ahdukw-jb2001.pdf
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5.4.1.3 Veranstaltungen<br />
Im Jahr 2001 galt es erneut mit öffentlichkeitswirksamen Informations- und<br />
Präventionsveranstaltungen das Thema Frauen und AIDS präsent zu halten. Unter<br />
anderem wurde dazu eine Aktion von Duisburger Fraueneinrichtungen zum<br />
internationalen Frauentag genutzt, die mit Infoständen und einer Vorstellung der<br />
einzelnen Einrichtungen in der Duisburger Innenstadt die Allgemeinbevölkerung<br />
informierte. Ebenso nutzte die Hauptamtlerin gemeinsam mit Ehrenamtlerinnen<br />
weitere Veranstaltungen, um in Form eines Infostandes oder über gemalte Bilder von<br />
betroffenen Frauen das Interesse für das Thema Frauen und AIDS zu gewinnen.<br />
Darüber hinaus ist es der Hauptamtlerin gemeinsam mit der Kooperationspartnerin<br />
des Gesundheitsamtes gelungen, eine Radiosendung zum Thema ‚Prostitution’ zu<br />
gestalten. Dieses stellte sich als besonders wichtig dar, um die neuen<br />
Gesetzesänderungen zu diskutieren und in der Öffentlichkeit das Bild von ‚der’<br />
Sexarbeiterin zu korrigieren, die ausschließlich für und unter dem Druck ihres<br />
Zuhälters arbeitet.<br />
5.4.1.4 Förderung der Hilfe zur Selbsthilfe innerhalb der<br />
Frauenarbeit<br />
Aus dem Jahresbericht 2000 lässt sich entnehmen, dass die Frauengruppe nach ca.<br />
drei Jahren Bestand als aufgelöst angesehen werden musste. Für die Frauen, die in<br />
der letzten Zeit an der Gruppe teilnahmen, entsprach diese aufgrund sich ändernder<br />
Lebensumstände nicht mehr ihren Bedürfnissen. Der intensive Kontakt zu den<br />
Frauen bestand jedoch weiterhin durch Einzelgespräche. Es stellte sich in diesen<br />
Beratungsgesprächen heraus, dass einige der Frauen in großem Maße von der<br />
Einsamkeit betroffen sind und sich Kontakte zu anderen Frauen wünschen.<br />
Anfang April wurde dementsprechend der Wunsch einzelner Frauen nach dem<br />
Angebot eines Frauentreffpunktes realisiert. Dieses Frauencafe sollte einmal in der<br />
Woche Nachmittags stattfinden, da die Frauen oftmals auf das Problem der<br />
abendlichen Busfahrten hingewiesen hatten. Das Bewerben des Frauencafes konnte<br />
zum einen durch die Plazierung von Plakaten in den beiden HIV/AIDS<br />
Schwerpunktpraxen in Duisburg und zum anderen durch den Verteiler der Zeitung<br />
‚Frauen Akt(H)iv’, in dem die Termine und Uhrzeiten bekannt gegeben wurden,<br />
gewährleistet werden. Darüber hinaus bestand die Hoffnung, dass sich über das<br />
gemeinsame Erlebnis des Frauen-Vernetzungstreffens der AIDS-Hilfen Dortmund,<br />
Oberhausen, Essen, Hagen und Duisburg/Kreis Wesel am 12.05.2001 eine<br />
Frauengruppe in Duisburg etablieren könnte.<br />
Das Frauen-Vernetzungstreffen zeigte jedoch deutlich, dass es einen großen Teil der<br />
Frauen einige Überwindungen gekostet hat, zu diesem Angebot zu erscheinen.<br />
Hierbei stand wieder die Angst im Vordergrund, ‚erkannt’ zu werden und sich zu<br />
‚outen’. Dementsprechend nahm aus Duisburg statt der sechs interessierten Frauen<br />
nur eine an diesem Treffen teil. Bezüglich der Frauencafes scheint diese Angst ein<br />
wichtiger Faktor zu sein, der es bisher unmöglich macht, eine funktionierende und<br />
stabile Frauengruppe ins Leben zu rufen. Vielmehr stellt sich das Angebot momentan<br />
eher als ‚Frauensprechstunde’ dar, die von den Frauen einzeln genutzt wird.<br />
Die Option eines Frauencafes sollte jedoch vorerst Bestand haben, da die Frauen,<br />
die an dem Vernetzungstreffen teilgenommen haben, ausnahmslos begeistert waren,