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Aktionstag in Rilchingen: „Gute Pflege braucht bessere Rahmen ...

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Kommentar<br />

Fehlen uns<br />

die Zivis?<br />

Verpasste Chancen beim Bundesfreiwilligendienst – Kommentar<br />

von Ruth Kle<strong>in</strong><br />

Die Zivis s<strong>in</strong>d weg und die „Bufdis“ lassen auf sich warten. Die Kurzform<br />

„Bufdi“ für „Bundesfreiwilligendienst“ hat sich zwar schnell<br />

durchgesetzt, doch hat sie nicht dazu beigetragen, Freiwillige <strong>in</strong> so<br />

großer Zahl zu mobilisieren, dass sie <strong>in</strong> der Lage s<strong>in</strong>d, die bisherigen<br />

Zivis zu ersetzen. Von alle<strong>in</strong>e kommen sie nicht, das musste <strong>in</strong><br />

den vergangenen Monaten festgestellt werden und: man hätte es<br />

wissen müssen. Vonseiten der Politik und der Verbände jedenfalls<br />

wurden medienwirksame Kampagnen zur Mobilisierung und Motiation<br />

junger Menschen ebenfalls lange verschlafen.<br />

Ich werde <strong>in</strong> diesem Zusammenhang<br />

nachfolgend drei Thesen zur Bedeutung<br />

von Freiwilligendiensten näher<br />

beleuchten.<br />

These 1:<br />

Freiwilliges Engagement von<br />

jungen Menschen verändert<br />

das soziale Mite<strong>in</strong>ander.<br />

Unsere sozialen Bereiche und Gesundheitsbereiche<br />

s<strong>in</strong>d überwiegend von<br />

professionellen Strukturen geprägt. In<br />

der Pädagogik, Heilpädagogik oder Alten-<br />

und Krankenpflege beherrschen mehrheitlich<br />

Fachkräfte mit hoher beruflicher<br />

Ruth Kle<strong>in</strong><br />

10 FORUM 3+4/11<br />

Kompetenz das Tätigkeitsbild. Diese Professionalität<br />

ist unbestreitbar wichtig und<br />

als e<strong>in</strong> deutlicher Erfolg unserer modernen<br />

Gesellschaft anzusehen. Die Entwicklung<br />

e<strong>in</strong>er ausreichenden Balance zwischen<br />

professioneller Distanz und menschlicher<br />

Nähe zu Klienten gilt dabei als e<strong>in</strong><br />

zentrales Merkmal von Professionalität.<br />

In den weitaus meisten Publikationen<br />

wird dabei die Frage aufgeworfen, wie<br />

viel Ehrenamt e<strong>in</strong> professioneller sozialer<br />

Arbeitsbereich verträgt. Seltener stellt<br />

sich die Frage nach den Grenzen von<br />

Professionalisierung.<br />

Dabei ist es gerade dieser Mangel an<br />

professioneller Distanz, den Ehrenamtliche<br />

oder Zivildienstleistende bisher <strong>in</strong> ihrer<br />

Tätigkeit kennzeichnet, der unsere sozialen<br />

Bereiche erfrischt und belebt. Intuitives<br />

Handeln, das die Grenzen der Professionalität<br />

sprengen darf, ist e<strong>in</strong>e unabd<strong>in</strong>gbare<br />

Ergänzung, die uns immer wieder daran<br />

er<strong>in</strong>nert, dass wir <strong>in</strong> Arbeitsfeldern agieren,<br />

die <strong>in</strong> ihrem Ursprung alles andere als<br />

professionell organisiert waren. In e<strong>in</strong>em<br />

im Auftrag des Bundesm<strong>in</strong>isteriums für<br />

Familie, Senioren, Frauen und Jugend<br />

gestarteten Forschungsprojekt mit dem<br />

Arbeitstitel „Der Zivildienst als Sozialisations<strong>in</strong>stanz<br />

für junge Männer“ wird die<br />

Bedeutung von Zivildienstleistenden für<br />

den sozialen Bereich deutlich beschrieben:<br />

„In allen helfenden und betreuenden<br />

Foto: Alexander Raths – Fotolia.com

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