PC Magazin mit Film DVD Rettung per USB (Vorschau)
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jeder Player zumindest den darin befindlichen<br />
Hauptfilm. Bis auf den WD TV Live<br />
unterstützten alle Testkandidaten die „BD<br />
Lite“-Funktion, <strong>mit</strong> der man beispielsweise<br />
Kapitelsprünge im Hauptfilm des ISO-Abbilds<br />
durchführen konnte. Das Blu-ray-Menü selbst<br />
zeigte hingegen kein Player aus unserem Testfeld<br />
an. AC Ryans Play!OnHD und Raidsonics<br />
Icy Box schlampten zudem bei der Anzeige<br />
der Untertitel innerhalb einer BD-ISO.<br />
HD-Audio-Formate<br />
Was bei einem Media Player immer wieder für<br />
Verwirrung sorgt, ist die Ausgabe oder Weiterleitung<br />
von digitalen Mehrkanal-Audioformaten,<br />
wie Dolby Digital, DTS, Dolby TrueHD<br />
oder DTS-HD Master Audio. Stumm bleiben<br />
die Lautsprecher an Fernseher oder Verstärker<br />
<strong>mit</strong>unter dann, wenn der Media Client das Audioformat<br />
einer <strong>Film</strong>tonspur nicht unterstützt,<br />
nicht in ein Stereo-Signal umwandeln oder<br />
einfach nur 1:1 an ein entsprechendes Audiowiedergabegerät<br />
weiterleiten kann.<br />
Wo<strong>mit</strong> kein Player in unserem Testfeld Probleme<br />
hatte, sind die „herkömmlichen“ 5.1-Kanal-<br />
Formate DTS und Dolby Digital. Entsprechende<br />
Tonspuren können je nach Einstellung im Media<br />
Player in ein Stereo-Tonsignal (<strong>PC</strong>M) umgewandelt<br />
(decodiert) und so direkt am Fernsehlautsprecher<br />
ausgegeben werden. Oder aber der<br />
Player leitet den Audio-Stream ohne Dekodierung<br />
an einen AV-Receiver als Bitstream weiter.<br />
Besonders interessant wird es dann, wenn<br />
es um die Wiedergabe verlustloser HD-Audio-Formate<br />
wie Dolby TrueHD oder DTS-HD<br />
Mas ter Audio geht. Wer diese Formate in bester<br />
Qualität genießen möchte, muss seinen<br />
Player <strong>per</strong> HDMI-Kabel <strong>mit</strong> einem modernen<br />
AV-Receiver verbinden und in den Audio-<br />
Einstellungen des Players „RAW“ oder „Bitstream“<br />
wählen.<br />
In unserem Testfeld beherrschen die Player<br />
von Iconbit, AC Ryan, Raidsonic und Dune HD<br />
beide Alternativen für alle genannten digitalen<br />
Mehrkanalformate. Sie können ein solches<br />
Audioformat demnach als Bitstream (RAW,<br />
Passthrough) an den Receiver weiterreichen<br />
oder das Format für die analoge Ausgabe dekodieren.<br />
Der WD TV Live von Western Digital<br />
spielte bei <strong>Film</strong>en <strong>mit</strong> DTS-HD MA-Tonspur nur<br />
die für ihn sichtbare Kernkomponente DTS 5.1<br />
ab, während Fantecs Smart TV Hub Box eine<br />
Tonspur im Dolby TrueHD-Format zwar als Bitstream<br />
weiterleiten, nicht aber für die analoge<br />
Wiedergabe dekodieren kann.<br />
Netzeinbindung<br />
Zwei Geräte im Test, der WD TV Live und der<br />
TV-101(W) von Dune HD, haben neben der<br />
Ethernet-Anbindung auch noch WLAN inte-<br />
<strong>DVD</strong><br />
CD<br />
Testverfahren: Media Clients<br />
50% Funktionen<br />
Video/Audio/Foto<br />
Hier geht es vor allem um Formatunterstützung<br />
und „Abspielfreude“ des<br />
Players – direkt und übers Netzwerk.<br />
Geprüft werden auch 3D-Video-Formate<br />
und exotische Audio-Dateien.<br />
20% Bedienung<br />
Neben der Fernbedienung werten wir<br />
die Anlage einer Medienbibliothek.<br />
20% Ausstattung<br />
Hier punkten Lieferumfang, Anschlüsse<br />
und Stromverbrauch.<br />
10% Dokumentation & Service<br />
Analoge Audio- und Video-Anschlüsse haben inzwischen nur mehr eine<br />
untergeordnete Bedeutung. Wichtiger sind die digitalen Anschlüsse.<br />
Nicht alle Fernbedienungen<br />
erschließen sich<br />
auf Anhieb. Die des Dune<br />
