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Pflege- und Adoptivkinder in Heimen - ifb - Bayern

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<strong>Pflege</strong>- <strong>und</strong> <strong>Adoptivk<strong>in</strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>Heimen</strong> 25<br />

• starke B<strong>in</strong>dungen an die Herkunftsfamilie (liegen oftmals – wenn auch sehr häufig ambivalenter<br />

Art – vor, wenn die vermittelten K<strong>in</strong>der bereits mehrere Jahre <strong>in</strong> ihren Herkunftsfamilien<br />

gelebt haben);<br />

• Pubertät <strong>und</strong> frühe Adoleszenz (s<strong>in</strong>d genu<strong>in</strong>e, kritische Entwicklungsphasen, <strong>in</strong> denen die<br />

Identitätsbildung <strong>und</strong> Selbstkonzeptausformung stattf<strong>in</strong>den <strong>und</strong> viele Adoptiv- <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong>k<strong>in</strong>der<br />

den Kontakt zu ihren leiblichen Eltern aufnehmen <strong>und</strong> die Beziehung zu ihnen<br />

häufig <strong>in</strong>tensivieren wollen).<br />

2. Auf Seiten der aufnehmenden Familien verdienen vor allem die folgenden Risikofaktoren<br />

Erwähnung:<br />

• F<strong>in</strong>anzielle Verhältnisse (riskanter s<strong>in</strong>d Vermittlungen zu f<strong>in</strong>anziell schlechter situierten<br />

Adoptiv- oder <strong>Pflege</strong>eltern);<br />

• soziales Netzwerk (riskanter s<strong>in</strong>d Vermittlungen <strong>in</strong> Familien, die sozial relativ isoliert leben);<br />

• K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> der aufnehmenden Familie (als ungünstig erwies sich das Vorhandense<strong>in</strong> jüngerer<br />

leiblicher oder nichtleiblicher K<strong>in</strong>der);<br />

• elterliche E<strong>in</strong>stellungen <strong>und</strong> Fähigkeiten (riskanter s<strong>in</strong>d starre <strong>und</strong> unflexible E<strong>in</strong>stellungen<br />

<strong>und</strong> ger<strong>in</strong>g ausgebildete Fähigkeiten, mit schwierigen Erziehungssituationen umzugehen),<br />

• Motive der Eltern (z.B. s<strong>in</strong>d unrealistische oder zu stark ausgeprägte Helfer-Motive ungünstig);<br />

• Ehequalität (E<strong>in</strong>e belastete partnerschaftliche Beziehung zwischen den aufnehmenden Eltern<br />

birgt Risiken: e<strong>in</strong>ige Abbrüche ereignen sich im Zusammenhang mit der Trennung<br />

der Adoptiv- bzw. <strong>Pflege</strong>eltern);<br />

• Kontakte zur Herkunftsfamilie (häufig wollen die aufgenommenen K<strong>in</strong>der noch <strong>in</strong>tensivere<br />

Kontakte als die Adoptiv- oder <strong>Pflege</strong>eltern auszuhalten bereit s<strong>in</strong>d).<br />

3. Auf Seiten der Vermittlungsstellen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie folgende Risikofaktoren hervor-<br />

zuheben:<br />

• Vorbereitung der Platzierung (aufgr<strong>und</strong> der begrenzten personellen Situation <strong>in</strong> vielen<br />

Ämtern können Hilfepläne zuweilen nicht mit der erforderlichen Sorgfalt erstellt <strong>und</strong><br />

umgesetzt werden);<br />

• Unterstützungen <strong>und</strong> Beratungen nach der Platzierung (es kommt vor, dass den Adoptivoder<br />

<strong>Pflege</strong>eltern nicht die angemessene Hilfe zuteil werden kann);<br />

• Krisen<strong>in</strong>terventionen <strong>und</strong> heilpädagogischen/therapeutischen Maßnahmen (oft ist es nicht<br />

möglich, die optimale Hilfe zur Verfügung zu stellen, so dass sich die Adoptiv- oder<br />

<strong>Pflege</strong>eltern alle<strong>in</strong> gelassen fühlen);<br />

• Kont<strong>in</strong>uität der professionellen Helfer (häufiger Personalwechsel <strong>in</strong> den Ämtern verr<strong>in</strong>gert<br />

regelmäßig die Kont<strong>in</strong>uität, was sich oft als ungünstig erwies).

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