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SOFTWARE<br />
BILDER VERWALTEN<br />
PICASA UND CO.: STICHWÖRTER IN FOTOS<br />
Auf den<br />
Tag genau<br />
Nur <strong>mit</strong> Titeln und Stichwörtern können Fotografen ihre digitalen<br />
Bilder dauerhaft bezeichnen und einordnen. Eine Vielzahl<br />
an Formaten und Programmen bringt jedoch Chaos in<br />
die Meta-Informationen. Mit den richtigen Tools schaffen Sie<br />
wieder Ordnung.<br />
VON WOLF HOSBACH<br />
Viele Hobbyfotografen machen sich die<br />
Mühe und bereichern ihre Bilder <strong>mit</strong><br />
Titeln, Stichwörtern, Personennamen oder<br />
Ortsangaben, um auch Jahre später zu wissen,<br />
was abgebildet ist. Erst Stichwörter<br />
ermöglichen das gezielte Wiederfinden einzelner<br />
Werke durch Desktop-Suchmaschinen.<br />
Diese Metadaten speichert man am<br />
sinnvollsten in den Bildern selbst, im so genannten<br />
Header. Doch plötzlich sind Stichworte<br />
verschwunden, warum? Andere Metadaten,<br />
die der Anwender zuvor gelöscht hat,<br />
sie sind plötzlich wieder da? Die Ursache<br />
dieses Ärgernisses liegt darin, dass es drei<br />
verschiedene Formate gibt, in denen Kameras<br />
und Programme Metadaten in Bildern<br />
ablegen: Exif, IT<strong>PC</strong> und XMP (siehe Kasten).<br />
Die meisten Programme für die Fotoverwaltung<br />
verfügen darüber hinaus über eigene<br />
Datenbanken für Stichwörter, die sich beim<br />
Programmwechsel nicht so einfach übertragen<br />
lassen. Setzt der Anwender also mehrere<br />
Programme oder verschiedene Rechner<br />
ein, so ist Chaos vorprogrammiert.<br />
Taggen <strong>mit</strong> Picasa<br />
Ein Beispiel: Wer das beliebte Google Picasa<br />
(picasa.google.com/intl/de/) auf mehreren<br />
Rechnern in verschiedenen Versionen installiert<br />
hat, kann schnell Probleme bekommen,<br />
insbesondere wenn eine Version niedriger<br />
als 3.8 ist. Denn <strong>mit</strong> Version 3.8 hat Google<br />
von IPTC auf XMP umgestellt. Aktuell ist Version<br />
3.9. Wer das Programm einfach updatet,<br />
muss nichts befürchten, denn es konvertiert<br />
die Stichwörter in XMP. Umgekehrt synchronisiert<br />
es die neuen XMP-Tags beim Speichern<br />
zurück in die IPTC-Tags. Kritisch wird es aber<br />
dann, wenn der Anwender zwischen verschiedenen<br />
Programmversionen oder anderen Anwendungen<br />
hin- und herwechselt.<br />
Konkret: Der Fotograf versieht <strong>mit</strong> Picasa 3.9<br />
ein Bild <strong>mit</strong> den Stichwörtern Sonnenaufgang<br />
und Gipfel. Das Programm speichert sie im<br />
XMP- und IPTC-Header. Nun fügt er <strong>mit</strong> einem<br />
anderen Programm, das nur IPTC kennt, ein<br />
weiteres Stichwort (Schnee) hinzu. Das Programm<br />
kann ein älteres Picasa sein oder ein<br />
Tool wie Irfan View (www.irfanview.de). Irfan<br />
versteht XMP nicht, in den Plug-ins findet sich<br />
nur ein Filter für IPTC.<br />
Öffnet man das Bild später wieder <strong>mit</strong> Picasa<br />
3.9, so fehlt Schnee, da das Programm sich bei<br />
Unterschieden nur auf XMP stützt. Noch schlimmer<br />
für den Anwender: Fügt er jetzt <strong>mit</strong> Picasa<br />
3.9 einen weiteren Tag hinzu (Alpen), so speichert<br />
das Programm diesen in XMP, synchronisiert<br />
den kompletten XMP-Header nach IPTC<br />
und überschreibt dort alle Fremd-Tags. Schnee<br />
ist komplett verloren, ohne dass der Anwender<br />
es richtig gemerkt hätte. Umgekehrt: Löscht der<br />
Anwender einen Tag <strong>mit</strong> IrfanView in IPTC, stellt<br />
Picasa 3.8/3.9 ihn aus den XMP-Metadaten in<br />
beiden Headern wieder her.<br />
Das ist nicht unbedingt ein Programmierfehler,<br />
Picasa kann nicht wissen, dass der Anwender<br />
Mit WPMeta löst der<br />
Fotograf Konflikte<br />
zwischen den verschiedenen<br />
Meta-Formaten.<br />
Hier: der XMP-Header<br />
einer JPG-Datei.<br />
Googles Picasa eignet sich hervorragend für die<br />
Verwaltung und Verschlagwortung von Bildern.<br />
<strong>PC</strong> <strong>Magazin</strong> 4/2012 www.pc-magazin.de