Pflege- und Adoptivkinder in Heimen - ifb - Bayern
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<strong>ifb</strong> - Materialien 4-2001<br />
K<strong>in</strong>der - <strong>in</strong> der Regel mit Erfolg – <strong>in</strong>tensiver kümmern: Individuelle oder Gruppentherapie<br />
erhielten 41% der K<strong>in</strong>der. Aufgedeckt wurde aber auch, dass nach vollzogener Platzierung<br />
die Dienstleistungen der Vermittlungsstellen deutlich abnehmen. Dieses Faktum bed<strong>in</strong>gt<br />
zum<strong>in</strong>dest mit, dass die Vermittlungsstellen <strong>in</strong> 58% der Abbruchfälle erst relativ kurz vor<br />
dem Abbruch Kenntnis von dem drohenden Ereignis nahmen. Die Autoren vertreten jedoch<br />
die Ansicht, dass auch durch früher e<strong>in</strong>setzende Interventionen nur <strong>in</strong> begrenztem Umfang<br />
hätte geholfen werden können: Die Schädigungen, die viele K<strong>in</strong>der dadurch erlitten haben,<br />
dass sie lange Zeit – nicht mehr zu Hause <strong>und</strong> von e<strong>in</strong>em <strong>Pflege</strong>platz zum nächsten weitergereicht<br />
– Perspektivenlosigkeit <strong>und</strong> Zwiespalt erleben mussten, erweisen sich oftmals als zu<br />
gravierend.<br />
Im Rahmen ihrer Tätigkeit sollten Vermittlungsstellen auch die Tatsache im Auge behalten,<br />
dass sich nach Abbrüchen die Rückführung <strong>in</strong> die Herkunftsfamilie oft als besonders schwierig<br />
<strong>und</strong> komplikationsreich erweist (Farmer 1996).<br />
Nach E<strong>in</strong>schätzung von Barth (1994) wäre es wünschenswert, <strong>in</strong> Zukunft stärkeres Gewicht<br />
auf die Sammlung <strong>und</strong> Sichtung fallspezifischen Materials (!) zu legen. Vergleichende Untersuchungen<br />
sollten sich auch mit der Frage befassen, was es für alle Betroffenen (auch für<br />
die Sozialgesetzgebung) bedeutet, wenn K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> Langzeitpflege verbleiben (<strong>und</strong> nicht, wie<br />
<strong>in</strong> den USA üblich, von ihren <strong>Pflege</strong>eltern adoptiert werden). E<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tensivere Beschäftigung<br />
mit den Schutzfaktoren, die dazu beitragen, dass Adoptionen <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong>verhältnisse gel<strong>in</strong>gen,<br />
wäre ebenfalls vonnöten.<br />
Im diesem Projekt werden e<strong>in</strong>e ganze Reihe der Empfehlungen <strong>und</strong> offenen Fragen, über die<br />
vorangehend e<strong>in</strong> Überblick gegeben wurde, aufgegriffen <strong>und</strong> beantwortet.