Pflege- und Adoptivkinder in Heimen - ifb - Bayern
Pflege- und Adoptivkinder in Heimen - ifb - Bayern
Pflege- und Adoptivkinder in Heimen - ifb - Bayern
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Pflege</strong>- <strong>und</strong> <strong>Adoptivk<strong>in</strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>Heimen</strong> 39<br />
Ergebnisse im E<strong>in</strong>zelnen – Überblick<br />
Vorausgeschickt werden soll, dass sich <strong>in</strong> der im Folgenden vorgenommenen Auswahl <strong>und</strong><br />
Verdichtung der Bef<strong>und</strong>e nicht das <strong>in</strong> sich teilweise hoch differenzierte Bild widerspiegeln<br />
kann, wie es sich bei Betrachtung der <strong>in</strong>sgesamt vorliegenden Aussagen ergibt. Dies trifft <strong>in</strong>sbesondere<br />
für die auch immer wieder berichteten positiven Erfahrungen bei der Bearbeitung<br />
von Wechselsituationen zu. Auf deren Vorliegen soll deshalb an dieser Stelle –- wenn auch<br />
nur summarisch, so doch gr<strong>und</strong>sätzlich – h<strong>in</strong>gewiesen se<strong>in</strong>.<br />
Um e<strong>in</strong>en Überblick über die zahlreichen E<strong>in</strong>zelergebnisse zu vermitteln, wird e<strong>in</strong>e Auswahl<br />
vorgenommen, die drei Gruppen von Faktoren bzw. von Problemfeldern umfasst, nämlich<br />
(1) häufig als unbefriedigend <strong>in</strong> der Praxis umgesetzt erlebte Bereiche, (2) durch die Interviewten<br />
besonders akzentuierte Aspekte <strong>und</strong> (3) aus der Sicht der Untersucher zentrale<br />
Gr<strong>und</strong>konzepte <strong>und</strong> Leitbilder.<br />
1. Bei den Bereichen, die häufig als unbefriedigend <strong>in</strong> der Praxis umgesetzt beschrieben<br />
werden, spielen<br />
• die allgeme<strong>in</strong>e Information von potenziellen Betreuungseltern,<br />
• die Vorbereitung e<strong>in</strong>er Familie auf e<strong>in</strong>e Entscheidung für e<strong>in</strong> bestimmtes K<strong>in</strong>d,<br />
• die Begleitung während der Betreuung <strong>in</strong>sgesamt <strong>und</strong> speziell im Falle auftauchender<br />
Konflikte,<br />
• subjektive Wahrnehmungen <strong>und</strong> Fragen nach der ‚Wahrheit‘ von Aussagen Beteiligter,<br />
• die Gestaltung der Beziehung zwischen leiblichen Eltern - Betreuungsk<strong>in</strong>d - Betreuungsfamilie,<br />
• die Vorbereitung e<strong>in</strong>es Wechsels aus der Betreuungsfamilie sowie<br />
• die Nachbereitung e<strong>in</strong>es vollzogenen Wechsels<br />
e<strong>in</strong>e herausragende Rolle.<br />
2. E<strong>in</strong>e deutliche Akzentuierung durch die Interviewten erfahren darüber h<strong>in</strong>aus die Bereiche<br />
• Belastung <strong>und</strong> Belastbarkeit von Betreuungsfamilien,<br />
• (wechselseitige) Wahrnehmung von Kompetenz,<br />
• Status-Aspekte im Verhältnis Jugendamt – Betreuungsfamilie,<br />
• Hilfen aus dem professionellen Netzwerk.<br />
3. Eher mittelbar, aber durchgängig <strong>und</strong> somit von gr<strong>und</strong>legender Bedeutung für Veränderungen<br />
zeigen sich<br />
• faktische Grenzen bei der Analyse <strong>und</strong> bei den Bearbeitungsmöglichkeiten von Problemen,<br />
• allgeme<strong>in</strong>e Familienleitbilder <strong>und</strong> damit korrespondierende Familienselbstbilder.<br />
Neben den hier besonders herausgehobenen Problemfeldern wurden r<strong>und</strong> 50 weitere Problemfelder<br />
unterschiedlicher Komplexität gef<strong>und</strong>en. Manche davon haben e<strong>in</strong>e eigenständige Be-