Aktionstag in Rilchingen: âGute Pflege braucht bessere Rahmen ...
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Krankenhaus der<br />
Barmherzigen Brüder Tr ier<br />
Chest Pa<strong>in</strong> Unit<br />
erfolgreich zertifiziert<br />
Optimale Diagnostik und Therapie für Patienten mit Brustschmerz<br />
oder „Ang<strong>in</strong>a pectoris“<br />
Die Chest Pa<strong>in</strong> Unit (Brustschmerz-E<strong>in</strong>heit) im Zentrum für Not-<br />
aufnahme im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier ist von<br />
der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislauf-<br />
forschung e.V. (DGK) erfolgreich zertifiziert worden.<br />
Bild: Sebastian Kaulitzki - Fotolia<br />
Innerhalb der Brustschmerz-E<strong>in</strong>heit im<br />
Zentrum für Notaufnahme und im engen<br />
Zusammenspiel mit dem Herzkatheterlabor<br />
und den kardiologischen Spezialisten<br />
des Brüderkrankenhauses s<strong>in</strong>d die Abläufe<br />
optimal abgestimmt. Dies hat die<br />
Deutsche Gesellschaft für Kardiologie –<br />
Herz- und Kreislaufforschung e.V. (DGK)<br />
dem Trierer Brüderkrankenhaus mit der<br />
erfolgreichen Zertifizierung nun bestätigt.<br />
Die moderne Ausstattung verbunden<br />
mit hoher mediz<strong>in</strong>ischer Qualifikation<br />
ermöglicht kompetente Spitzenmediz<strong>in</strong>,<br />
mit dem Ziel, alle kritisch kranken<br />
Brustschmerzpatienten schnellstmöglich<br />
optimal zu behandeln.<br />
Warnsignale ernst nehmen<br />
Aufgabe und Funktion der Brustschmerz-<br />
E<strong>in</strong>heit ist es, Patienten mit plötzlich<br />
aufgetretenen Brustschmerzen („Ang<strong>in</strong>a<br />
pectoris“) rund um die Uhr optimale<br />
Diagnostik und Therapie anzubieten.<br />
Bei Brustschmerzen kann es sich um<br />
e<strong>in</strong> Engegefühl, Brennen <strong>in</strong> der Brust<br />
oder immer wieder auftretende Ang<strong>in</strong>a<br />
pectoris bei Belastung oder Ruhe<br />
handeln. All diese Beschwerden können<br />
64 FORUM 3+4/11<br />
e<strong>in</strong>e Warnung vor e<strong>in</strong>em<br />
Herz<strong>in</strong>farkt oder Symptom<br />
e<strong>in</strong>es akuten Herz<strong>in</strong>farkts<br />
se<strong>in</strong>. Da e<strong>in</strong> akuter Herz<strong>in</strong>farkt<br />
unbehandelt häufig zum<br />
Tode führen kann, ist e<strong>in</strong>e gezielte Abklärung<br />
umgehend notwendig. Nur so<br />
lässt sich die richtige Diagnose stellen.<br />
Insbesondere bei älteren Menschen und<br />
Frauen können akute Atemnot oder untypische<br />
Beschwerden wie e<strong>in</strong> Druckgefühl<br />
im Oberbauch, Übelkeit, Erbrechen<br />
oder Schweißausbruch oder plötzliche<br />
Verwirrtheit H<strong>in</strong>weise für e<strong>in</strong>en Infarkt<br />
se<strong>in</strong>. Patienten mit diesen typischen oder<br />
für sie untypischen Beschwerden sollten<br />
deshalb umgehend, auch nachts oder am<br />
Wochenende die Brustschmerz-E<strong>in</strong>heit im<br />
Zentrum für Notaufnahme aufsuchen oder<br />
den Rettungsdienst (Tel.: 112) entsprechend<br />
