FOTO: PHOTOGRAPHER`S CHOICE Yoga– Yoga der Weg zur Harmonie 18 FOTO: PHOTOS.COM „Namasté“ ist ein Wort aus dem Sanskrit und bedeutet: „Ich verneige mich vor dem Göttlichen in dir“. Bei der Geste werden die Hände vor dem Herzen gegeneinander gehalten.
Die Geste signalisiert Respekt und Verständnis und wird in Yogaklassen zum Abschluss der Übungen verwendet. Schon dadurch wird deutlich, dass Yoga weit mehr als eine exotisch anmutende Gymnastikstunde ist. Yoga ist eine Lebensphilosophie für Geist und Körper, die zu mehr Zufriedenheit, Gelassenheit und Lebensfreude verhilft, die keine Vorkenntnisse erfordert und von jedem erlernt werden kann. Der Begriff Yoga hat seinen Ursprung im „yui“, was so viel bedeutet wie „verschmelzen“, „verbinden“, „vereinen“. Yoga ist in Indien seit etwa 4.000 bis 5.000 Jahren in Schriften bekannt, obgleich man davon ausgeht, dass die Lehre noch viel älter ist. Seitdem haben sich viele Richtungen entwickelt, die aber alle das gleiche Ziel verfolgen: die Befreiung vom Leiden durch das bewusste Zusammenspiel zwischen Körper, Geist und Seele. Yoga ist keine Religion. Menschen aller Glaubensrichtungen und jeden Alters können es praktizieren. Wie in allen anderen Lebensbereichen kommt der Erfolg beim Yoga aus der Motivation, regelmäßig zu üben und aus der Erfahrung zu lernen. FOTOS: PHOTODISC „ Yoga geschieht, wenn die Gedankenbewegungen in der unteilbaren Intelligenz zur Ruhe kommen, ohne den Gedanken Ausdruck zu verleihen oder sie zu unterdrücken. (Patanjali, indischer Gelehrter)“ Das Hatha-Yoga Von allen eingeschlagenen Richtungen hat das Hatha-Yoga die größte Verbreitung. Die Idee, die dem Hatha-Yoga zugrunde liegt, besagt stark vereinfacht, dass man ohne einen flexiblen und starken Körper keinen regen und klaren Geist haben kann. Die Grundlagen des Hatha-Yoga sind die Atmung, die Körperübungen, Entspannung, Meditation und eine gesunde Ernährung. Hatha spiegelt die Gegensätze wider: „Ha“ steht für Sonne, „tha“ für Mond. In die Praxis umgesetzt bedeutet das die Vereinigung von gegensätzlichen Energien. Die einströmenden und die ausströmenden Energien sollen im Gleichgewicht gehalten werden. Aus diesem Grund spielt die Atmung eine ganz besondere Rolle. Aus dem Zusammenwirken von Körperbewegung, Atmung und Konzentration wird der ganze Mensch positiv beeinflusst. Die Muskeln werden gestärkt, der Bewegungsapparat und die inneren Organe in Harmonie gebracht, der Kreislauf wird angeregt, das Nervensystem beruhigt, die Atmung verbessert und die Konzentrationsfähigkeit wird gestärkt. Im Mittelpunkt des Hatha-Yoga stehen die Körperübungen, die Asanas. Sie entstehen durch die Verbindung von Körperbewegung, Atmung und Konzentration. Die richtige Atmung Babys praktizieren es noch ganz natürlich: das gleichmäßige tiefe Atmen; viele Erwachsene haben diese Fähigkeit verloren. Verantwortlich dafür sind oft negativer Stress, seelische Anspannungen und körperliche Verspannungen. Jeder reagiert anders auf Belastung. Die einen bekommen Kopfschmerzen, andere Durchfall. Bei vielen wirkt sich der Stress allerdings auf die Atmung aus. Unbemerkt setzt eine Kurzatmigkeit ein, die zu einer flachen Atmung führt. Es stellt sich das Gefühl ein, keine Luft mehr zu bekommen. Folge einer schlechten Atmung ist der Sauerstoffmangel im Organismus. Die Leistungsfähigkeit der Organe reduziert sich. Müdigkeit und Konzentrationsschwäche sind oft die Folge. Doch das muss nicht sein, denn dagegen kann man etwas tun: Durch eine gezielte Atmung können die Energiereserven wieder aufgefüllt und die Sauerstoffversorgung verbessert werden. Wir zeigen Ihnen hier Übungen, die Sie leicht zu Hause ausführen können. Wenn Sie sich weitergehend mit Yoga beschäftigen möchten, empfehlen wir Ihnen, Yogaklassen zu besuchen, die vielerorts angeboten werden. MEDICOM 35. Ausgabe, Mai 2005 19