HD ist wenig intuitiv.<br />
griert. Für einen Media<br />
Player im Wohnzimmer<br />
ist das grundsätzlich sehr<br />
praktisch, da das Gerät<br />
auch ohne zusätzliche<br />
Strippen sofort Zugriff<br />
auf Online-Dienste wie You-<br />
Tube, Picasa, Facebook und andere Angebote<br />
erhält. Bei WDs Player klappt die Verbindung<br />
zum Router <strong>per</strong> WPS-WLAN sogar besonders<br />
flott. Alle anderen Player lassen sich gegen<br />
Aufpreis <strong>mit</strong> einem WLAN-Adapter nachrüsten,<br />
der dann jedoch einen freien <strong>USB</strong>-Host<br />
belegt.<br />
Sobald der Media Client <strong>per</strong> Kabel oder WLAN<br />
<strong>mit</strong> dem Router im Heimnetz verbunden ist,<br />
kann dieser auch auf entsprechende Netzwerkfreigaben<br />
von Windows oder Freigabeordnern<br />
von Netzlaufwerken zugreifen und darin<br />
abgelegte <strong>Film</strong>e, Fotos oder Musikdateien<br />
über das Netzwerk abspielen („streamen“).<br />
Bedienung<br />
Die Bedienung der Media Clients läuft nahezu<br />
ausschließlich über die <strong>mit</strong>gelieferten Fernbedienungen.<br />
Negativ fällt hier AC Ryan auf,<br />
da die Fernbedienung extrem zäh reagiert.<br />
In Kombination <strong>mit</strong> dem ebenfalls recht träge<br />
reagierenden Menü des Players führt dies<br />
zwangsweise zu Fehlbedienungen, da man<br />
die Fernbedienung zu fest oder zu oft hintereinander<br />
drückt.<br />
Dune HD liefert seinem TV-101 eine recht kleine<br />
Fernbedienung <strong>mit</strong>, wobei manche Tasten<br />
auch mehrfach belegt sind. Western Digital<br />
wiederum verzichtet bei der Fernbedienung<br />
seines WD TV Live komplett auf die Lautstärke,<br />
was sich vor allem bei der analogen Tonausgabe<br />
als Nachteil bemerkbar macht.<br />
Drei Dimensionen<br />
Der einzige Player im Test, der auch ISO-Dateien<br />
von 3D-Blu-rays <strong>mit</strong> Full-HD-Auflösung<br />
an einem 3D-fähigen Fernseher abspielen<br />
kann, ist der Iconbit XDS1003D.<br />
3D-<strong>Film</strong>e, die beispielsweise im Side-by-Side-<br />
Verfahren vorliegen, werden hingegen von allen<br />
Playern abgespielt und lassen sich dann<br />
am 3D-fähigen Fernseher durch eine entsprechende<br />
Menü-Einstellung ebenfalls räumlich<br />
genießen.<br />
FAZIT: Wer auch für die Wiedergabe von<br />
3D-BD-ISOs gewappnet sein möchte, sollte<br />
sich den Testsieger von Iconbit näher ansehen.<br />
Wem DTS-HD MA auch als DTS genügt,<br />
findet im WD TV Live ein gut ausgestattetes<br />
Gerät <strong>mit</strong> einer sehr gelungenen Benutzeroberfläche.<br />
Raidsonics Icy Box wiederum bietet,<br />
ebenso wie der Testsieger, einen internen<br />
Festplattenschacht <strong>mit</strong> <strong>USB</strong>-3.0-Anschluss zu<br />
einem attraktiven Preis.<br />
gp<br />
Der aufwändigste Teil des Tests ist die Er<strong>mit</strong>tlung<br />
der Formatunterstützung Video/Audio/Foto. Dazu<br />
wird der Media Player <strong>per</strong> HMDI an einen Full-HD-<br />
Fernseher angeschlossen und <strong>per</strong> LAN-Kabel ins Testnetzwerk<br />
integriert. Nach dem Firmware-Update beginnt<br />
das Durchtesten diverser Formate über direkt<br />
angeschlossene <strong>USB</strong>-Speicher und über Freigaben<br />
(NAS, Windows-7-Rechner). Ob der Media Player digitale<br />
HD-Audioformate als Bitstream weiterreichen<br />
kann, haben wir <strong>mit</strong> einem AV-Receiver von Onkyo<br />
er<strong>mit</strong>telt. Der analoge Downmix digitaler Mehrkanal-<br />
Audioformate wurde entweder über HDMI am Lautsprecher<br />
des Testmonitors oder direkt am analogen<br />
Stereo-Ausgang des Media Players überprüft.<br />
www.pc-magazin.de <strong>PC</strong> <strong>Magazin</strong> 4/2012