alarmieren. „Da beim Herz<strong>in</strong>farkt<br />
die Chance zum Erhalt von Herzmuskelgewebe<br />
mit zunehmender Zeit abnimmt,<br />
ist Schnelligkeit das Gebot der Stunde,<br />
beim Patienten wie beim Rettungsdienst<br />
und natürlich im Krankenhaus“, so Dr.<br />
med. Eckart Wetzel, ärztlicher Leiter des<br />
Zentrums für Notaufnahme.<br />
In der Chest Pa<strong>in</strong> Unit wird der betroffene<br />
Patient nach klar vorgegebenen Regeln<br />
und gemäß deutschen und <strong>in</strong>ternationalen<br />
Empfehlungen von erfahrenen und<br />
speziell geschulten <strong>Pflege</strong>kräften und<br />
Ärzten <strong>in</strong> enger Zusammenarbeit und<br />
Absprache mit der kardiologischen Abteilung<br />
im Brüderkrankenhaus behandelt.<br />
Im Zentrum für Notaufnahme bef<strong>in</strong>den<br />
sich fünf spezielle Behandlungsplätze mit<br />
zentraler Überwachungsanlage, weiterh<strong>in</strong><br />
stehen rund um die Uhr e<strong>in</strong> hochmodernes<br />
Herzkatherlabor mit erfahrenen<br />
Kardiologen und e<strong>in</strong> Hochleistungs-Computertomograph<br />
(CT) bereit.<br />
30 M<strong>in</strong>uten<br />
„door-to-needle-time“<br />
Nach E<strong>in</strong>treffen des Patienten geht es<br />
sofort <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en entsprechenden Untersuchungsraum.<br />
Es erfolgt e<strong>in</strong>e sofortige<br />
EKG-Ableitung parallel zur Monitorüberwachung<br />
von Blutdruck,<br />
Herzfrequenz und Sauerstoffversorgung<br />
sowie e<strong>in</strong>e<br />
Blutentnahme mit Bestimmung<br />
hochsensitiver<br />
Biomarker als Zeichen für<br />
e<strong>in</strong>e Herzmuskelschädigung.<br />
Hierauf basierend<br />
erfolgt die erste Risikoe<strong>in</strong>stufung<br />
des Patienten. Meist<br />
schließt sich e<strong>in</strong>e mehrstündige<br />
Überwachung mit nochmaligen EKG-<br />
Ableitungen und Blutuntersuchungen<br />
an. Gegebenenfalls werden e<strong>in</strong>e Belastungsuntersuchung<br />
und e<strong>in</strong>e Herzultraschalluntersuchung<br />
durchgeführt, um e<strong>in</strong>e<br />
weitergehende <strong>in</strong>dividuelle Risikoe<strong>in</strong>schätzung<br />
zu gewährleisten. Entsprechend den<br />
<strong>in</strong>ternationalen Kriterien werden Patienten<br />
mit e<strong>in</strong>em akuten Herz<strong>in</strong>farkt, der<br />
mit sogenannten ST-Hebungen im EKG<br />
e<strong>in</strong>hergeht, sofort zur Untersuchung vorbereitet<br />
und <strong>in</strong> das Katheterlabor transportiert,<br />
um <strong>in</strong>nerhalb von 30 M<strong>in</strong>uten<br />
nach E<strong>in</strong>treffen im Krankenhaus mit der<br />
Herzkatheteruntersuchung zu starten.<br />
Diese Zeit wird <strong>in</strong> Fachkreisen auch als<br />
„door-to-needle-time“ bezeichnet. Andere<br />
Hoch-Risiko-Patienten werden zur<br />
weiteren Behandlung auf die Intensivstation<br />
verlegt, bei ger<strong>in</strong>gerem Risiko<br />
erfolgt die Verlegung auf Normalstation<br />
oder bei ke<strong>in</strong>em erhöhten Risiko auch<br />
die Entlassung. n Dr. med. Eckart Wetzel