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PC Magazin mit Film DVD Rettung per USB (Vorschau)

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Bei Menschen, die nur einen ihrer Arme verwenden<br />

können, oder auch bei Kleinwüchsigen<br />

muss man weiter denken.<br />

Kreative Umgestaltung<br />

Völlig neuartige Tastaturen, die in ihrer Breite<br />

reduziert sind und Tastenfunktionen daher<br />

anders anordnen müssen, ähnlich der Netbook-Tastaturen,<br />

sind hierbei Gold Wert. Andere<br />

Keyboards setzen auf Minimal-Designs<br />

in kreisförmiger Anordnung auf einer quadratischen<br />

Fläche.<br />

Eine Sonderform bieten Punktschrift-Tastaturen:<br />

Zwar sind sehr viele Blinde oft schon<br />

an normale Tastaturen gewöhnt und können<br />

diese problemlos aus dem Gedächtnis bedienen<br />

– wenn aber Texte in der Blindenschrift<br />

Braille hergestellt werden sollen, sind spezielle<br />

Tastaturen notwendig. Sechs oder sogar<br />

acht Tasten betätigt der Schreiber in einer<br />

Art Code gleichzeitig, wie Akkorde auf einem<br />

Piano. Nur statt Melodien entstehen Sätze in<br />

Blindenschrift.<br />

Weg <strong>mit</strong> den Nagetieren<br />

Aber das wohl wichtigste Instrument bei der<br />

Navigation auf dem Computer ist auch am<br />

schwierigsten zu ersetzen. Die Rede ist von<br />

der Computer-Maus, hier müssen die Entwickler<br />

richtig kreativ werden. Eine Alternative bieten<br />

Trackballs, da man nicht das ganze Gerät,<br />

sondern nur die rotierende Kugel bewegen<br />

muss. Sogar eine Fingermaus ist verfügbar,<br />

die der Benutzer wie einen Ring am Finger<br />

trägt und dann über Bewegungssensoren die<br />

Maus steuert. Auch für Präsentationen oder<br />

an Steharbeitsplätzen ist dies eine komfortable<br />

Lösung. Wem aber die Präzision in den<br />

Fingern fehlt, der findet auf vielen Variationen<br />

der Minimal-Keyboards auch einen kleinen<br />

Joystick oder Richtungstasten <strong>mit</strong> denen sich<br />

der Mauszeiger steuern lässt.<br />

Freihändig lenken<br />

Doch selbst Behinderte, die völlig auf die<br />

Benutzung ihrer Arme verzichten müssen,<br />

können zum Beispiel einen Maussimulator<br />

<strong>mit</strong> Fußbedienung nutzen. Ganz ohne Füße<br />

kommen hingegen die Kinnjoysticks aus. Den<br />

Maussimulator und nötige Bildschirmtastatur<br />

steuert der Benutzer hierbei <strong>mit</strong> einer Kinnschale<br />

allein durch Kopfbewegungen – ein<br />

Segen für Querschnittsgelähmte. Eine ähnliche<br />

Variante stellt der Mund-Maussimulator<br />

dar, setzt aber weniger Feinmotorik voraus.<br />

Die Steuerung erfolgt durch Druck gegen das<br />

trichterförmige Mundstück. Noch einen Schritt<br />

weiter geht das so genannte Eye-Tracking und<br />

Head-Tracking, die den Benutzer noch viel<br />

mehr <strong>mit</strong> dem Computer in Einklang bringen.<br />

Webcams <strong>mit</strong> neuester Technik erfassen die<br />

Augen- und Kopfbewegungen des Benutzers<br />

und setzen diese Gesten in Aktionen um. Anders<br />

als die bisher beschriebenen Kontrollgeräte<br />

kann Eye-Tracking auch von liegenden<br />

Patienten verwendet werden. Diese Technologien<br />

befinden sich aber noch in Entwicklung<br />

und erfordern vom Benutzer eine hohe Konzentrationsfähigkeit.<br />

Bewegungen werden immer kleiner<br />

Noch einfacher ist die Steuerung durch Muskelsensoren.<br />

Mit einer Haftcreme wird ein kleiner<br />

Plastiksensor auf einem Muskel platziert.<br />

Es ist wichtig, dass der Benutzer diesen leicht<br />

bewegen und kontrollieren kann. Der Sensor<br />

interpretiert dann die Muskelspannungen als<br />

Tastendruck und leitet ihn <strong>per</strong> Bluetooth an<br />

den <strong>PC</strong> weiter.<br />

All diese Geräte, die Gebrauch von immer<br />

simpleren Eingabeformen machen, helfen<br />

jedoch wenig ohne Software, die darauf eingestellt<br />

ist. Benutzer können auf speziellen<br />

Kommunikationsprogrammen <strong>mit</strong> einfachen<br />

Abdeckmasken<br />

für die<br />

Tastatur: Kein nerviges<br />

Vertippen mehr durch Fingerabrutschen.<br />

Da kommen die Füße<br />

drauf: Die ungewöhnliche<br />

Matte ist eigentlich<br />

ein Maus-Simulator<br />

für Menschen <strong>mit</strong><br />

schlechter Feinmotorik<br />

in den Armen.<br />

Fotos: www.computer-fuer-behinderte.de<br />

Mit einer futuristischen<br />

Schalttafel<br />

aus einem Science-<br />

Fiction-<strong>Film</strong><br />

könnte man diese<br />

Braille-Tastatur<br />

beinahe verwechseln.<br />

Texte in Blindenschrift<br />

lassen sich<br />

da<strong>mit</strong> verfassen.<br />

Mit nur sechs Tasten und einem Joystick als<br />

Mausersatz lässt sich ein Computer immer noch<br />

gut bedienen.<br />

www.pc-magazin.de <strong>PC</strong> <strong>Magazin</strong> 4/2012

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