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Pflege- und Adoptivkinder in Heimen - ifb - Bayern

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<strong>Pflege</strong>- <strong>und</strong> <strong>Adoptivk<strong>in</strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>Heimen</strong> 9<br />

E<strong>in</strong>leitung<br />

Der vorliegende Abschlussbericht zum Projekt „<strong>Pflege</strong>- <strong>und</strong> <strong>Adoptivk<strong>in</strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>Heimen</strong>“ gliedert<br />

sich <strong>in</strong> vier Abschnitte: Im ersten Abschnitt „Theoretischer H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong>“ wird, unter<br />

Bezugnahme auf e<strong>in</strong>e im Rahmen e<strong>in</strong>es Vorbereitungsprojektes durchgeführte Literaturanalyse,<br />

e<strong>in</strong> Überblick gegeben über den gegenwärtigen Forschungsstand. Beschrieben wird u.a.<br />

e<strong>in</strong>e allgeme<strong>in</strong> anerkannte Modellvorstellung, <strong>in</strong>nerhalb derer „Risikofaktoren“ <strong>und</strong> „Schutzfaktoren“<br />

unterschieden werden. Risikofaktoren s<strong>in</strong>d E<strong>in</strong>flüsse, die zum „Scheitern“ oder<br />

„Abbruch“ 1 von <strong>Pflege</strong>- <strong>und</strong> Adoptivverhältnissen beitragen; als Schutzfaktoren werden stabilisierende<br />

E<strong>in</strong>flüsse bezeichnet, die das Gel<strong>in</strong>gen von <strong>Pflege</strong>- <strong>und</strong> Adoptivverhältnissen verständlich<br />

machen. Neuere Forschungsergebnisse werden mit Hilfe dieser Modellvorstellung<br />

gesichtet <strong>und</strong> <strong>in</strong>terpretiert.<br />

Im zweiten Abschnitt f<strong>in</strong>det sich e<strong>in</strong>e Darstellung der methodischen Vorgehensweisen, die<br />

im Rahmen der Projektarbeit zur Datengew<strong>in</strong>nung e<strong>in</strong>gesetzt wurden. Das Projekt gliedert<br />

sich <strong>in</strong> zwei, zeitlich ane<strong>in</strong>ander anschließende <strong>und</strong> <strong>in</strong>haltlich aufe<strong>in</strong>ander aufbauende Phasen,<br />

e<strong>in</strong>e Phase der quantitativen Datenerhebung <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e Phase der qualitativen Datenerhebung.<br />

Im Verlaufe der ersten Phase wurde e<strong>in</strong>e Vollerhebung <strong>in</strong> allen bayerischen <strong>Heimen</strong> (n=621)<br />

durchgeführt; Ziel dieser Erhebung war die Ermittlung der Zahl (<strong>und</strong> weiterer statistischer<br />

<strong>und</strong> soziodemographischer Merkmale) der K<strong>in</strong>der <strong>und</strong> Jugendlichen aus abgebrochenen oder<br />

gescheiterten <strong>Pflege</strong>- <strong>und</strong> Adoptivverhältnissen, die gegenwärtig <strong>in</strong> bayerischen <strong>Heimen</strong> untergebracht<br />

s<strong>in</strong>d. Im Verlaufe der zweiten Phase wurden e<strong>in</strong>zelfallbezogene Erhebungen realisiert;<br />

dabei g<strong>in</strong>g es, schwerpunktmäßig mit Hilfe des E<strong>in</strong>satzes qualitativer Forschungsmethoden,<br />

um die Gew<strong>in</strong>nung differenzierter Informationen über ca. 60 E<strong>in</strong>zelfälle. Die Bef<strong>und</strong>e<br />

wurden über verschiedene Informanten <strong>und</strong> Informationsquellen (betroffene K<strong>in</strong>der <strong>und</strong> Familienangehörige,<br />

Heimerzieher/-<strong>in</strong>nen, Jugendamtsmitarbeiter/<strong>in</strong>nen) gewonnen, deren teilweise<br />

vone<strong>in</strong>ander abweichende Sichtweisen rekonstruiert wurden.<br />

Im dritten Abschnitt werden die Ergebnisse der Vollerhebung <strong>und</strong> der e<strong>in</strong>zelfallbezogenen<br />

qualitativen Erhebungen beschrieben; die Auswertung der quantitativen Daten erfolgte mit<br />

deskriptiven <strong>und</strong> korrelationsstatistischen Verfahren. Zunächst werden die Bef<strong>und</strong>e dargestellt,<br />

die auf die <strong>Pflege</strong>k<strong>in</strong>der <strong>und</strong> auf die <strong>Adoptivk<strong>in</strong>der</strong> Bezug nehmen; daran schließt sich<br />

– unter Berücksichtigung zahlreicher soziodemographischer, struktureller sowie familien- <strong>und</strong><br />

k<strong>in</strong>dbezogener Merkmale – e<strong>in</strong> Vergleich zwischen <strong>Pflege</strong>- <strong>und</strong> <strong>Adoptivk<strong>in</strong>der</strong>n an. Es folgt<br />

die Präsentation der Ergebnisse der e<strong>in</strong>zelfallbezogenen Auswertungen, die <strong>in</strong> Beziehung gesetzt<br />

werden zu den im Rahmen der quantitativen Datenerhebung gewonnenen Bef<strong>und</strong>en.<br />

1.<br />

Die Begriffe „Scheitern“ <strong>und</strong> „Abbruch“ s<strong>in</strong>d zum e<strong>in</strong>en mit stark negativen Assoziationen besetzt, zum anderen<br />

auch ungenau <strong>in</strong> ihrer gleichzeitigen Anwendung auf <strong>Pflege</strong>- <strong>und</strong> Adoptivverhältnisse. Adoptionen<br />

können rechtlich aufgehoben werden (was de facto höchst selten passiert), Pflegschaftsverhältnisse können<br />

(aus sehr verschiedenen Gründen) beendet werden. Aus diesem Gr<strong>und</strong>e wird im vorliegenden Bericht bevorzugt<br />

die (genauere <strong>und</strong> weniger wertende) Bezeichnung „Wechsel der Betreuungsverhältnisse“ verwendet.

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