ahdukw-jb2001.pdf
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
9<br />
AIDS-Hilfe ausgewertet. Die Zahl der Beratungsgespräche ist in diesem Berichtsjahr<br />
bei allen an der Vernetzung beteiligten AIDS-Hilfen erneut gesunken und liegt damit<br />
im bundesweit beobachteten Trend der rückläufigen Zahlen an Beratungsgesprächen<br />
bei kleinen und mittleren AIDS-Hilfen.<br />
Die Anruferstruktur blieb ähnlich wie im Vorjahr, wobei zwei Drittel der Anrufer<br />
männlich und heterosexuell waren. Die vier häufigsten Themen oder Fragestellungen<br />
waren erneut die Fragen nach den Übertragungswegen, die Einschätzung des<br />
Infektionsrisikos, Fragen zum HIV-Test so wie Hilfe und Unterstützung in<br />
Krisensituationen.<br />
3. Betreuung<br />
3.1. Einzelbetreuung<br />
Umfang der Begleitung<br />
Die Zahl der Betroffenen , die von der AH psychosozial begleitet werden, ist von 120<br />
im Vorjahr auf 135 im Jahr 2001 angestiegen.<br />
Von den 135 Betreuten nahmen 15 Betroffene zeitlich den bei weitem größten Teil<br />
der Betreuungskontakte in Anspruch, da diese 15 mehrmals wöchentlich Begleitung<br />
brauchten, viele davon mehr als dreimal wöchentlich und ein Drittel fast täglich.<br />
Weitere 47 brauchten eine Begleitung bis zu einmal wöchentlich. Die restlichen 73<br />
Betroffenen kamen entweder sporadisch oder während einer kürzeren Krise<br />
mehrmals, durchschnittlich erschienen diese viermal im Jahr.<br />
Bei fast allen 15 Intensivbetreuungen ist die soziale Isolation ein Problem, bei 3 liegen<br />
schwere Mehrfachbehinderungen neben der HIV-Infektion vor, 4 haben schwere<br />
psychiatrische Probleme, 5 sind Drogengebraucher bzw. Substituierte mit regelmäßig<br />
wiederkehrenden Krisen, drei sind Migranten mit nicht geregeltem Aufenthaltsstatus,<br />
bei einer ging es um eine mehrmonatige ambulante Sterbebegleitung.<br />
Von diesen 15 waren 9 in ehrenamtlicher Einzelbegleitung, wobei 6 von diesen 9<br />
zusätzlich zur ehrenamtlichen Begleitung hauptamtliche Einzelbegleitung in Anspruch<br />
nahmen. Für die anderen 6 Betroffenen, die einen besonders hohen Bedarf an<br />
Betreuung haben, konnte keine ehrenamtliche Begleitung gefunden werden und<br />
musste daher von hauptamtlichen Betreuern geleistet werden.<br />
Insgesamt wurden 27% der Begleitung von ehrenamtlichen Betreuern geleistet, 73%<br />
von hauptamtlichen Betreuern.<br />
Veränderungen in der Betreuungsarbeit.<br />
Viele der Betroffenen haben mit ihrer HIV-Infektion einigermaßen zu leben gelernt<br />
und wollen sich auch nicht ständig mit dem Thema HIV und AIDS auseinandersetzen.<br />
Ein Großteil ist regelmäßig bei einer HIV-Schwerpunktpraxis in Behandlung und sucht<br />
auch für das soziale Umfeld wieder verstärkt Kontakte mit anderen Nicht-Betroffenen<br />
bzw. mit der Welt „draußen“. Maßgebend hierfür sind individuelle Hobbys und<br />
Interessen.