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Skript zur Vorlesung „Differentielle Psychologie“ (Prof. Dr. Jutta Stahl ...

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10<br />

- Bsp.: seinen Hund treten – wenn eigentlich der Chef gemeint ist<br />

- Kann zu Einschränkungen in zwischenmenschlichen Beziehungen führen<br />

Sublimierung<br />

- bedrohliche Triebimpulse werden in positive, sozial akzeptierte Motive gewandelt<br />

- Bsp.: Kunst, Wissenschaft, Sexuelle Revolution = Untergang der Kreativität?!;<br />

Regression<br />

- Rückzug auf eine frühere sichere psychosexuelle Phase des Lebens<br />

- Bsp.: Schulkind zeigt kleinkindliches Verhalten; Kind, das schon <strong>zur</strong> Toilette ging, wird wieder zum<br />

Bettnässer, wenn es Geschwister bekommt; in Urlaub fahren<br />

Rationalisierung<br />

- Verhalten, welches durch unbewusste bedrohliche Triebimpulse hervorgerufen wurde, wird im Nachhinein<br />

logisch erklärt, anstatt sich mit den Ängsten auseinander zu setzen<br />

- Bsp.: Umzug wegen Partner/in andere Stadt: „das mache ich nicht aus Liebe, sondern weil es für meine<br />

berufliche Entwicklung wichtig ist“; nachdem man Job, den man haben wollte, nicht bekommen hat, redet<br />

man ihn schlecht<br />

- unlogisches Verhalten<br />

- hilft uns dabei, unser Gesicht zu wahren & unseren Selbstwert zu schützen & macht so erneute Versuche<br />

möglich<br />

Evaluation der Theorie von Freud:<br />

- Beschreibung: keine qualitativ guten Daten (Validität?); revidierte viele seiner Theorien ( schwer zu<br />

folgen); beschrieb große Bandbreite an Phänomenen; Konzepte & Theorien zwar gut erklärt, jedoch nur auf<br />

Basis von Beobachtungen neurotischer Menschen entwickelt; Komplexität des menschlichen Verhaltens<br />

angesprochen; Originalität? (viele Ideen wurden nur von ihm popularisiert!)<br />

- Erklärung: einige vage Aussagen darüber, was für gesunde Entwicklung nötig ist; Gründe für pathologische<br />

Entwicklung werden besser erklärt; zu große Betonung auf Sexualtrieben; Abwehrmechanismen: wichtigster<br />

Beitrag Freuds; tautologisch!!!; reduktionistische Sichtweise<br />

- Empirische Validität (Gültigkeit): wissenschaftstheoretisch fragwürdige Methodik<br />

- Prüfbarkeit der Konstrukte: einige Konstrukte konnten operationalisiert werden (hier konnten auch Belege<br />

für Freuds Theorien gefunden werden), andere Konstrukte waren nicht zu operationalisieren & müssen<br />

erneuert bzw. verändert werden<br />

- Reichhaltigkeit: recht breite Theorie; beschreibt normales & anormales Verhalten<br />

- Sparsamkeit: recht sparsam; allerdings nicht bei Erklärung der motivationalen Basis von Verhalten (nur<br />

sexuelle & aggressive Instinkte als ursächliche Motive allen Verhaltens zu wenig, um Komplexität des<br />

menschlichen Verhaltens zu erklären)<br />

- heuristischer Wert: erfuhr große Resonanz; auch heute noch viele Debatten & Forschung; stellte neue,<br />

aufregende Ideen vor; viele neue Therapieansätze auf Basis seiner Theorie; beeinflusste sogar Literatur &<br />

Kunst<br />

- Anwendungswert: große Fortschritte in Behandlungsmethoden (Freuds Theorie als Basis für viele Ansätze <br />

noch heute sehr bedeutsam); jedoch starke Modifikationen von der Psychoanalyse nach Freud; bezieht<br />

Umwelt nicht mit ein; sehr pessimistische, einseitige Sichtweise der menschlichen Natur<br />

3. <strong>Vorlesung</strong>: Persönlichkeit II: Freud, Adler, Jung<br />

Alfred Adler (1870‐1937)<br />

‐ Zweitgeborener von 6 Kindern, leidete an Rachitis und erlebte 2 Unfälle; Medizinstudium<br />

‐ 1902: erste Begegnung mit Sigmund Freud<br />

‐ 1907: „Studie über die Minderwertigkeit von Organen“<br />

‐ 1911: Bruch mit Freud & Austritt aus der „Psychoanalytischen Vereinigung“; gründet den „Verein für freie<br />

Psychoanalyse“, später Umbenennung in „Individualpsychologie“<br />

‐ 1912: „Über den nervösen Charakter“<br />

‐ 1934: Übersiedlung in die USA

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