine Beschreibung der Strömung<br />

in einer hohen räumlichen Auflösung. Dabei sind eine sehr feine Auflösungen und eine hohe<br />

Genauigkeit möglich. Beiden Faktoren stehen allerdings die Rechenzeit und die Datenmenge<br />

gegenüber. Mit den in dieser Arbeit verwendeten Algorithmen dauert die Versuchsauswertung<br />

eines einzelnen Bildpaares bei Verwendung von 1056 Messpunkten circa 15 s. Bei einer<br />

Videodauer von 2 s mit circa 300 Bildpaarvergleichen ergibt das eine Auswertungsdauer<br />

von 1 Stunde und 15 Minuten, wobei die Implementierung nicht explizit in Bezug auf die<br />

Rechenzeit optimiert ist.<br />

Die lange Rechenzeit ist nicht zuletzt auch auf die Verwendung der MQD als Ähnlichkeitsmaß<br />

zurückzuführen. Die alternative Berechnung der Ähnlichkeit durch die Kreuzkorrelation<br />

würde aufgrund der effizienteren Berechnung im Frequenzbereich sicherlich zu einer Verminderung<br />

der Rechenzeit führen. Allerdings weist die Kreuzkorrelation, wie z.B. auch von Gui<br />

und Merzkirch in [16] beschrieben, bei der in dieser Arbeit verwendeten kompakten Partikeldichte<br />

eine sehr geringe Stabilität auf. Diese geringe Stabilität lässt sich auf zwei Parameter<br />

der Validierung der Peaks der Ähnlichkeitsebene zurückführen. In den meisten Fällen<br />

wurde das Maximum in der Ähnlichkeitsebene aufgrund der Unterschreitung der Grenzwerte<br />

für den Peak-height-ratio sowie des Signal-to-noise-Verhältnisses (siehe Kapitel 3.3.6)<br />

als falsche Zuordnung bewertet. Eine Verringerung der Grenzwerte erzielte teilweise bessere<br />

Ergebnisse, führte aber meistens zu extremen Fehlzuordnungen. Daher ist die Verwendung<br />

der Kreuzkorrelation für diesen speziellen Fall nicht praktikabel. Die Anwendbarkeit ist aber<br />

für andere Messaufbauten erneut zu prüfen.<br />

Neben der langen Rechenzeit stellt das PIV-Verfahren auch einen hohen Anspruch an den<br />

Versuchsaufbau selbst. Dabei spielt eine geeignete Dichte von Partikeln über den gesamten<br />

Messzeitraum eine entscheidende Rolle. Daher kommt der Partikelzufuhr (engl. Seeding) eine<br />

ganz besondere Bedeutung zu. Schwankungen in der Dichte oder der Anzahl von Partikeln<br />

führen meist dazu, dass die Auswertung mit diesem Verfahren entweder nicht möglich ist<br />

oder die Ergebnisse nicht zufriedenstellend sind. Das Verfahren ist daher sehr empfindlich<br />

gegenüber Störeinflüsse, was eine Reproduzierbarkeit einer Messreihe erschwert.<br />

Diese Arbeit hat gezeigt, dass eine Auswertung einer Strömung durch das PIV-Verfahren<br />

auch mit einer handelsüblichen Industriekamera grundsätzlich möglich ist. Die geringe Auflösung<br />

der Kamera macht allerdings die Verwendung von großen Partikeln notwendig. Die<br />

geringe Bildwiederholungsrate limitiert darüber hinaus die mögliche Strömungsgeschwindigkeit<br />

auf weit unter 1 m s<br />

. Die hier verwendete Kamera ist aufgrund dieser Einschränkungen<br />

grundsätzlich eher ungeeignet für das PIV-Verfahren. Für weitere Versuchsreihen in dieser<br />

Richtung sollte in jedem Fall auf eine Hochgeschwindigkeitskamera zurückgegriffen werden,<br />

welche bei heutigem Stand der Technik schon über Bildwiederholungsraten von über 3000<br />

fps bei einer Auflösung von 1000 × 1000 Pixeln verfügen.<br />

Masterarbeit Julian Paar 61

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