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MENTAL– MENTAL– MENTAL– MENTAL - Medicom

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Das Helicobacter Pylori: Die Bakterien sind spiralförmig gewunden<br />

und haben bis zu sieben Geißeln. Sie besiedeln ausschließlich<br />

die Magenschleimhaut.<br />

Ein tückisches Bakterium<br />

ach Überzeugung des Spezialisten<br />

Dr. Manfred Stolte vom Klinikum<br />

Bayreuth gehört die Helicobacteriose zu<br />

den häufigsten Infektionskrankheiten<br />

der Welt. Allein in Deutschland sollen<br />

90 Prozent aller Magenschleimhautentzündungen<br />

auf eine Infektion mit<br />

Helicobacter Pylori zurückzuführen sein.<br />

Nach wie vor ist aber nicht eindeutig geklärt,<br />

warum es Menschen gibt, die sich<br />

mit Helicobacter Pylori infiziert haben,<br />

ohne je unter den genannten Symptomen<br />

zu leiden. Ebenfalls ist man sich noch<br />

nicht ganz im Klaren darüber, warum trotz<br />

der hohen Infektionsrate nicht jede Infektion<br />

zur Entstehung von Zwölffingerdarmgeschwüren<br />

oder Magenkrebs führt.<br />

Die Lebensbedingungen des<br />

Helicobacters Pylori<br />

Die Magensäure hat zwei wichtige Funktionen.<br />

Zum einen schützt sie den Magen<br />

vor vielen schädlichen Bakterien, die<br />

durch die Nahrung aufgenommen werden,<br />

FOTO: DR. GARY GAUGLER/OKAPIA<br />

Ist die Magenschleimhaut vom Bakterium<br />

befallen, kann eine Magenschleimhautentzündung<br />

(Gastritis) die Folge sein.<br />

Ähnliche Symptome wie beim Reizdarmsyndrom können sich auch bei einer Infektion des Magens mit dem<br />

Bakterium Helicobacter Pylori einstellen. Die Infektion führt jedoch leider in der Regel zu einer Magenschleimhautentzündung<br />

(Gastritis) und häufig auch zu Folgeerkrankungen, wie z. B. Magengeschwüren.<br />

N<br />

und zum anderen wird die Nahrung durch<br />

die Magensäure „angedaut“ und für die<br />

weitere Verdauung vorbereitet. Ist zu wenig<br />

Magensäure vorhanden, stellen sich<br />

Verdauungsprobleme sowie ein allgemeines<br />

Unwohlsein, ein Völlegefühl, Druckschmerzen<br />

im Oberbauch und zum Beispiel<br />

Übelkeit ein. Was für die Verdauung<br />

schlecht ist, ist für die Helicobacter Pylori<br />

von Vorteil. Das Bakterium fühlt sich in<br />

einem säurearmen Milieu so richtig wohl<br />

und findet die besten Voraussetzungen für<br />

eine Vermehrung vor. Aber auch bei einer<br />

normalen Magensäureproduktion hat der<br />

Krankheitserreger nicht nur gute Chancen,<br />

zu überleben, sondern kann sich auch<br />

noch vermehren. Dies schafft die Helicobacter<br />

Pylori, indem es mithilfe des Enzyms<br />

Urease Ammoniak bildet. Diese Lauge<br />

ist in der Lage, in der Umgebung des<br />

Helicobacters die aggressive Magensäure<br />

zu neutralisieren, sodass sich das Bakterium<br />

in den Schleimhautfalten des Magens<br />

einnisten kann. Der von diesen gebildete<br />

Schleim schützt das Bakterium zusätzlich<br />

vor der Magensäure. So kann sich das<br />

Helicobacter ungehindert in der Magenschleimhaut<br />

vermehren – und schädigt die<br />

Zellen der Magenschleimhaut, wodurch es<br />

zur Entzündung (Gastritis) kommt.<br />

Wie kann man eine Infektion<br />

mit dem Helicobacter Pylori<br />

feststellen?<br />

1) Gastroskopie (Magenspiegelung)<br />

Bei der Magenspiegelung wird durch den<br />

Mund ein Schlauch in den Magen eingeführt.<br />

Durch diesen Schlauch können<br />

eine kleine Kamera und spezielle medizinische<br />

Instrumente eingeführt werden.<br />

Dabei kann auch eine Gewebeprobe der<br />

Magenschleimhaut entnommen werden,<br />

die dann auf Helicobacter Pylori untersucht<br />

werden kann. Gleichzeitig kann<br />

über das Kamerabild festgestellt werden,<br />

ob das Helicobacter schon einen Schaden<br />

an der Magenschleimhaut angerichtet hat<br />

(z. B. Entzündungen, Geschwüre, Tumore).<br />

MEDICOM 35. Ausgabe, Mai 2005<br />

33<br />

FOTO: EYE OF SCIENCE/AGENTUR FOCUS

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