31.01.2014 Aufrufe

Skript zur Vorlesung „Differentielle Psychologie“ (Prof. Dr. Jutta Stahl ...

Skript zur Vorlesung „Differentielle Psychologie“ (Prof. Dr. Jutta Stahl ...

Skript zur Vorlesung „Differentielle Psychologie“ (Prof. Dr. Jutta Stahl ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Wie kam es zum Bruch mit Freud?<br />

‐ zu negatives/deterministisches Menschenbild von Freud<br />

‐ Adler: Beschäftigung mit vorbeugenden Maßnahmen, um Persönlichkeitsstörungen zu vermeiden (Freud<br />

nahm an, dass alle Menschen Neurosen haben)<br />

‐ sehr unterschiedliche Einstellung <strong>zur</strong> menschlichen Motivation<br />

‐ Nach Adler: Motivation ist einzigartig, d.h. individuell; es besteht nicht rein sexuelle (libidinöse) Motivation;<br />

auch Teil des sozialen Kontexts (v.a. Familie: Geschwisterreihung)<br />

‐ Dominante Persönlichkeit von Freud<br />

Der Minderwertigkeitskomplex (inferiority complex)<br />

‐ Nur eine Motivation: Mensch strebt nach Überlegenheit (Perfektionismus)<br />

‐ kann bei Nicht‐Erreichen dazu führen, dass man sich minderwertig fühlt<br />

‐ kann somatische und/oder psychische Ursachen haben (z.B. Organschwäche, anderes Handicap,…)<br />

‐ Kompensation u.a. durch:<br />

‐ Verstecken der Minderwertigkeit (z.B. Rückzug)<br />

‐ Überdecken der Minderwertigkeit (z.B. Überheblichkeit, Arroganz & Prahlerei…)<br />

‐ das kann wiederum <strong>zur</strong> Ablehnung führen (Teufelskreis)<br />

Lebensstil<br />

‐ gleichmäßige, zielgerichtete Bestrebung<br />

‐ individuelle Auseinandersetzung in der frühen Kindheit mit den angeborenen Anlagen & den<br />

umweltbedingten Anforderungen des Lebens; entsteht in den ersten 4‐5 Jahren der Kindheit<br />

‐ wie wir unsere Minderwertigkeit angehen, bestimmt unseren Lebensstil (Einstellung, die unser gesamtes<br />

Verhalten leitet)<br />

‐ Aspekte, die Lebensstil beeinflussen:<br />

‐ Grad: je stärker das Minderwertigkeitsgefühl, desto stärker der <strong>Dr</strong>ang <strong>zur</strong> Kompensation<br />

‐ Bereich: worin sie Minderwertigkeitsgefühle erleben<br />

‐ Mittel: akzeptierte Mittel einsetzen oder nicht<br />

‐ Nur akzeptierte Mittel führen auf Dauer zu einem integrierten Lebensstil<br />

‐ Wenn ein Lebensstil ausgebildet worden ist, wird das Lernen aus neuen Erfahrungen erschwert (Stil wirkt<br />

wie ein Filter)<br />

‐ Neurotischer Lebensstil: Kind hat seine Umwelt verzerrt wahrgenommen oder fehlinterpretiert<br />

‐ 3 grundlegende Anliegen, mit denen man sich beschäftigen muss: Arbeit, Freundschaft und Liebe<br />

Aspekte von Adlers Theorie<br />

‐ Aggressionstrieb:<br />

‐ umgewandelter Trieb<br />

‐ Reaktion auf Hilflosigkeit oder Minderwertigkeit<br />

‐ Männlicher Protest:<br />

‐ Versuch eines Individuums, kompetent & unabhängig zu sein<br />

‐ Handeln, als wäre man überlegen (superior), um Minderwertigkeit zu kompensieren<br />

‐ gilt für beide Geschlechter<br />

‐ Weigerung des Individuums, das Stereotyp der weiblichen Rolle (Schwäche) anzunehmen<br />

‐ Weiblicher Protest:<br />

‐ Wenn typisch weibliche Verhaltensweisen im sozialen Umfeld als erstrebenswert gelten, werden besonders<br />

diese Eigenschaften angeeignet (Kulturabhängig)<br />

‐ Teleologie:<br />

‐ Ziel der Überlegenheit (superiority oder mastery) als Motivation dafür, unser Potential in jedem Abschnitt<br />

unseres Lebens zu optimieren (zielorientiertes Handeln Maximierung des eigenen Potentials)<br />

‐ Fiktives Ziel (kann nie vollständig erreicht werden)<br />

‐ ↔ Determinismus (Freud): Verhalten kann nicht frei gezeigt werden, sondern ist das Resultat anderer<br />

Ereignisse<br />

Geburtenfolge und Entwicklung der Persönlichkeit<br />

‐ Erstes Kind:<br />

11

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!