Aktionstag in Rilchingen: âGute Pflege braucht bessere Rahmen ...
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nicht noch zu viel mehr Unruhe führt, als<br />
es schon der Fall ist.<br />
Es stand der Besuch der beiden Krankenhäuser<br />
„Arco Iris“ – <strong>in</strong> Trägerschaft<br />
e<strong>in</strong>er gleichnamigen kirchlichen Stiftung<br />
– und „Juan XXIII“, ebenfalls <strong>in</strong> kirchlicher<br />
Trägerschaft an. Auch hier waren<br />
die drei Grundprobleme zu erkennen,<br />
die uns an den zuvor besuchten Orten<br />
begegnet waren: fehlendes, umfassendes<br />
Versicherungssystem mit der Folge,<br />
dass sich e<strong>in</strong> Großteil der Bevölkerung<br />
mediz<strong>in</strong>isch-pflegerische Betreuung nicht<br />
leisten kann – fehlende Infrastruktur im<br />
Kle<strong>in</strong>en wie im Großen: von der <strong>in</strong>stabilen<br />
Stromversorgung bis zur e<strong>in</strong>geschränkten<br />
Notfallversorgung <strong>in</strong> der Stadt und vor<br />
allem auf dem Land – und schließlich die<br />
<strong>in</strong>stabile politische Situation des Landes<br />
mit den schwierigen ethnisch-<strong>in</strong>terkulturellen<br />
Prozessen.<br />
Partnerschaftsvertrag<br />
Mit all diesen Erfahrungen galt es nun<br />
zu überlegen, wie das Ziel e<strong>in</strong>er Partnerschaft<br />
aussehen könnte und was sie<br />
leisten kann. Im ersten Entwurf für e<strong>in</strong>en<br />
Partnerschaftsvertrag wurden bislang Eckpunkte<br />
dazu festgelegt. Dort heißt es <strong>in</strong><br />
der Präambel und den ersten Artikeln:<br />
„Grundlage für die Partnerschaft bildet<br />
das geme<strong>in</strong>same christliche Fundament<br />
der jeweiligen Träger und das davon abgeleitete<br />
Verständnis, dass im Dienst am<br />
kranken Menschen das Gebot Jesu der<br />
Nächstenliebe verwirklicht wird und damit<br />
der diakonische Dienst der Kirche zum<br />
Ausdruck kommt.“<br />
Gemäß des jeweiligen Selbstverständnisses<br />
sehen die E<strong>in</strong>richtungen ihr Engagement<br />
im <strong>Rahmen</strong> e<strong>in</strong>er Partnerschaft<br />
wesentlich auch unter dem Aspekt der<br />
„Option für die Armen“ verwirklicht:<br />
durch die konkrete Hilfeleistung vor Ort<br />
sowie durch Entwicklung von Projekten,<br />
die die Förderung der sozialen Gerechtigkeit<br />
auch auf struktureller Ebene zum<br />
Ziel haben.<br />
Die E<strong>in</strong>richtungen verstehen die Partnerschaft<br />
als ihren Beitrag, die langjährige<br />
Partnerschaft zwischen dem Bistum<br />
Trier und der Kirche Boliviens um den<br />
Bereich des Gesundheitswesens und damit<br />
um e<strong>in</strong>en existenziellen Bereich zu<br />
ergänzen.<br />
Die Partnerschaft vollzieht sich <strong>in</strong>sbesondere<br />
im Austausch von Wissen und<br />
Kompetenz <strong>in</strong> allen krankenhausrelevanten<br />
Bereichen, <strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong> den<br />
Bereichen Mediz<strong>in</strong>, <strong>Pflege</strong>, Therapie und<br />
Mediz<strong>in</strong>technik, mit dem Ziel, vom jeweils<br />
Besseren zu lernen:<br />
n durch e<strong>in</strong>en möglichen Austausch<br />
von Personal, verbunden mit e<strong>in</strong>em<br />
jeweiligen E<strong>in</strong>satz vor Ort<br />
n durch die Förderung gegenseitiger Besuche<br />
und persönlicher Begegnungen<br />
n durch Austausch von Wissen mit Hilfe<br />
aktueller Kommunikationsmedien<br />
(z. B. Teleradiologie)<br />
n durch Unterstützung <strong>in</strong> der gerätetechnischen<br />
Ausstattung und deren<br />
Anwendung<br />
n durch Formulierung konkreter Projekte,<br />
die überschaubar und messbar<br />
s<strong>in</strong>d.<br />
Konkrete Planung<br />
Bei e<strong>in</strong>em weiteren Besuch des Erzbischofs<br />
im Bistum Trier bot sich die Gelegenheit<br />
zu e<strong>in</strong>em erneuten Gespräch mit Ludwig<br />
Kuhn und den Vertretern des Brüderkrankenhauses.<br />
Krankenhaus „Juan XXIII“ Besuch des Erzbischof von La Paz/Bolivien , Mons. Edmundo Abastoflor im<br />
Brüderkrankenhaus Trier Foto: Willy Speicher<br />
So war es möglich, sich über die grundlegenden<br />
Inhalte e<strong>in</strong>er Krankenhauspartnerschaft<br />
zu verständigen und den Entwurf<br />
des Partnerschaftsvertrags auf den<br />
Weg zu br<strong>in</strong>gen, um ihn mit den Partnere<strong>in</strong>richtungen<br />
<strong>in</strong> Bolivien weiter abzustimmen.<br />
In den beteiligten E<strong>in</strong>richtungen<br />
werden Partnerschaftsverantwortliche<br />
benannt, die sich der konkreten Ausgestaltung<br />
der Partnerschaft widmen<br />
werden. Darüber h<strong>in</strong>aus bef<strong>in</strong>det sich<br />
e<strong>in</strong> Fördervere<strong>in</strong> <strong>in</strong> Gründung, der sich<br />
die Unterstützung <strong>in</strong>ternationaler Partnerschaften<br />
mit dem Brüderkrankenhaus<br />
Trier zum Ziel gemacht hat und vielen<br />
Menschen die Möglichkeit geben wird,<br />
sich an dieser Unterstützung zu beteiligen.<br />
In der nächsten FORUM-Ausgabe:<br />
Teil 2: Internationale Partnerschaften<br />
– Uganda. n<br />
Markus Le<strong>in</strong>eweber<br />
69<br />
Trier