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MENTAL– MENTAL– MENTAL– MENTAL - Medicom

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FOTO: EYE OF SCIENCE/AGENTUR FOCUS<br />

Die Symptome reichen von Blähungen<br />

und Völlegefühl über Verstopfung<br />

und Durchfall bis hin zu<br />

Bauchkrämpfen. Einige Patienten leiden<br />

ständig unter Beschwerden, bei den<br />

meisten treten sie nur gelegentlich auf.<br />

Nachts verschwinden die Symptome in<br />

der Regel. Nicht bei allen Betroffenen<br />

sind die Beschwerden derart ausgeprägt,<br />

dass sie damit zum Arzt gehen. Wer<br />

jedoch stark darunter leidet, fürchtet<br />

häufig eine schwere Krankheit und begibt<br />

sich oft auf eine lange Odyssee von<br />

Arzt zu Arzt, bis es endlich zur richtigen<br />

Diagnose kommt. Oft ist es für die Patienten<br />

dann eine Erleichterung, zu wissen,<br />

dass es sich bei ihren Beschwerden<br />

„nur“ um ein Reizdarmsyndrom handelt.<br />

Was sich wie eine Lappalie anhört, kann<br />

den Alltag der Betroffenen sabotieren.<br />

Die Verdauung beginnt, den Tagesablauf<br />

zu diktieren. Arbeit, Freizeitgestaltung<br />

und das Verhältnis zu Mitmenschen<br />

können erheblich beeinträchtigt werden,<br />

wenn sich der Verdauungsapparat permanent<br />

schmerzhaft und unangenehm<br />

bemerkbar macht, und damit das Wohlbefinden<br />

stark einschränkt.<br />

Da Verdauungsbeschwerden in der Regel<br />

als Tabuthema gelten, werden sie zudem<br />

ungern angesprochen.<br />

Die gute Meldung: Das Reizdarmsyndrom<br />

an sich ist nicht gefährlich. Es<br />

ist nicht bösartig oder ansteckend und<br />

erhöht auch nicht das Risiko für<br />

Ein Parasit in der Darmschleimhaut:<br />

Nach bereits abgeklungenen<br />

Infektionen mit Parasiten oder<br />

anderen Mikroorganismen kann<br />

sich trotzdem später noch ein<br />

Reizdarmsyndrom entwickeln<br />

Beschwerden, bei denen Sie unbedingt<br />

den Arzt aufsuchen sollten:<br />

anhaltende Schmerzen im Bauchbereich<br />

andauernder heftiger Durchfall<br />

Schluckprobleme<br />

sehr starkes Erbrechen<br />

deutlicher Gewichtsverlust<br />

Gelbfärbung der Augen und der Haut<br />

schwarzer Stuhl (Teerstuhl)<br />

blasses Aussehen, Herzklopfen<br />

Wenn der Bauch rebelliert und der Arzt nichts findet<br />

Einem Phantom auf der Spur: Die Hälfte aller Patienten mit Magen-Darm-<br />

Problemen leiden am so genannten Reizdarmsyndrom. Rund 15 Prozent der<br />

Deutschen sind davon – mehr oder weniger – betroffen. Vor allem sind dies<br />

Menschen im Alter zwischen 30 und 50 Jahren und zum Großteil Frauen.<br />

30 MEDICOM 35. Ausgabe, Mai 2005<br />

Darmkrebs oder andere schwere Krankheiten.<br />

Obwohl das Reizdarmsyndrom<br />

oft über Monate und Jahre andauert und<br />

das Allgemeinbefinden stark beeinträchtigt,<br />

wird die Lebenserwartung nicht<br />

eingeschränkt. Im Gegenteil: Die Betroffenen<br />

leben laut Statistik sogar ein<br />

bisschen länger als der Durchschnitt der<br />

Bevölkerung. Der Grund: Menschen<br />

mit diesem Leiden leben oft wesentlich<br />

gesünder als der Durchschnitt, weil sie<br />

mehr auf ihren Körper hören, sich<br />

bewusster ernähren und meist auch die<br />

Möglichkeiten der Gesundheitsvorsorge<br />

besser nutzen, da sie häufiger zum Arzt<br />

gehen als der Durchschnittsbürger.<br />

Da die Symptome des Reizdarmsyndroms<br />

anderen Erkrankungen ähnlich sind,<br />

sollte ein Arzt zunächst schwer wiegende<br />

Erkrankungen wie Morbus Crohn, Colitis<br />

ulcerosa oder Darmkrebs ausschließen.<br />

Auch Virusinfektionen, eine Magenschleimhautentzündung<br />

(Gastritis) oder<br />

Geschwüre können ähnliche Symptome<br />

erzeugen wie das Reizdarmsyndrom.

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