Aktionstag in Rilchingen: „Gute Pflege braucht bessere Rahmen ...

Dr. Sandra Röddiger, Landrat Reinhard Frank, der Leiter
der Strahlentherapie Tauber Franken Dr. Maath Gernert,
der Kaufmännische Direktor des Caritas-Krankenhauses
Thomas Weber sowie der verantwortliche Physiker Dr. Mark
Gainey vor dem neuen Linearbeschleuniger.
Strahlentherapie mitgeplant und mitgebaut
haben.“
Starke Partner
Mit der Radio-Onkologie Nordwürttemberg
aus Aalen habe man für den
Betrieb der strahlentherapeutischen
Praxis einen erfahrenen Partner gewonnen,
der „hochprofessionelle Medizin
mit einem hohen Maß an menschlicher
Zuwendung“ verbinde. Die Zusammenarbeit
zwischen den niedergelassenen
Strahlenmedizinern und dem Caritas-
Krankenhaus lobte Weber als beispielhaft:
„Gemeinsam haben wir in kurzer
Zeit medizinische Konzepte entwickelt
und umgesetzt, um die kompetente medizinische
Versorgung der Menschen hier
in der Region zu sichern.“ Dies könne
als Vorbild für weitere Kooperationsmodelle
dienen.
Beispielhafte Versorgung
Vom „Gesundheitslandkreis par excellence“
sprach der Landrat des Main-
Tauber-Kreises Reinhard Frank in seinem
Grußwort bei der Eröffnung. „Mit mehr
als 6.000 Arbeitsplätzen ist das Gesundheitswesen
ein entscheidender Wirtschaftsfaktor
und Zukunftsfaktor für den
Kreis.“ Mit der Strahlentherapie werde
nun eine hervorragende Versorgung für
Krebspatienten wohnortnah gewährleistet.
„Das ist heute ein guter Tag für den
Landkreis und seine Bewohner, für den
Gesundheitsstandort Main-Tauber-Kreis
und die Gesundheitsstadt Bad Mergentheim“,
unterstrich er.
Über die technischen Grundlagen
und medizinischen Möglichkeiten der
modernen Strahlentherapie informierte
Dr. Sandra Röddiger, Geschäftsführerin
der Radio-Onkologie Nordwürttemberg.
„Mit dem Linearbeschleuniger neuester
Generation sichern wir eine punktgenaue
Bestrahlung des Tumors, bei der das umliegende
gesunde Gewebe weitgehend
geschützt wird“, erläuterte die Strahlenmedizinerin.
„Der Patient spürt die
Strahlung selbst nicht und strahlt danach
auch nicht.“ Für das Praxisteam sei die
Verbindung von High-Tech und Zuwendung
zum Patienten ganz wichtig. „Der
Patient, der oft über mehrere Wochen
jeden Werktag zur Therapie kommt,
möchte in seiner Situation aufgefangen
und gestützt werden. Begleitung und
Betreuung in dieser lebensverändernden
Situation sind neben der eigentlichen
Strahlentherapie entscheidend.“
Die Radio-Onkologie Nordwürttemberg
ist mit vier strahlentherapeutischen
Praxen in Nordwürttemberg vertreten:
Neben den Standorten in Aalen, Winnenden
und Bad Mergentheim wird in
Kürze in Schwäbisch Gmünd eine weitere
Praxis eröffnet. n (ckbm)
Info:
Kümmern sich um die medizinische
und technische Qualität der Strahlentherapie:
Dr. Maath Gernert und
Dr. Mark Gainey.
Anmeldung Strahlentherapie Tauber
Franken unter Telefon 07931/492-3440
Schonende
Strahlung
Millioneninvestition in Bad
Mergentheim
Drei Millionen Euro hat das Caritas-
Krankenhaus der Barmherzigen Brüder
Bad Mergentheim in einen Linearbeschleuniger
investiert. Das eingebaute
Gerät stammt vom amerikanischen
Marktführer Varian. Es ist zwei einhalb
Meter hoch, vier Meter lang und wiegt
mehrere Tonnen.
Strahlung gegen Tumor
Im Linearbeschleuniger werden Elektronen
erzeugt und anschließend linear
beschleunigt. Diese Elektronen werden
entweder direkt verwendet (zur
Therapie oberflächlicher Tumoren, da
sie im Gewebe nur eine sehr geringe
Reichweite haben) oder die Elektronen
prallen auf ein sogenanntes Target,
wodurch Photonenstrahlung entsteht.
Meist wird die Photonenstrahlung verwendet,
da die Reichweite im Gewebe
ideal auch für tiefer gelegene Tumore
ist. Bevor die Strahlung den Beschleuniger
Richtung Patient verlässt, wird sie
noch gefiltert und homogenisiert.
Höherer Strahlungsschutz
Zum Schutz des umliegenden gesunden
Gewebes ist ein sogenannter Multi-
Leaf-Collimator (MLC) eingebaut. Dieser
besteht aus 120 dünnen Bleilamellen.
Jede einzelne Lamelle wird punktgenau
mithilfe eines eigenen Motors
bewegt. So entsteht für die Strahlung
eine Öffnung, die in Größe und Form
genau dem Tumor entspricht und umliegendes
Gewebe verschont.
Zudem wird bei der sogenannten
Mehrfeldertechnik ein tiefer liegender
Tumor von mehreren Punkten aus
bestrahlt, die Strahlung trifft dabei im
Zentrum immer genau auf den Tumor.
Eventuell vor dem Tumor liegendes
Gewebe wird so geschont.
Zur Lagerungskontrolle dient u.a.
ein Silizium-Panel, mit welchem mindestens
einmal wöchentlich Röntgenbilder
angefertigt werden. n
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Bad
Mergentheim