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PDF 8.939kB - Hochschule Ulm

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Kapitel 3. Particle Image Velocimetry<br />

Dem fließenden Medium werden meist kleine Partikel (Tracer) zur Visualisierung der Bewegung<br />

hinzugefügt. Diese Tracer werden durch eine geeignete Lichtquelle (z.B. Laser) innerhalb<br />

eines kurzen Zeitintervalls zweimal beleuchtet. Die beleuchtete Region wird durch<br />

ein Kamera-Linsen-System aufgenommen. Die relative Verschiebung der Tracer zwischen<br />

den Aufnahmen muss nun durch die Methoden des PIV-Verfahrens ermittelt werden. Dazu<br />

werden die Aufnahmen in kleine äquidistante Analysefelder (interrogation windows) unterteilt.<br />

Für jedes dieser Analysefelder wird ein lokaler Verschiebungsvektor durch statistische<br />

Methoden ermittelt. Dies setzt natürlich voraus, dass zum einen die Bewegung zwischen den<br />

Bildaufnahmen gleichförmig ist, zum anderen dass alle Partikel innerhalb eines Analysefelds<br />

denselben Verschiebungsvektor besitzen. Nachfolgend werden die wichtigsten Eigenschaften<br />

des PIV-Verfahrens nach [30, Seite 5] aufgeführt, bevor auf die Einzelheiten in den folgenden<br />

Abschnitten genauer eingegangen wird.<br />

Nicht-invasive Methode: Im Gegensatz zur Messung der Strömungsgeschwindigkeit mit<br />

mechanischen (z.B. Pitot- oder Venturi-Rohr) oder elektrothermischen Messeinrichtungen<br />

(z.B. Hitzedrahtsonden) arbeitet das PIV-Verfahren berührungslos. Es eignet sich also vor<br />

allem bei Messaufbauten, deren Strömung sehr empfindlich gegenüber Messsonden ist.<br />

Indirekte Geschwindigkeitsmessung: Um die Bewegung des Mediums sichtbar zu machen<br />

und damit die Strömungsgeschwindigkeit messen zu können, werden dem Medium<br />

kleine Tracer-Partikel hinzugefügt.<br />

Bestimmung eines Strömungsfeldes: Durch die räumliche Auflösung des bildgebenden<br />

Verfahrens ist es möglich, die Geschwindigkeit nicht nur an einem einzelnen Punkt, sondern<br />

für den gesamten Bildbereich zu bestimmen.<br />

Beleuchtung: Aufgrund der geringen Größe der Tracer-Partikel wird eine starke Lichtquelle<br />

benötigt, um diese für den Lichtsensor des Kamerasystems sichtbar zu machen.<br />

Belichtungsdauer: Die Belichtungsdauer sollte möglichst kurz gewählt werden, dass die<br />

Partikel sich innerhalb dieses Zeitraums möglichst nicht bewegen. Dies verhindert die Bewegungsunschärfe<br />

der einzelnen Partikel.<br />

Belichtungsintervall: Das Intervall zwischen den einzelnen Aufnahmen sollte lang genug<br />

gewählt werden, um eine repräsentative Verschiebung der Partikel messen zu können. Im<br />

Gegensatz dazu, sollte das Intervall so kurz wie möglich gehalten werden, damit die Ähnlichkeit<br />

eines Bildausschnittes in zwei aufeinander folgenden Bildern möglichst hoch ist, um<br />

eine eindeutige Zuordnung möglich zu machen.<br />

Partikeldichte: Abb. 3.2 zeigt grafisch die Einteilung der Partikeldichte in drei verschiedene<br />

Kategorien. Bei sehr geringer Dichte (low density) ist es möglich, einzelne Partikel zu<br />

verfolgen. Man spricht hierbei dann von Particle-Tracking. Die mittlere Partikeldichte (medium<br />

density) ist typisch für das PIV-Verfahren. Bei sehr hoher Partikeldichte (high density)<br />

findet meist das LSV-Verfahren (Laser-Speckle-Velocimetry) seine Anwendung.<br />

Masterarbeit Julian Paar 23

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