29.10.2012 Aufrufe

MENTAL– MENTAL– MENTAL– MENTAL - Medicom

MENTAL– MENTAL– MENTAL– MENTAL - Medicom

MENTAL– MENTAL– MENTAL– MENTAL - Medicom

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

§<br />

GERICHTSURTEILE IN SACHEN GESUNDHEIT §GERICHTSURTEILE IN SACHEN GESUNDHEIT GERICHTSURTEILE IN SACHEN GE<br />

Chefarztbehandlung<br />

nicht ohne Chefarzt<br />

Hat ein Klinikpatient einen Wahlleistungsvertrag<br />

für eine Chefarztbehandlung<br />

unterschrieben, diesen während<br />

seines Krankenhausaufenthaltes jedoch<br />

nie zu Gesicht bekommen, muss der<br />

Patient auch nicht für die Spezialbehandlung<br />

bezahlen. Um eine<br />

Privatrechnung zu schreiben, muss<br />

der Chefarzt schon selbst behandeln.<br />

LG Konstanz,<br />

AZ: 2 0 58/02<br />

�<br />

Taube Zunge nach<br />

Zahnarztbesuch<br />

Nach einer Betäubungsspritze beim<br />

Zahnarzt klagte eine Patientin über<br />

ein dauerhaftes Taubheitsgefühl in<br />

der rechten Zungenhälfte. Der Zahnarzt<br />

hatte beim Spritzen den Zungennerv<br />

beschädigt. Dies kommt selten<br />

vor, dennoch hätte der Mediziner<br />

seine Patientin über dieses Risiko im<br />

Vorfeld aufklären müssen. Das Gericht<br />

sprach der Klägerin 6.000 Euro<br />

Schmerzensgeld zu.<br />

OLG Koblenz,<br />

�<br />

AZ: 5 U 41/03<br />

Verdauungsprobleme<br />

kein Grund für Schadenersatz<br />

im Urlaub<br />

Eine ganze Familie litt während eines<br />

Urlaubsaufenthaltes in der Türkei an<br />

Durchfall. Wie ihnen ging es von<br />

900 Hotelgästen noch 22 weiteren<br />

Urlaubern. Deshalb vermutete die<br />

Familie mangelnde Hygiene in der<br />

Hotelküche und klagte auf Schadenersatz.<br />

Die Klage wurde jedoch<br />

abgewiesen, weil Vermutungen nicht<br />

ausreichen und Durchfall im Orient<br />

nicht ungewöhnlich ist.<br />

AG Hannover,<br />

AZ: 502 C 1714/02<br />

GERICHTSURTEILE IN SACHEN GESUNDHEIT GERICHTSURTEILE IN SACHEN GESUNDHEIT GERICHTSURTEILE IN SACHEN GESUNDHEIT<br />

Eine Haftung für Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität<br />

können wir nicht übernehmen.<br />

Kassenwechsel bei<br />

Beitragserhöhungen<br />

Ein Versicherter der Taunus Betriebskrankenkasse<br />

(Taunus BKK) sollte<br />

nach deren Zusammenschluss mit der<br />

Novartis BKK einen höheren Versicherungsbeitrag<br />

zahlen. Er kündigte unter<br />

Berufung auf das Recht, bei Beitragserhöhungen<br />

wechseln zu können.<br />

Seine alte Kasse und ihr neuer Partner<br />

akzeptierten die Kündigung nicht, da<br />

es sich um eine „erstmalige Beitragsfestsetzung“<br />

einer „neuen Kasse“ handeln<br />

würde. Das Bundessozialgericht<br />

gab jedoch dem Versicherten Recht.<br />

Die Kassen dürfen nach einem Zusammenschluss<br />

und einer Beitragserhöhung<br />

den Mitgliedern das Sonderkündigungsrecht<br />

nicht verwehren.<br />

BSG,<br />

AZ: B 12 KR 15/04<br />

�<br />

Schlingern: bei<br />

Kreuzfahrten normal<br />

Die Reisenden auf einem Kreuzfahrtschiff<br />

müssen auf Schlingerbewegungen<br />

des Schiffes bei starkem Seegang<br />

gefasst sein. Stürzen die Passagiere<br />

an Bord bei einem Sturm und verletzen<br />

sich dabei, ist der Veranstalter<br />

dafür nicht haftbar.<br />

LG Bremen,<br />

AZ: 7 0 124/03<br />

Gut festhalten heißt es bei der Kreuzfahrt,<br />

wenn das Schiff mächtig<br />

schaukelt. Für „Sturmschäden“<br />

am Passagier ist der<br />

Veranstalter nicht<br />

haftbar.<br />

Alternative Therapien<br />

werden nicht immer<br />

erstattet<br />

Eine privat versicherte Patientin nahm<br />

nach einer überwundenen Brustkrebserkrankung<br />

über die normale<br />

Nachsorge hinaus zwei alternative<br />

Therapien in Anspruch (Kohlendioxidbehandlung,<br />

vaginale Moortherapie).<br />

Da private Krankenkassen alternative<br />

Therapieformen oft auch erstatten,<br />

ging die Patientin davon aus, dass ihre<br />

Kasse dies auch in diesem Falle tun<br />

würde. Die Kasse lehnte ab und bekam<br />

Recht. Begründung: Bei alternativen<br />

Methoden muss es sich um solche<br />

Verfahren handeln, die den Nachweis<br />

klinischer Wirksamkeit erbringen<br />

können. Außenseitermethoden, die auf<br />

spekulativen Denkmodellen beruhen,<br />

sind davon abzugrenzen und daher<br />

nicht erstattungsfähig.<br />

OLG Köln,<br />

AZ: 5 U 211/01<br />

9<br />

FOTO: PHOTODISC<br />

ILLUSTRATION: NILS WASSERMANN

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!